"Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman", Sat1, 20:15 Uhr
Die Zeitreise-Abenteuer eines Hundes und eines Jungen (die Stimmen von Oliver Siebeck und Joshua Wunder), die versuchen, einen Fehler im Zeitkontinuum zu beseitigen, den sie selbst verursacht haben.
2012 kauften DreamWorks Animation Classic Media, welche die Rechte an vielen Zeichentrickserien besaßen, darunter an den Figuren Mr. Peabody und Sherman, die in den sechziger Jahren im Fernsehen in "The Rocky and Bullwinkle Show" zu sehen gewesen waren. Nachdem es bereits 2003 Versuche von Regisseur Rob Minkoff ("The Lion King") gegeben hatte, eine Spielfilmversion als Realfilm mit Computergraphik-Elementen zu realisieren, gingen DreamWorks und der Filmemacher, der sich 2006 dem Studio angeschlossen hatte, das Ganze nun als reinen Animationsfilm in 3D an.
Die Filmemacher legten Wert darauf, den Streifen im Geist der Originalserie zu drehen, weshalb auch Tiffany Ward, die Tochter von Jay Ward, einem der Erfinder von Mr. Peabody und Sherman, als Ausführende Produzentin an Bord geholt wurde. Anfang 2011 unterschrieb Robert Downey Jr. für die Stimmabgabe als Mr. Sherman. Doch als der Darsteller es zeitlich nicht schaffte und wieder aus der Produktion ausstieg, engagierten DreamWorks Ty Burell.
20th Century Fox brachten den Zeichentrickfilm 2014 auf die Leinwände. Niemand wusste so recht, was man von diesem mit 145 Millionen Dollar ausgesprochen teuren Werk erwarten sollte - die schon ziemlich verblichenen Figuren sagten vielen Zuschauern und Kritikern nicht viel. Um so erfreuter waren dann sowohl die Rezensenten als auch das Publikum über diese überraschend unterhaltsame Explosion eines farbenfrohem Spaßes auf der Leinwand für die ganze Familie, den auch die reichlich verworrene Handlung nicht schmälern konnte.
Mit einem weltweiten Einspiel in Höhe von 275 Millionen Dollar lief "Mr. Peabody & Sherman" erfolgreich in den Lichtspielhäusern, wurde aufgrund der teuren Herstellung aber dennoch ein Verlust für DreamWorks und Fox.
Kritiker CJ Johnson erklärte im australischen "ABC Radio": "Der Film bietet eine exzellente Botschaft pro Bildung, pro Geschichte, pro Wissenschaft, pro Streber, pro Sonderlinge, eine Reihe historischer Leckerbissen und tolle fortschritttliche Details wie die Figur eines im Rollstuhl sitzenden Schulkameraden, dessen Rollstuhl für die Handlung keine Rolle spielt und auch nie erwähnt wird."
"Dem Himmel so fern", 3sat, 20:15 Uhr
Herbst 1957 in Connecticut. Eine Hausfrau (Julianne Moore) sieht sich einer Ehekrise und wachsenden rassistischen Spannungen in ihrer Umwelt ausgesetzt.
Gerade erst hat Todd Haynes mit "Carol" erneut bewiesen, dass er es meisterhaft versteht, die sexuellen Frustrationen und Anspannungen im prüden Amerika der Fünfziger subtil auf die Leinwand zu bringen. Bereits 2002 schaffte er dies mit dem Drama "Far from Heaven", mit dem er hinter die Kulissen einer Vorzeigefamilie blickt, deren so wohl geordnet scheinendes Leben außer Kontrolle gerät. Das private und soziale Leben, das aus einer immer währenden Abfolge von Familienetiquette, gesellschaftlichen Anlässen und dem ständigen Ansinnen, auch ja mit den Nachbarn mitzuhalten und nicht aufzufallen, bestand, entpuppt sich als fragiles Gebilde.
