Pedro Almodóvar hat alle für heute geplanten Werbetermine für seinen neuen Film "Julieta", der übermorgen in Spanien in den Kinos starten wrid, abgesagt. Die Presseaufführungen und die Interviews mit dem Filmemacher finden nicht statt. Damit reagiert der Regisseur auf die auch ihn betreffende Kontroverse rund um die so genannten "Panana Papers".
Ein internationaler Verbund von Journalisten hatte über die Einsicht in zugespielte Dateien mit 11,5 Millionen Datensätzen einer Anwaltsfirma Namen von Prominenten enthüllt, die ihr Geld über Briefkastenfirmen verschieben, um möglicherweise auch Steuern zu hinterziehen. Zwei der aufgetauchten Namen sind die von Pedro und seinem Bruder Agustin, der seine Filme produziert.
Almodóvar's Produktionsfirma El Deseo gab die Mitteilung heraus, dass man "aufgrund der Nachrichtenlage rund um Themen, die nichts mit 'Julieta' zu tun haben" entschieden habe, den Phototermin und die Pressekonferenz abzusagen. Die Schauspieler wie Adriana Ugarte und Emma Suárez würden indes zur Verfügung stehen.
Am Montag hatte Agustin in einer Pressemitteilung die volle Verantwortung für den Betrieb einer Briefkastenfirma in den Jahren 1991 bis 1994 übernommen: "Vom ersten Augenblick der Gründung von El Deseo haben Pedro und ich die Verantwortlichkeiten klar aufgeteilt. Ich habe alles kontrolliert, was das Geschäftliche anging, und er hat sich um alle künstlerischen Aspekte gekümmert. Ich bedauere sehr den Schaden, den das Bild meines Bruders in der Öffentlichkeit nun genommen hat und der ausschließlich aus meine Unerfahrenheit in den ersten Jahren unseres Familienunternehmens verursacht worden ist."