Mit "Batman vs. Superman" schickt Hollywood einen Mega-Kracher ins Rennen. Es ist wohl fair zu sagen, dass dieser nicht unbedingt sehenswert ist. In einer Kinowoche mit durchwachsenem Angebot sind es eher die kleinen Streifen wie das französische Drama "Mein ein, mein alles" mit Vincent Cassel oder die deutsche Komödie "Sex & Crime" mit Wotan Wilke Möhring, die eine Kinokarte wert sind.
"Batman vs. Superman"
Fantasy
USA
152 Minuten
FSK 12
US-Fantasy-Film um die beiden berühmten Comic-Superhelden Batman (Ben Affleck) und Superman (Henry Cavill), die sich zunächst als Kontrahenten gegenüberstehen, bevor sie sich gegen den mächtigen Bösewicht Lex Luthor (Jesse Eisenberg) zusammen tun. Unglaubliche 250 Millionen Dollar haben Warner Brothers investiert, um zwei ihrer wichtigsten und potentiell umsatzstärksten Reihen zu kombinieren. Dass Regisseur Zack Snyder ("Men of Steel") nun aber kein Christopher Nolan ist, muss auch den Buchhaltern des Filmstudios klar sein. Jetzt bleibt abzuwarten, ob auch die deutschen Zuschauer so enthusiastisch die Kinos stürmen werden, wie es für die amerikanischen vorausgesagt ist. Qualitativ besteht laut der Kritiker bei diesem verbissenen Effektspektakel, das eine potentiell starke Geschichte unter sich begräbt, kaum Grund dazu. Die ersten Zuschauerreaktionen sind allerdings sehr positiv.
"My Big Fat Greek Wedding 2"
Komödie
USA
94 Minuten
FSK 0
US-Komödie über eine Familie griechischer Einwanderer in den USA und deren Turbulenzen um die Ehe der Großeltern und den Ablösungsprozess ihrer 17-jährigen Enkelin (Elena Kampouris) von familiärem Zusammenhalt, Festhalten und Loslassen. 2002 war "My Big Fat Greek Wedding" einer der Überraschungserfolge des Jahres und ein gigantischer Hit: Für 5 Millionen Dollar produziert, spielte der Nia Vardalos-Streifen weltweit 368 Millionen Dollar ein; Vardalos' Drehbuch wurde sogar für den "Oscar" nominiert. Nun ist die Schauspielerin und Drehbuchautorin mit dieser Fortsetzung wieder da, die als Alternativprogramm zum Action-Kracher "Batman vs. Superman" von Universal Pictures platziert wird. Genauso süß und harmlos wie das Original, ist das Werk von Kirk Jones ("Was passiert, wenn's passiert ist?") aber das Paradebeispiel für eine Fortsetzung, die keine Geschichte mehr zu erzählen hat und sich stattdessen in einer Aneinanderreihung von Sitcom-Gags und in liebvoll überzeichneten Stereotypen verliert. Unser Kritiker Carsten Moll sieht das Glas halbvoll: "Harmlose Unterhaltung, die vor allem dank der charmanten Hauptdarstellerin sowie des gutmütigen Tonfalls zu gefallen weiß."
"Mein ein, mein alles"
Drama
Frankreich
125 Minuten
FSK 12
Das französische Drama erzählt in Rückblenden von einer leidenschaftlichen, doch destruktiven Liebesbeziehung, in der die Frau (Emmanuelle Bercot) immer wieder unter den egozentrischen Eskapaden ihres Mannes (Vincent Cassell) leidet. Das Studiocanal-Werk der Regisseurin Maiwenn ("Poliezei") konnte bei den Filmfestspielen von Cannes den Preis für die "Beste Darstellerin" einheimsen und war bei den Französischen Filmpreisen für sechs Césars nominiert, darunter als "Bester Film". Die Kritiken waren gemischt, aber an den französischen Kinokassen war "Mon roi" (Mein König) ein solider Erfolg. Unsere Kritikerin Bianka Piringer urteilt: "Der kraftvolle Film versteht es zu polarisieren, aber Romantik und Leidenschaft kommen etwas zu kurz."
"Rock the Kasbah"
Komödie
USA
107 Minuten
FSK 12
Satirische US-Komödie über einen erfolglosen Musikproduzenten (Bill Murray), der wegen eines Konzerts für die amerikanischen Truppen mit einer Sängerin (Zooey Deschanel) nach Afghanistan reist; dort wird er in allerlei Turbulenzen verwickelt. Ein renommierter Regisseur ("Rain Man"-Inszenator Barry Levinson) und eine namhafte Besetzung: Neben Bill Murray und Zooey Deschanel wirken Kate Hudson, Bruce Willis und Danny McBride mit. Und trotzdem kam einer der größten Flops der jüngeren Filmgeschichte heraus, der gerade mal 3 Millionen Dollar in den USA einspielen konnte und verheerende Kritiken erhielt. Jetzt versuchen Splendid Filmverleih ihr Glück in hiesigen Breiten mit dem Streifen. Unsere Kritikerin Bianka Piringer ist milder gestimmt: "Die süffige, einfältig-satirische Komödie huldigt vor allem dem wilden Geist der 1970er Jahre, aber mit dem störenden Beigeschmack, dass Amerikaner den rückständigen Afghanen ein wenig Nachhilfe im Coolsein erteilen."
"Sex & Crime"
Komödie
Deutschland
81 Minuten
FSK 12
Deutsche Kriminalkomödie über einen erfolgreichen Krimiautor (Fabian Busch), der sich auf einen One-Night-Stand (Claudia Eisinger) einlässt, nicht ahnend, dass er dadurch in eine turbulente Intrige verwickelt wird. Regiedebutant und Drehbuchautor Paul Florian Müller ist eine schwarzhumorige Posse gelungen, deren zugkräftigster Name Wotan Wilke Möhring ist und die von Camino Filmverleih in die Kinos gebracht wird. Unserer Kritikerin Bianka Piringer hat es gefallen: "Die nichtlineare Erzählweise mit ihren überraschenden Volten, dem schwarzen Humor und die vergnügten Darsteller sorgen trotz der Tendenz zum Übermut für kurzweilige Unterhaltung."
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