"Die Monster Uni", RTL, 20:15 Uhr
Die Monster Mike (gesprochen von Illja Richter) und Sulley (gesprochen von Reinhard Brock) treffen sich auf der Monsters University - und es ist nicht gerade Freundschaft auf den ersten Blick...
Bereits seit 2005 planten Walt Disney Studios eine Fortsetzung zu "Monsters, Inc." ("Die Monster AG"), dem erfolgreichen Pixar-Animationsfilm von 2001. Da es aber keine Einigung zwischen Disney-Chef Michael Eisner und Pixar-Vorstand Steve Jobs gab, plante das Haus mit der Maus, seine eigene Firma Circle 7 Animation mit der Produktion zu betrauen. Diese sollte "Monsters, Inc. 2: Lost in Scaradise" heißen.
Doch dann änderte sich alles: Eisner verließ Disney, und der Konzern kaufte Pixar und machte dessen Künstlerischen Leiter John Lasseter zum Chef von Walt Disney Animation Studios. Der änderte die "Monster"-Pläne: 2010 verkündeten Pixar und Disney, dass es keine Fortsetzung, sondern einen Vorläufer geben werde, in dem die Vorgeschichte zu "Monsters Inc." erzählt werden würde. Für Pixar etwas Neues: Mit ihrem 14. Werk legten sie erstmals eine Vorgeschichte vor.
Mit Dan Scanlon vertraute man die Regie und das Irrsinnsbudget von 200 Millionen Dollar einem Novizen an, der alte Bekannte begrüßen durfte: Mit Billy Crystal, John Goodman und Steve Buscemi kehrten die drei Hauptsprecher des ersten Films wieder hinter die Mikrophone zurück. Technisch machten die Künstler bei Pixar den nächsten Sprung und arbeiteten erstmals mit dem neuen Beleuchtungssystem Global Illumination. Spiegelungen und Schatten, die zuvor händisch eingefügt werden mussten, wurden nun von den Rechenprogrammen des Computers automatisch eingefügt, wobei die Lichtquellen und das Lichtverhalten viel realistischer wirkten.
Insgesamt gelang es Scanlon und seinem Team, 2013 mit "Monsters University" einen würdigen Nachfolger / Vorläufer in die Kinos zu bringen - eine witzige und zugleich nachdenkliche Unterhaltung für die ganze Familie. Und die hononierten wie die Kritiker mit ihren guten Besprechungen die Qualität mit einem phantastischen Einspielergebnis: Mit weltweit 743 Millionen Dollar wurde der Animationsfilm der siebterfolgreichste Streifen des Jahres. Bei den Britischen Filmpreisen war das Werk als "Bester Animationsfilm" nominiert.
Kritiker Jason Best schrieb in "Movie Talk": "Das Juwel 'Monsters, Inc.' war so ausgelassen einfallsreich und originell, dass es kaum überraschen kann, dass dieser Film die Magie des Vorgängers nicht ganz erreicht. Aber er ist nichtsdestotrotz vollgepackt mit witzigen Dialogen, pfiffigen visuellen Scherzen und übermütiger Action."
"Extrablatt", 3sat, 21:45 Uhr
Während ein Zeitungsredakteur (Walter Matthau) versucht, seinen besten Reporter (Jack Lemmon) davon abzuhalten, in Rente zu gehen, taucht ein entflohener zum Tode Verurteilter (Austin Pendelton) im Büro auf, um die Journalisten von seiner Unschuld zu überzeugen.
Wenn es um diese Komödie von 1974 ging, dann war Regisseur und Drehbuchautor Billy Wilder sein ärgster Kritiker: "Ich bin nicht besonders stolz auf den Film." Der Grund war einfach: "Ich bin gegen Wiederverfilmungen. Wenn ein Film gut ist, sollte man ihn nicht wieder neu verfilmen. Und wenn er schlecht ist, warum dann davon ein Remake?"
