"Madagascar", Sat, 20:15 Uhr
Vier Tiere im New York Central Zoo, verwöhnt durch ihre Aufzucht dort und mit keinerlei Ahnung, wie das Wildleben wirklich aussieht, entkommen - unwissentlich unterstützt durch vier flüchtige Pinguine - und finden sich in Madagascar wieder.
240 Künstler und Techniker bei DreamWorks Animation, die bereits mit der "Shrek"-Reihe Riesenerfolge hatten feiern können, arbeiteten vier Jahre lang an diesem Animationsfilm von 2005. Den Regisseuren Eric Darnell und Tom McGrath standen 75 Millionen Dollar zur Verfügung - und eine beachtliche Reihe von Stars, die ihre Stimme liehen: Jada Pinkett, Ben Stiller, Chris Rock und David Schwimmer sprachen Löwe, Giraffe, Zebra und Nilpferd. In der deutschen Synchronisation wirkten dann Claudia Urbschat-Mingues, Rick Kavinian, Jan Josef Liefers und Bastian Pastewka mit.
Darnell, der bei "Antz" Regie geführt hatte, und McGrath, dessen Erstling dieses Werk ist, gelang ein Film mit Licht und Schatten: Die Handlung hakt, der Humor ist so kindisch, dass die jüngeren Zuschauer sicher Spaß haben, aber für die Erwachsenen die Witzkanone nur auf's Geratewohl abgefeuert wird. Die Bilder sind allerdings beeindruckend.
Noch beeindruckender war die Zuschauerreaktion: Trotz der nur gemischten Kritiken und der nicht überwältigenden Publikumsmeinungen wurde "Madagascar" ein Riesenerfolg: Weltweit flossen 532 Millionen Dollar in die Kinokassen, was den Zeichentrickfilm zum sechsterfolgreichsten Streifen des Jahres machte. Besonders die deutschen Besucher trugen zu diesem phantastischen Ergebnis bei: Hier wurde der Film mit 6,7 Millionen Zuschauern der zweiterfolgreichste Streifen hinter "Harry Potter und der Feuerkelch".
Kein Wunder, dass DreamWorks bis heute zwei Fortsetzungen in die Kinos gebracht haben und 20th Century Fox den Ableger "Penguins of Madagascar". In zwei Jahren soll "Madagascar 4" in die Lichtspielhäuser kommen.
Eine amerikanische Zuschauerin schreibt: "Das ist ein Kinderfilm - ich glaube, die Kritiker vergessen das, wenn sie den Film besprechen. Kinder werden diesen Film lieben, besonders die Tiere, die süß sind, aber nicht zu verzuckert. Die animierten Landschaften sind wunderschön, und der Film ist vollgepackt mit Humor und Lebensfreude."
"The Cabin in the Woods", RTL, 00:10 Uhr
Fünf Freunde (Kristen Connolly, Chris Hemsworth, Anna Hutchison, Fran Kranz und Jesse Williams) machen Ferien in einer einsamen Waldhütte, wo sie bald einem Kampf auf Leben und Tod ausgesetzt sind. Aber wer ist überhaupt der Gegner?
Die beiden Drehbuchautoren Drew Goddard ("The Martian") und Joss Wheadon ("Avengers: Age of Ultron") hatten bereits an den TV-Serien "Buffy" und "Angel" zusammen gearbeitet, bevor sie sich 2009 daran machten, die Quadratur des Kreises in Sachen Horror schaffen zu wollen: Einen klassischen Slasher, der zugleich das Unter-Genre des Torture Porn (Folterporno) à la "Saw" satirisch auf's Korn nehmen sollte.
Das gelang den beiden Künstlern - Wheadon ließ Goddard bei der Regie den Vortritt, womit dieser zu seinem Regiedebut kam - sensationell. Ihr Streifen ist ein erstaunlicher Meta-Film, der mit den Klischees und Versatzstücken des Horrorfilms spielt, dabei witzig, seltsam und gruselig ist - und dies oftmals gleichzeitig.
Die MGM-Produktion entstand von März bis Mai 2009 im kanadischen Vancouver für 30 Millionen Dollar, erblickte das Licht der Leinwand allerdings erst rund drei Jahre später. Ursprünglich hatte das Werk im Februar 2010 uraufgeführt werden sollen, aber die finanziellen Schwierigkeiten und folgende Insolvenz von MGM - die auch bei den Verzögerungen von "The Hobbit" eine Rolle spielten - sorgten dafür, dass "The Cabin in the Woods" in den Regalen verstaubte. Schließlich kauften Lionsgate Films die Rechte und brachten den Streifen in die Lichtspielhäuser.
Mit weltweit 66 Millionen Dollar floppte der Film trotz hervorragender Kritiken, aber es stellte sich heraus, dass während die Kritiker das Werk liebten, die Zuschauer es lediglich mochten. Kritiker Michael Smith schrieb in "Tulsa World": "Horrorfilme sind meistens unheimlich, aber nicht sehr intelligent. Dieser Film ist beides. Er ist so raffiniert, wie man sich einen solchen Streifen überhaupt vorstellen kann, dabei aber auch boshaft und brutal."
"Underworld: Evolution", Pro7, 01:45 Uhr
Vampirkriegerin Selene (Kate Beckinsale) und Werwolf Michael (Scott Speedman) suchen nach Hinweisen auf die Geschichte und die Ursache des Krieges zwischen ihren beiden Rassen.
Dieser Horrorfilm von 2006 setzt exakt da an, wo der Vorgänger und erste Teil der "Underworld"-Reihe drei Jahre zuvor aufgehört hatte. Während das Original in Ungarn gedreht worden war, produzierten Screen Gems für 45 Millionen Dollar diesen Part in Kanada. Die Dreharbeiten standen dabei im Schatten der Romanze von Regisseur Len Wiseman ("Total Recall") und Hauptdarstellerin Kate Beckinsale, auf deren Stühlchen statt des üblichen Namens "My Sweetheart" zu lesen war.
Und bei diesem Streifen ist es mal wieder umgekehrt: Während die Kritiker ihn hassten, kam er beim Publikum wesentlich besser weg und erspielte weltweit 111 Millionen Dollar und übertraf das Ergebnis des Originals. Im Abstand von jeweils drei Jahren folgten daher zwei weitere Fortsetzungen.
Kritiker Luke Thompson meinte als Fürsprecher in "Los Angeles CityBeat": "Das Ganze läuft ab wie ein Video-Spiel und würde als solches möglicherweise mehr Spaß machen, aber die Geschehnisse sind einigermaßen unterhaltsam."
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