Nach seinem Rekordstart am vergangenen Wochenende - noch kein Animationsstreifen hatte es zuvor geschafft, mit 135 Millionen Dollar zu starten - und ebenfalls rekordträchtigen Geschäften unter der Woche besteht kein Zweifel, dass "Finding Dory" auch am zweiten Wochenende die Spitze der US-Charts zieren wird. Der Walt Disney-Animationsfilm hat gestern die 200 Millionen Dollar-Marke gekreuzt und sollte mit 81 bis 85 Millionen Dollar souveräner Spitzenreiter bleiben.
Nicht, dass 20th Century Fox nicht versuchen würden, dem Haus mit der Maus in die Suppe zu spucken. Aber ihr "Independence Day: Resurgence" gehört nicht zu den Fortsetzungen, auf welche die Welt mit atemloser Spannung gewartet hätte, und schon gar nicht 20 Jahre nach dem Original. Mit 4068 Kopien drängt der 165 Millionen Dollar teure Science Fiction-Film von Roland Emmerich ("White House Down") massiv in die Kinolandschaft, aber das Fehlen eines hochkarätigen Stars wie Will Smith (nichts gegen Jeff Goldblum), die schwachen Kritiken und vor allem die miese Mundpropaganda lassen kein außerirdisches Ergebnis erwarten. Analysten rechnen mit 48 bis 61 Millionen Dollar, was im besten Fall immerhin stärker wäre als die 50 Millionen Dollar des Originals.
Wesentlich bescheidener als "Independence Day: Resurgence" kommt "The Shallows" daher, der Columbia Pictures nur 17 Millionen Dollar gekostet hat. Und dennoch schlägt der kleine Horrorfilm mit seiner einfachen Prämisse - Blake Lively gegen den Hai - höhere Wellen als der SciFi-Gigant. Schon die ersten Teaser waren im Internet rekordverdächtig runtergelanden worden, und nun fallen die Kritiken und die ersten Zuschauerreaktionen positiv aus. Mehr als 12 Millionen Dollar trauen Branchenkenner dem Werk des Spaniers Jaume Collet-Serra ("Run All Night") allerdings nicht zu.
Der dritte landesweite Start erfolgt durch den Abenteuerfilm "Free State of Jones", der im Amerikanischen Bürgerkrieg spielt und Matthew McConaughey in der Hauptrolle aufbietet. Die STX Entertainment-Produktion von Regisseur und Drehbuchautor Gary Ross ("The Hunger Games"), die immerhin 50 Millionen Dollar gekostet hat, wird über 2815 Leinwände flackern. Die Besprechungen sind gemischt, die Mundpropaganda etwas freundlicher. Gerechnet wird mit einem traurigen Einspiel von nur 9 Millionen Dollar, wozu auch die strikte Altersfreigabe "R - Restricted" beiträgt, die Jugendliche ohne Erwachsenenbegleitung vom Kauf einer Eintrittskarte ausschließt.