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Hexenkessel mit Robert De Niro und Harvey Keitel
Hexenkessel mit Robert De Niro und Harvey Keitel
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TV-Tips für Freitag (1.7.): Martin Scorsese fährt durch sein Viertel

ARD zeigt "Hexenkessel"

Die EM geht weiter, und die guten Filme sind im Spät- und Nachtprogramm der Öffentlich-Rechtlichen zu finden. Mit "Hexenkessel" bringt die ARD im Nachtprogramm den Streifen, mit dem gleich drei große Karrieren starteten: Martin Scorsese, Robert De Niro und Harvey Keitel.

"The Jacket", 3sat, 22:55 Uhr
Ein Golfkriegsveteran (Adrien Brody) wird versehentlich in eine Psychiatrie für wahnsinnige Kriminelle eingewiesen, wo er zum Objekt ärztlicher Experimente wird.

Ein Horrorfilm mit edlem Stab: Produziert von George Clooney und Steven Soderbergh, mit Musik von Brian Eno und einer Besetzung mit Adrien Brody, Keira Knightley, Jennifer Jason Leigh, Kris Kristofferson, Brad Renfro und Daniel Craig sind einige der Namen, die an dieser lockeren Adaption der gleichnamigen Geschichte von des englischen Autoren Jack London aus dem Jahr 1915 mitgewirkt haben.

Der englische Regisseur John Maybury setzte die verschachtelte Geschichte für Warner Independent mit einem Budget von 28 Millionen Dollar in Szene. Viel Erfolg war dem Streifen, der gemischte Kritiken bekam, 2005 nicht beschieden: Weltweit kamen lediglich 21 Millionen Dollar zusammen. Maybury überzeugte mehr durch seinen unheimlichen Stil als mit Substanz.

Kritiker Rich Cline schrieb in "Shadows on the Wall": "Logisch betrachtet macht das Ganze wenig Sinn, aber der Film ist dennoch faszinierend und beeindruckend emotional."



"Octopussy", ZDF, 23:25 Uhr
Ein gefälschtes Faberge-Ei und der Tod eines Agentenkollegen setzen James Bond (Roger Moore) auf die Spur eines internationalen Schmugglerrings, der von der geheimnisvollen Octopussy (Maud Adams) geleitet und als Tarnung für einen Nuklearschlag gegen die NATO benutzt wird.

Eigentlich hatte Roger Moore schon Abschied von der Rolle als James Bond genommen, den er seit 1973 bereits fünf Mal verkörpert hatte, und die Produzenten von Eon Productions suchten bereits seinen Nachfolger. Der Name Timothy Dalton machte die Runde, daneben wurde James Brolin zu Probeaufnahmen gebeten. Doch dann kündigten Warner Brothers 1982 mit "Never Say Never Again" einen Konkurrenz-007 zur offiziellen Reihe an. Ihr Coup: Für die "Thunderball"-Wiederverfilmung konnten sie Ur-Bond Sean Connery gewinnen, der eigentlich "nie wieder" gesagt hatte.

Mit einem neuen James Bond wollten die Produzenten Albert Broccoli und Michael Wilson nicht in "The Battle of the Bonds" einsteigen und überredeten Moore, doch noch einmal als Geheimagent Seiner Majestät vor die Kameras zu treten. Eine Gage von umgerechnet 4 Millionen Dollar und eine prozentuale Gewinnbeteiligung erleichterten die Zusage.

Für die Titelrolle kündigten die Produzenten Sybil Danning an; man entschied sich dann aber doch für Maud Adams, die damit nach "The Man with the Golden Gun" von 1974 zum zweiten Mal in einem Bond-Opus zum Einsatz kam. Nach dem Tod von Bernhard Lee verkörperte erstmals Robert Brown den Geheimdienstchef M, der diese Rolle bis einschließlich "Licence to Kill" von 1989 innehaben sollte.

Nach "For Your Eyes Only" übernahm erneut der Engländer John Glen das Megaphon. Die Handlung, die er in Szene setzte, hatte mit der Kurzgeschichte von Ian Fleming von 1962 nur den Titel gemein, und bis auf die Auktionsszene, die aus der Kurzgeschichte "The Property of a Lady" stammt, war die Geschichte ein Original, an dem auch Produzent Wilson mitgewirkt hatte.