Haynes lehnte sein Werk in Ton und Aussehen an die Filmdramen von Filmemacher Douglas Sirk aus den fünfziger Jahren (insbesondere "Was der Himmel erlaubt" von 1955 und "Solange es Menschen gibt" von 1959) an. Das Aussehen der Focus Features-Produktion ahmte bewusst denjenigen dieser Kinoperiode nach. Kameramann Edward Lachmann arbeitete dazu mit der Art von Beleuchtungstechnik und Linsenfilter, wie sie in den Fünfzigern für ein Melodram üblich waren.
Der Filmemacher, der auch das Drehbuch verfasst hatte, widmete sich Themen wie Rassismus, Geschlechterrollen, sexuelle Orientierung und Klassenbewusstsein, die sich für Julianne Moore's Cathy alle zu einem scheinbar unlösbaren Knäuel verheddern. Der Film tut das mit Ehrlichkeit und Intelligenz, mit einer vorzüglichen Ausstattung und Kulisse. Die Tränen der Zuschauer verdient sich der Film so allemal.
Aber solch ein Werk könnte nicht funktionieren ohne die Schauspieler mit glaubwürdigen Darstellungen. Und hier hatten Haynes und die Zuschauer das Glück, dass insbesondere Moore, Dennis Quaid und Dennis Haysbert Sahnewochen vor der Kamera erwischt hatten. 107 Preise gewann "Far from Heaven", für weitere 58 war er nominiert. Viele davon gingen an die Hauptdarstellerin, die unter anderem eine der vier "Oscar"-Nominierungen für ihre Leistung erhielt. Des weiteren waren Haynes für sein Drehbuch, Kameramann Lachmann und Komponist Elmer Bernstein für den Academy Award nominiert.
"Indem er eine künstliche Welt kreiert, schafft es Todd Haynes, die menschliche Seele auf eine Art und Weise freizulegen, wie es bisher noch nie geschehen ist. Das ist ein bewegender und wichtiger Kinofilm, mit einigen der nuanciertesten schauspielerischen Leistungen, die ich je gesehen habe. Cathy und Frank Whitaker mögen vom Himmel weit entfernt sein, aber der Film kommt ihm so nahe wie möglich", schwärmt ein Zuschauer aus dem US-Bundesstaat Delaware.
"Mut zur Wahrheit", Sat1, 22:05 Uhr
Ein US-Offizier (Denzel Washington), der mit einem von ihm gemachten tödlichen Fehler hadert, untersucht, ob eine im Golfkrieg von 1991 verstorbene Helikopterpilotin (Meg Ryan) die Ehrenmedaille erhalten soll.
Regisseur Edward Zwick ("Blood Diamond") inszenierte diese aufwühlende und fesselnde Geschichte, die den Schrecken des Krieges genauso wirkungsvoll darstellte wie dessen herzzerreißenden Folgen. Vielleicht zog das US-Verteidigungsministerium daher seine zugesagte Zusammenarbeit mit der 20th Century Fox-Produktion zurück, was die Produzenten zwang, australische Panzer einzusetzen.
Die im Irak spielenden Szenen drehte Zwick in der Nähe von El Paso im US-Bundesstaat Texas. Für seine Rolle als abgemagerter Arzt hungerte und trainierte sich Matt Damon um 18 Kilogramm herunter, was ihm ernsthafte gesundheitliche Probleme bescherte. Der Karriere diente es dennoch: Steven Spielberg besetzte ihn zwei Jahre später in einer anderem Soldatenrolle als Titelfigur in "Saving Private Ryan".
Mit weltweit 100 Millionen Dollar lief das 46 Millionen Dollar teure Drama 1996 nur mäßig erfolgreich. Ein Zuschauer aus New Hampshire findet: "Eine machtvolle Geschichte mit exzellenten Darstellungen der gesamten Besetzung. Was die Handlung so packend macht, ist die Tatsache, dass man sieht, dass der Krieg keine Aneinanderreihung von Heldentaten ist, sondern mit Problemen und Fehlern wie in jedem anderen Beruf behaftet ist. Nur dass diese hier Leben kosten können. Der Film zeigt, dass der Krieg nicht glanzvoll ist, nicht alles Schwarz und Weiß, sondern Grau."
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