James Bond (Daniel Craig) versucht, eine geheimnisvolle Organisation zu stoppen, die eine wertvolle Ressource eines Landes vernichten will. Zugleich will er den Tod seiner Geliebten rächen.
Der Einstand von Daniel Craig als neuem James Bond war mit "Casino Royale" im Jahr 2006 sowohl künstlerisch als auch kommerziell triumphal gelungen. Die Produzenten Barbara Broccoli und Michael Wilson wollten mit einem Film an den Erfolg anknüpfen, dessen Handlung - für einen 007-Thriller untypisch - direkt am Ende von "Casino Royale" einsetzt. Die Geschichte hatte nichts mehr mit einem Roman des 007-Erfinders Ian Fleming zu tun, man versah ihn lediglich recht sinnfrei mit dem Titel "Quantum of Solace" einer James Bond-Kurzgeschichte.
Drei Autoren schrieben das Drehbuch unter Zeitdruck, um vor dem angekündigten Streik der Drehbuchschreiber-Gewerkschaft fertig zu werden. Das Ergebnis war wenig befriedigend, so dass Regisseur Marc Forster ("World War Z") und Craig das laut dem Hauptdarsteller "bloße Gerippe" selbst noch während der Dreharbeiten andicken mussten - sicherlich keine ideale Ausgangsposition für ein 200 Millionen Dollar teures Projekt.
Die Wahl von Forster für das Megaphon war eine Überraschung gewesen: Weder hatte der Schweizer bis dahin ein Projekt dieser Größenordnung noch ansatzweise einen Thriller in Szene gesetzt. Der damals 38-Jährige war zudem der erste Filmemacher eines Bond-Opus, der nicht aus einem Commonwealth-Land stammt.
Die Columbia Pictures-Produktion wurde in Mexiko, Panama, Chile, Italien, Österreich and Wales sowie den Londoner Pinewood-Studios gedreht. Dass die Filmemacher die eigentlich in Bolivien spielenden Szenen in Chile drehten, führte zu einem öffentlichkeitswirksamen Protest eines Bürgermeisters. Bei den Dreharbeiten in Italien wurden zwei Stuntmen schwer verletzt.
Als "Quantum of Solace" 2008 in die Lichtspielhäuser kam, hatte Marc Forster gleich zwei 007-Rekorde aufgestellt: Mit nur 106 Minuten war der 22. James Bond-Film der kürzeste aller Zeiten und der mit den mit Abstand meisten Gewaltszenen. Das Werk ist eine brutale und atemlose Angelegenheit, die zärtliche Emotionen mit allzu hektisch geschnittenen Action-Szenen verquickt. Die Kritiken waren gemischt, und nach dem grandiosen "Casino Royale" empfanden die Zuschauer die Fortsetzung als enttäuschend.
Nichtsdestotroz wurde "Quantum of Solace" mit einem weltweiten Einspiel von 586 Millionen Dollar ein Riesenerfolg und erhielt für seinen Ton und für die rund 900 Spezialeffekte zwei Nominierungen für den Britischen Filmpreis. Kritiker Steve Persall riet in "Tampa Bay Times": "Falls Sie die Handlung verwirrt, lehnen Sie sich einfach zurück und genießen die spannenden Action-Szenen!"
"Der Marshal", Arte, 20:15 Uhr
Ein versoffener, abgebrühter U.S. Marshal (John Wayne) und ein Texas Ranger (Glen Campbell) helfen einer dickköpfigen Teenagerin (Kim Darby), die Mörder ihres Vaters auf Indianergebiet zu finden.
Der Film, der John Wayne schließlich mit 61 Jahren seinen "Oscar" einbringen sollte. Damit hatte sich das Engagement des Mimen, dem der Roman "True Grit" von Charles Portis aus dem Jahr 1968 so gut gefallen hatte, dass er sich offensiv um den Part des Rooster Cogburn bemühte, mehr als bezahlt gemacht.
