In den vergangenen Jahren war Stanley Kubrick dank den extrem langen Dreharbeiten zu dem Thriller "Eyes Wide Shut" ein Dauergast in weltweiten Schlagzeilen. Doch auch der als notorisch schüchtern bekannte Regisseur hat seine Grenzen, wie das britische Magazin "Punch" unfreiwilligerweise feststellen mußte. Der in Großbritannien lebende Kubrick hat das Satiremagazin verklagt, weil es ihn einen Perfektionisten nannte.
Nun gehört das Wort "Perfektionist" nicht unbedingt zu den üblichen, üblen Schimpfworten, die einem berechtigterweise sauer aufstoßen können. Auch findet sich kaum eine andere Bezeichnung für einen Regisseur, der für einen Film zehn Monate dreht weil er seine Schauspieler schon für eine winzige Einstellung über 60mal eine ganz einfache Straße überqueren läßt. Allerdings lautete die vollständige Zeile in dem Satiremagazin auch: "Es gibt nur einen schmalen Grad zwischen einem künstlerischen Perfektionisten und einem kläffenden Blödmann." Die Anwälte Kubricks kamen daher auf die glorreiche Idee, mit diesem Satz würde die mentale Gesundheit ihres Mandanten in Frage gestellt.
Ehrlich gesagt, stellt eher diese merkwürdige Klage die mentale Gesundheit Kubricks und seiner Anwälte in Frage, ist der beanstandete Satz für ein Satiremagazin doch noch vergleichsweise freundlich. So sieht das auch der Chefredakteur des Magazins - er findet die ganze Sache lächerlich und ersinnt vermutlich schon einen neuen Artikel über den Regisseur.