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Filmstarts USA: Räumt "Boss" Melissa McCarthy mit Superhelden auf?

Kritiken aber mehr "Tammy" als "Spy"

Das hatte wohl niemand erwartet: Dass zwei Superhelden vor Melissa McCarthy zittern müssen. Aber nach dem Mega-Besucherschwund am letzten Wochenende läuft "Batman vs. Superman: Dawn of Justice" real Gefahr, das Hattrick an der Charts-Spitze nicht zu schaffen und sich von "The Boss" auf den Platz verweisen zu lassen.

Ob es wirklich klappt, hängt von zweierlei ab: Verliert der Fantasy-Kracher von Warner Brothers (Es ist ein Fehler aufgetreten), dann kommt er der 20 Millionen Dollar-Marke gefährlich nahe - und das nach dem 166 Millionen Dollar-Start vor zwei Wochen. Auf der anderen Seite: Kann Melissa McCarthy wieder ihren obligatorischen Start über 20 Millionen Dollar hinlegen?

Universal Pictures bringen ihre Komödie "The Boss" in 3482 Kinos. Diesmal hat wieder McCarthy's Ehemann Ben Falcone und nicht Paul Feig, der letztes Jahr so viel Erfolg bei Kritik und Publikum mit Melissa's "Spy" hatte, Regie geführt. Leider, muss man wohl sagen. Denn das Ergebnis ist mehr "Tammy" (die erste Zusammenarbeit des Ehepaars in der Kombination vor und hinter der Kamera) denn "Spy". Die Kritiken sind sogar noch schlechter als bei "Tammy" (was etwas heißen will), und die ersten Zuschauerreaktionen extrem negativ. Außer der wie immer verlässlichen Hauptdarstellerin hat das ausgeleierte Durcheinander aus uneinheitlichen Gags und papierdünnem Drehbuch nicht viel zu bieten.

Doch selbst "Tammy" schaffte es 2014, mit 21 Millionen Dollar zu starten und dann am Ende mit 84 Millionen Dollar noch halbwegs ein Erfolg zu werden. Und "Spy" startete mit 29 Millionen Dollar. Branchenkenner rechnen nun mit einer Premiere von 20 bis 22 Millionen Dollar, und für "Batman vs. Superman: Dawn of Justice" mit einem dritten Wochenende in Höhe von ebenfalls 20 bis 22 Millionen Dollar. Ein spannendes Rennen um die Nummer Eins.

Mit der wird "Hardcore Henry", der zweite Neustarter, nichts zu tun haben, denn hier rechnen Analysten nur mit einem Umsatz von 8 bis 10 Millionen Dollar, was nicht mal für das Treppchen reichen sollte. STX Entertainment kauften die Verleihrechte an der russischen Produktion beim letztjährigen Toronto Filmfestival für 10 Millionen Dollar und haben die internationalen Rechte veräußert, so dass sie letztlich nur mit 2 Millionen Dollar drinhängen, was das Risiko überschaubar macht.

Der mit immerhin 3015 Kopien startende Thriller ist ein Gimmick-Film - vollständig aus der Perspektive des Helden gedreht und verleiht dem Ganzen die Anmutung eines Videospiels. In der Werbung wirkt das Ganze eher chaotisch, aber es ist dem Verleih gelungen, das Werk des russischen Regiedebutanten Ilya Naishuller ins Gespräch zu bringen. Und mit Sharlto Copley und Tim Roth sind auch bekannte Namen dabei. Die Kritiken sind gemischt: Ohne Handlung oder Charaktere, um die man sich sorgen wolle, verliere der technisch beeindruckende Aufwand bald an Reiz.

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