"Mindhunters", Sat1, 22:20 Uhr
Die Auszubildenden im FBI-Profiler-Programm müssen ihr Training praktisch anweden, als sie entdecken, dass unter ihnen ein Killer weilt.
Das Drehbuch von Wayne Kramer ("Running Scared") lehnt sich an einen berühmten Vorgänger an, das Meisterwerk des Kriminalromans "Zehn kleine Negerlein" von Agatha Christie, in dem eine Gruppe von Menschen an einem isolierten Ort nach und nach von einem der Ihren nach einem bekannten Muster ermordet werden..."und dann gab's keines mehr."
Diese Qualität erreicht der Kriminalfilm des finnischen Regisseurs Renny Harlin ("The Legend of Hercules") nun wahrlich nicht, denn dazu fehlt es ihm an dem Esprit und dem Köpfchen der Quasi-Vorlage. Aber trotzdem ist den Beteiligten ein unterhaltsamer Streifen gelungen, der die Zuschauer gekonnt in die Irre führt.
Gedreht wurde die Dimension Films-Produktion 2002 in den Niederlanden, so in Amsterdam, Delft, Zandvoort und in Gelderland. Die Nachbearbeitung fand in englischen Studios statt. Harlin schnitt viele Gewaltszenen heraus, um die niedrigere Altersfreigabe "PG-13" (Jugendliche ab 13 Jahren dürfen alleine ins Kino) zu erhalten. Als die Zensurbehörde der Motion Picture Association of America seinem Werk trotzdem nur ein "R" (Jugendliche ab 17 Jahren dürfen alleine ins Kino) gewährte, fügte er einfach alle geschnittenen Bilder wieder ein.
Ursprünglich waren einmal Gerard Butler, Ryan Phillippe und Reese Witherspoon für den Streifen vorgesehen gewesen, doch alle sprangen ab. Mit Val Kilmer, Christian Slater und Johnny Lee Miller war die Besetzung am Ende immer noch namhaft. Dies änderte aber nichts daran, dass als der Film 2005 in den USA endlich in die Filmtheater kam (die Verleihrechte waren von 20th Century Fox an Dimension Films gegangen, was die Premiere verzögerte), es schlechte Kritiken gab und das 27 Millonen Dollar teure Werk schwer floppte.
Ein amerikanischer Zuschauer verteidigt "Mindhunters": "Mich erinnert dieser Film an eine Mischung aus 'Saw' und 'Final Destination' und eine 21. Jahrhundert-Variation von Agatha Christie's 'Zehn kleine Negerlein'. Diese Kombination von Filmen und Büchern lassen den Streifen zu einem großen Spaß werden. Dazu tragen auch die Darstellungen - insbesondere von Kathryn Morris als eine verletzliche Auszubildende - das schnelle Tempo und die einfallsreiche Regie bei."
"Orphan", Sat1, 00:20 Uhr
Ein Ehepaar (Vera Farmiga und Peter Sarsgaard), das vor kurzem sein Baby bei einer Totgeburt verloren hat, adoptiert eine die neunjährige Esther (die elf Jahre alte Isabelle Fuhrman). Schnell wird klar, dass "mit Esther etwas nicht stimmt"...
Diesen Warner Brothers-Horrorfilm von 2009 muss man gesehen haben, um es glauben zu können. Man muss es dem spanischen Regisseur Jaume Collet-Serra ("Run All Night") hoch anrechnen, dass fast jeder, der die Handlung dieses Reißers beschreiben soll, zwar selbst vor Lachen vom Stuhl kippt, der Streifen aber dennoch funktioniert. Es gibt genügend der unerlässlichen Schreckmomente und auch eine Prise Schwarzen Humors, eine interessante Ausgangslage, vielschichtige Charaktere und eine - man mag es in dem Zusammenhang gar nicht sagen - realitätsnahe Inszenierung, die auch den innerfamiliären Dynamiken und Spannungen glaubwürdig ihre Zeit widmet. Zumindest bis zu dem Punkt, bis das Ganze dann komplett überschnappt (siehe oben).
Collet-Serra drehte sein Werk in den kanadischen Städten Toronto, Montreal und Port Hope für 20 Millionen Dollar. Zwar wurde "Orphan", der gemischte Rezensionen erhielt, mit weltweit 76 Millionen Dollar höchstens ein Achtungserfolg, genießt aber eine gewisse Wertschätzung in der Horrorfan-Gemeinde.
Kritiker David Stratton lobte in "The Australian": "Der Film ist wirklich gruselig, anerkennenswert gut von allen gespielt und enthält die beste Wendung seit 'The Crying Game'."
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