Und mit "The Front Page" (so der Originaltitel) hatte sich Wilder wider besseres Wissen an einige Giganten gewagt. Das legendäre Theaterstück von Ben Hecht und Charles McArthur aus dem Jahr 1928 hatte bereits zwei Spielfilmen von 1931 und 1940 als Vorlage gedient, wobei letztere Version "His Girl Friday" ("Sein Mädchen für besondere Fälle") mit Rosalind Russell und Cary Grant als definitive galt. Aber Billy klammerte sich nach Jahren des Misserfolgs - seit "Irma La Douce" zehn Jahre zuvor waren alle seine folgenden vier Filme gefloppt - wohl an ein Stück Qualität, in der Hoffnung, das könne Erfolg garantieren.
Und dies gelang sogar: Trotz Längen und deplatzierter Derbheiten, mit denen sich Wilder wohl wie schon zwei Jahre zuvor bei "Avanti!" einem jüngeren Publikum als up to date verkaufen wollte (obwohl die Handlung wie im Stück Ende der Zwanziger spielt), überzeugt die vier Millionen Dollar teure Universal Pictures-Produktion besonders dank der grandiosen Darsteller. Und "The Front Page" wurde mit 15 Millionen Dollar alleine in den USA endlich wieder ein kommerzieller Erfolg für den Filmemacher.
"The Front Page" gewann drei Italienische Filmpreise für den "Besten fremdsprachigen Regisseur" und für Jack Lemmon und Walter Matthau als "Beste fremdsprachige Darsteller". Dazu gab es drei Golden Globes-Nominierungen für Lemmon und Matthau und als "Bester Film".
Ein spanischer Zuschauer findet: "Tut mir leid, Mr. Wilder, aber ich muss Ihnen widersprechen. Es gibt wohl kaum einen Film, in dem Sie Ihren Sinn für Rhythmus und komisches Timing so unter Beweis gestellt und solche erstaunlichen Darstellungen von allen Beteiligten erhalten haben. Lemmon und Matthau arbeiten wie eine gut geölte Maschine zusammen. Auch der Rest der Besetzung ist perfekt, zum Beispiel Susan Sarandon, die mit einem einzigen Blick ihre Frustration zum Ausdruck bringen kann."
"I Am Legend", Pro7, 22:40 Uhr
Jahre nachdem eine Krankheit die Mehrheit der Menschheit ausgerottet und einen Rest in Monster verwandelt hat, sucht der einzige Überlebende (Will Smith) in New York City noch immer nach einem Gegenmittel.
Richard Matheson's Erfolgsroman "I Am Legend" von 1954 hat inzwischen drei Horrorfilmen als Vorlage gedient: In "The Last Man on Earth" kämpfte Arzt Vincent Price 1964 einsam gegen die durch eine Epidemie in Zombies verwandelten Mitmenschen; sieben Jahre später tat es ihm Charlton Heston in "The Omega Man" gleich. 2007 kam die Romanverfilmung nun unter ihrem Originaltitel in die Kinos - mit hohen Erwartungen (computergenerierte Bilder sorgten für mehr Möglichkeiten, eine verlassene Welt wie das von Grün überwucherte New York realistisch darzustellen) und Star Will Smith als One-Man-Show.
Der 150 Millionen Dollar teure Film war ein voller Erfolg, der allein in Nordamerika 256 Millionen Dollar einbrachte. Aber er wurde nicht ganz zu der definitiven Verfilmung des Romans, die sich viele Fans erhofft hatten. Klassische Schauspielkunst war für den Erfolg mehr verantwortlich als die Special Effects - es ist der superbe Smith, der diesen Film trägt, während die computergenerierten "Zombies" eher lächerlich wirken. Dass sich das Team um Regisseur Francis Lawrence ("The Hunger Games") sichtbar schwer tat, einen befriedigenden Schluss zu finden, ist offensichtlich.
Kritiker Paul Byrnes meinte im "Sydney Morning Herald": "Der Film ist absolut packend in seiner Darstellung, wie einsam es sein würde, der letzte Mensch auf Erden zu sein. Er ist absolut langweilig in fast jeder anderen Hinsicht."
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