"Mörderischer Vorsprung", Sat1, 22:30 Uhr
Ein FBI-Agent (Sidney Poitier) aus San Francisco verfolgt einen rücksichtslosen Mörder und Kidnapper in die Bergwelt des amerikanisch-kanadischen Grenzgebietes, wo er mit einem erfahrenen Bergführer (Tom Berenger) ein ungleiches Paar bildet.
Der britische Regisseur Roger Spottiswoode ("Tomorrow Never Dies") inszenierte routiniert diesen spannenden US-Thriller in grandioser Naturlandschaft, die Kameramann Michael Chapman hervorragend eingefangen hat. Für Sidney Poitier war es sein Comeback als Schauspieler nach elf Jahren Pause. Die Walt Disney-Produktion wurde 1988 ein solider Erfolg an den nordamerikanischen Kinokassen.
Ein niederländischer Zuschauer schwärmt: "Ein toller Thriller mit klasse Schauspielern. Der Film teilt sich in drei geographisch unterscheidbare Teile: Das Vorspiel des Bankraubs in San Francisco, der Hauptteil des Überlebenstrips in der Wildnis und das Finale in Vancouver. Alle Teile sind spannend und mitunter witzig, und die verschiedenen Orte tragen zur Farbigkeit des Streifens bei."
"Gefährliche Brandung", ZDF, 01:00 Uhr
Ein FBI-Agent (Keanu Reeves) infiltriert eine Gruppe Surfer, die Bankräuber sein könnten.
Ein Film über Surfer - und Patrick Swayze hatte schon ein paar Mal auf dem Brett gestanden, Keanu Reeves noch nie, und Lori Petty war niemals auch nur auf dem Meer gewesen. Also hieß es zwei Monate vor Drehbeginn für die Darsteller, Surfunterricht zu nehmen. Profi-Surfer Dennis Jarvis unterrichtete die Akteure auf der Hawaii-Insel Kauai. Dabei stellte sich Swayze als Naturtalent heraus, der darauf bestand, während des Drehs die gefährlichen Stunts selbst durchzuführen und sich dabei vier Rippen brach.
Produzent James Cameron engagierte seine damalige Frau Kathryn Bigelow als Regisseurin und diese schuf einen energiegeladenen, visuell beeindruckenden, spannenden Kriminalfilm, dessen großartige Action den Puls in die Höhe treibt und das Gehirn nicht allzu sehr beansprucht. Der Macho-Streifen ist auch ein interessantes Dokument seiner Zeit, eine Mischung aus den klassichen achtziger Jahre-Polizisten-Filmen und der gesteigerten Physikalität der Action-Streifen der neunziger Jahre.
"Point Break", so der Originaltitel (ein Begriff aus der Surfer-Sprache, der eine Stelle oder Linie im Wasser bezeichnet, die das Brechen einer Welle verursacht), war 1991 ein Erfolg für 20th Century Fox an den Kinokassen und hat seitdem eine wachsende Fan-Gemeinde durch Video und Disc versammelt. Im Januar startete das enttäuschende Remake, das sich für Warner Brothers als Mega-Flop entpuppt hat.
Ein Zuschauer aus Alambama lobt: "Surfen, Autoverfolgungsjagden, Banküberfälle, Verfolgungen zu Fuß, coole Musik, Faustkämpfe, Schießereien, schöne Frauen, verrückte Charaktere, Skydiving, Kidnapping, atemberaubende Landschaften und Humor. Dieser Film hat all das und mehr - zum Beispiel tolle Darsteller und non-stop Action, superb in Szene gesetzt von Kathryn Bigelow."
"The Cotton Club", ARD, 01:25 Uhr
Der Cotton Club war ein berühmter Nachtclub in Harlem in New York City. Die Anfang der Dreißiger spielende Geschichte erzählt von den Besitzern und den Besuchern und bietet viel der Jazz-Musik, für die der Club bekannt war.
Ein Film, bei dem es viel zu viel um Geld ging. Schon bevor überhaupt die erste Kamera eingeschaltet worden war, hatte die Orion Pictures-Produktion bereits 13 Millionen Dollar gekostet - und am Ende eskalierten die Kosten von ursprünglich geplanten 25 auf 58 Millionen Dollar.
Produzent Robert Evans war durch einen Bildband über den Cotton Club zu dem Drama inspiriert worden, das er ursprünglich auch selbst inszenieren wollte. Er beauftragte William Kennedy und Francis Ford Coppola ("Der Pate"), um das Skript des "Pate"-Autoren Mario Puzo umzuschreiben. Schlussendlich entschied er, Coppola auch den Regieposten anzutragen. Letzterer nahm den Job an, weil er wegen seines 1981 katastrophal gefloppten Musicals "One from the Heart" noch immer hoch verschuldet war.
Es begann eine chaotische Produktion, die durch die Geldzuschüsse von Casino-Besitzern, arabischen Waffenhändlern und Varieté-Managern am Leben erhalten wurde, bei der über 600 Mitarbeiter für 250 000 Dollar täglich Kulissen bauten, Kostüme schneiderten und Musiknummern arrangierten und bei der über 30 Drehbuchentwürfe innerhalb weniger Wochen aufeinander folgten. Am Ende war Produzent Evans pleite, und es folgten gerichtliche Auseinandersetzungen, bei denen sich Regisseur und Produzent gegenseitig die Schuld für die enorme Budget-Überschreitung gaben.
Angesichts dessen muss man die hohe künstlerische und handwerkliche Qualität dieses Werkes vielleicht noch höher bewerten. Coppola fing die Atmophäre hervorragend ein, verquirlte intelligent die beiden Genres des Musicals und des Gangster-Films und führte sein namhaftes Ensemble (Richard Gere, Diane Lane, Bob Hoskins und Nicolas Cage) zu überzeugenden Darstellungen. Wäre sein Werk nicht so unverhältnismäßig teuer geraten, hätte sich der 1984 mit 29 Millionen Dollar Umsatz allein in Nordamerika einigermaßen erfolgreiche Film vermutlich nicht den Ruf eines Flops eingehandelt.
"The Cotton Club" erhielt zwei "Oscar"-Nominierungen für Schnitt und Ausstattung, zwei Golden Globe-Nennungen als "Bester Film" und für die "Beste Regie", der Ton war für einen Britischen Filmpreis (BAFTA) nominiert; die Kostüme gewannen den BAFTA.
Ein englischer Zuschauer schreibt: "Als ich diesen Film das erste Mal sah, gefielen mr die Musik, die Tanzszenen und die Kulissen. Der Handlung konnte ich gar nicht so recht folgen. Als ich den Streifen ein zweites und drittes Mal sah, begann mich die Geschichte richtig zu packen. Der Film ist komplex und extrem exakt in seiner Beschreibung einer Zeit, als Gangster Stars besaßen. Wer Jazz-Musik liebt und ein wenig über deren Geschichte weiß, wird von diesem Werk hingerissen sein."
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