Der 13. James Bond entstand in Berlin, unter anderem am Checkpoint Charlie, der Berliner Mauer und auf der Avus. Die in der DDR spielenden Szenen nahm man in England auf, darunter Wansford, das für Karl-Marx-Stadt einstand. Die indischen Szenen entstanden vor Ort in Udaipur, die Innenaufnahmen wie gewohnt in den Londoner Pinewood Studios.

Für 27 Millionen Dollar gedreht, konnte dieser britische Thriller die Schlacht der Bonds für sich entscheiden: Weltweit flossen 187 Millionen Dollar in die erstmals von MGM, welches das insvolvente 007-Filmverleiher United Artists übernommen hatte, in die Kinos gebrachte Produktion und damit mehr als die 160 Millionen Dollar von "Never Say Never Again" Monate später. Dieser Bond war somit ein großer Erfolg 1983, aber verglichen mit anderen Teilen der Reihe eher enttäuschend. Das mag daran gelegen haben, dass "Octopussy" trotz einiger elektrisierender Action-Sequenzen nach Schema X gefertigt und anachronistisch wirkte und nur gemischte Rezensionen erhielt.

Ein kalifornischer Zuschauer findet: "Der Film hat eine äußerst packende Geschichte und ist von John Glen solide inszeniert. Es gibt genügend Action-Szenen, um das 007-Abenteuer von Anfang bis Ende unterhaltsam zu halten. Kameraführung und die Szenerie sind schön und zeigen elegant Octopussy's schwimmenden Palast und Kamal Khan's Monsun Palast. Mir hat Roger Moore's eher komödiantischer Ansatz immer gut gefallen, und hier passt es wunderbar, um den Streifen gut auszubalancieren, so dass er nicht zu düster und nicht zu lustig gerät."



"Hexenkessel", ARD, 01:20 Uhr
Ein kleiner Ganove (Harvey Keitel) hat Gewissensbisse, was seine Freunde, Familie und sein Geschäft betrifft, das sich mit seinem religiösen Glauben beißt.

Regiekollege John Cassavettes sparte nicht mit klaren Worten, als er Martin Scorsese auf dessen zweiten Film "Boxcar Bertha" von 1972 ansprach: "Du hast gerade ein Jahr deines Lebens verschwendet, um solch eine Scheiße zu produzieren." Cassavettes riet dem damals 30-Jährigen, wie bei seinem Debut "Who's Knocking at My Door" von 1967 lieber wieder einen persönlichen Stoff zu verfilmen, mit dem er sich auch identifizieren könne.

Scorsese folgte diesem Rat und widmete sich einem Drehbuch, das er Ende der Sechziger bereits geschrieben hatte und in dem er Erlebnisse aus seiner Kindheit und Jugend im Little Italy-Bezirk in New York City verarbeitete. Das Konzept machte sich bezahlt: "Mean Streets" aus dem Jahr 1973 wirkt wie ein improvisiertes, intensives Werk, mit dem Martin erstmals als wichtige cineastische Stimme wahr genommen wurde: Aggressiv, temporeich und authentisch. Die kraftvolle Geschichte urbaner Schuld und Sühne profitiert auch von den elektrisierenden Leistungen von Harvey Keitel und Robert De Niro, den der Filmemacher ein Jahr zuvor kennen gelernt hatte.

Der 500 000 Dollar teure Warner Brothers-Kriminalfilm erhielt exzellente Kritiken und spielte 3 Millionen Dollar ein. 1997 nahm ihn die US-Library of Congress in das National Film Registry als "kuturell, historisch oder ästhetisch bedeutsames Werk" auf, um es der Nachwelt zu erhalten.

Ein schottischer Zuschauer lobt: "Der Film lebt im Schatten der anderem mit Lob überhäuften Martin Scorsese- und Robert De Niro-Kooperationen, aber dieser Klassker ist ebenso gut. Er ist nicht so blank poliert und hat eine weniger straffe Handlung, aber er ist auch nicht so kaltherzig, und De Niro und Keitel sind erstaunlich in diesen frühen Rollen. Die Anspannung und die Gefahr am Schluss, wenn die Situation außer Kontrolle gerät, ist perfekt gemacht. Man kann den Einfluss dieses Werks auf die Filme von Danny Boyle und insbesondere Quentin Tarantino sehen."



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