(29.06.2016) Anhörung am Londoner Royal Court of Justice
Rupert Grint fordert eine Million Steuern zurück. Der rothaarige Schauspieler fordert über 1,2 Millionen Euro Steuern vom englischen Staat zurück und erschien gestern zur offiziellen Anhörung am Londoner Royal Court of Justice. Bereits seit 2010 befindet sich der 27-Jährige im Rechtsstreit mit der britischen Steuerbehörde HMRC.
Er klagt gegen die Entscheidung von Steuerkontrolleuren, die ihn davon abhielten, einen Teil seines Einkommens zu schützen, bevor der Spitzensteuersatz im Jahr 2010 von 40 auf 50 Prozent erhöht wurde. Diese höhere Rate kam für Grint damals zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt, da er sich mitten in den Dreharbeiten zum vorletzten "Harry Potter"-Streifen befand und sein Vermögen dadurch um einige Millionen angestiegen war. Der Rotschopf soll durch die "Harry Potter"-Filme und seine Rolle als Ron Weasley umgerechnet rund 30 Millionen Euro verdient haben.
Wie sein Anwalt erklärte, hatte der von offizieller Seite geänderte Zeitraum der Steuerperiode für den Grint eine Extrazahlung in Höhe von einer Million Pfund zur Folge. "Es geht nicht um Steuerumgehung", erklärte Anwalt Patrick Soares in einer offiziellen Stellungnahme. "Er hat alle seine Steuern im Voraus bezahlt. Wenn er den Fall gewinnt, bekommt er eine Rückerstattung. Er möchte sein Argument einfach in einer offiziellen Verhandlung vortragen."
Anfang der Woche gestand Rupert Grint, dass sein Wissen zu finanziellen Angelegenheiten "recht begrenzt" sei und er Steuerprobleme deshalb durch seinen Vater Nigel und seinen Steuerberater Dan Clay regeln lasse. Die "HMRC" äußerte sich offiziell bisher nicht zu dem Fall. Die Anhörung soll bis zum 29. Juni andauern.
(11.08.2016) Update
Zwei Dinge im Leben sind sicher - der Tod und die Steuern. Und im wahren Leben halfen Rupert Grint alias Ron Weasley auch keine Zauberkräfte, um die Forderung der Steuerbehörden abzuwähren. Vor Gericht erlitt der Schauspieler nun eine Niederlage und erhält keine über 1 Million Pfund Steuern zurück. Grint hatte Einspruch gegen seinen Steuerberscheid der Her Majesty's Revenue and Costums (HMRC) eingelegt.
Die Steuerberater des Engländers von Clay & Associates hatten versucht, Einnahmen aus acht Monaten des Jahres 2011, als der erhöhte Steuersatz von 50 Prozent griff, in das Jahr 2010 vorzuziehen, als der Spitzensteuersatz bei nur 40 Prozent lag. Das hätte Rupert die besagte über 1 Million Pfund erspart. Dies wäre wohl rechtsmäßig gewesen, aber laut des Gerichts stellte es der Akteur nicht richtig an.
Die Richterin betonte vorgestern, dass der 27-Jährige keine Steuern hinterzogen habe, denn bezahlt war die geforderte Summe, gegen die Grint dann Einspruch einlegte, bereits. Auch sei bei der Anhörung im Juni deutlich geworden, dass "seine Kenntnis seiner Finanzen laut eigener Aussage recht begrenzt ist und er auf seinen Vater und die Steuerberater vertraut hatte, seine finanziellen Angelegenheiten zu regeln".