Bei diesem prachtvollen, altmodischen und mit Humor erzählten Western stimmte von Regie über Drehbuch, Kamera, Musik bis zu den Schauspielern alles. Das Skript nannte Wayne "das beste, das ich je gelesen habe". Er setzte sich dafür ein, dass die Autorin Marguerite Roberts, die noch immer auf der Schwarzen Liste wegen angeblich kommunistischer Verbindungen stand, mit ihrem Namen im Vorspann genannt wurde.
Für die Rolle der Teenagerin war ursprünglich Mia Farrow besetzt worden. Nachdem sie aber von Robert Mitchum gewarnt worden war, dass Regisseur Henry Hathaway "cholerisch" sei, stieg sie aus der Paramount Pictures-Produktion aus. Nachdem man für den Part Sondra Locke, Tuesday Weld und Sally Field erwogen hatte, besetzte man ihn schließlich mit der 21-jährigen Kim Darby, die bis dahin überwiegend im Fernsehen zu sehen gewesen war.
Ob Mitchum mit seiner Einschätzung Recht hatte, sei dahingestellt. Fest steht, dass die Dreharbeiten im US-Bundesstaat Colorado alles andere als störungsfrei vonstatten gingen. John Wayne konnte Kim Darby nicht leiden und fand ihre Leistung fürchterlich. Regisseur Hathaway mochte den Country-Sänger Glen Campbell nicht, dem das Studio - das ursprünglich sogar Elvis Presley für die Rolle im Visier hatte - ihm aufgezwungen hatte. Um einen Hit aus dem Titelsong zu machen, wie der Filmemacher glaubte. Und schließlich lieferte sich der Regisseur ständig Wortgefechte mit Nebendarsteller Robert Duvall, der sich wiederum beinahe mit Wayne geprügelt hätte.
Doch all das war schon vor der "Oscar"-Nacht 1970 vergessen, denn 1969 wurde "True Grit" ("Echter Schneid") zu guten Kritiken und vor allem unter lautem Klingeln der Kinokassen veröffentlicht: Der Western war ein Riesenerfolg. John Wayne gewann zusätzlich den Golden Globe; der Titelsong wurde sowohl für einen Academy Award als auch den Golden Globe nominiert. 1975 sollte John den Marshal noch einmal in "Rooster Cogburn" ("Mit Dynamit und frommen Sprüchen") verkörpern, und 2010 brachten die Coen Brothers ihre Neuverfilmung in die Filmtheater.
Eine US-Zuschauerin schwärmt: "In diesem Film gibt es keinen falschen Ton. Charles Portis' Buch ist fast wörtlich übernommen worden. Das ist einer der reinsten Transfers eines Buches auf die Leinwand, den ich je gesehen habe - und das sichert seinen Erfolg. John Wayne arbeitete 40 Jahre auf diese Rolle hin, die niemand außer ihm spielen konnte."
"Underwold Awakening", Pro7, 22:50 Uhr
Als Menschen die Existenz der Vampire und Werwölfe entdecken, beginnen sie einen Krieg, um beide Rassen auszulöschen. Selene (Kate Beckinsale) führt den Kampf gegen die Menschheit an.
Der vierte "Underworld"-Part und der mit weltweit 160 Millionen Dollar erfolgreichste der Reihe. Diesmal nahm das schwedische Regieduo Mans Marlind und Björn Stein das Megaphon in die Hand, um den Fantasy-Film in Kanada für 70 Millionen Dollar 2012 auf die Leinwände zu bringen. Sie setzten zum Entsetzen der Kritiker auf mehr Action statt auf Handlung, schufen ein Videospiel für die große Leinwand, schön anzusehen, aber recht hohl - doch den Zuschauern gefiel es offensichtlich. Derweil waren Bill Nighy und Michael Sheen nicht mehr dabei, dafür kam Stephen Rea hinzu. Erstaunlich, dass für die schlichte Handlung vier Drehbuchautoren nötig waren...
Einer der Kritiker, denen der Streifen gefiel, ist Glenn Whipp von der "Los Angeles Times": "Ein flotter Film, der die öde Mythologie der Vorgänger zu Gunsten einer direkten, action-haltigen Herangehensweise fallen lässt."
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