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Filmstarts USA: Ryan Reynolds' Valentinsgrüße

"Deadpool" - so verrückt wie "Zoolander 2"?

Vor einem Jahr startete der mit einem "R" - Restricted (für Jugendliche nur in Erwachsenenbegleitung erlaubt) belegte "Fifty Shades of Grey". Die Altersbeschränkung ließ sich das Drama nicht anmerken und feierte seine Premiere mit erstaunlichen 85 Millionen Dollar. Insofern müssen sich 20th Century Fox keine Sorgen machen, dass ihre Produktion "Deadpool" nun auch mit einem "R" bedacht worden ist - wenn auch aus ganz anderen Gründen als "Fifty Shades of Grey".

Der mit einem sehr losen Mundwerk bedachte Marvel-Comic-Held, der eigentlich für unverfilmbar gehalten worden war, hat sich sein "R" für seine "durchgängig starke Brutalität und Schimpfwörter, sexuellen Inhalt und explizite Nackheit" redlich verdient. Aber gerade die Fans der Figur wird das freuen, denn so können sie sicher sein, dass die Integrität von Deadpool nicht durch Konzessionen an eine jüngere Zielgruppe verwässert wurde. Wie so etwas im schlimmsten Fall aussehen kann, hatte man bereits 2009 in "Wolverine" sehen müssen, wo Ryan Reynolds als Wade Wilson alias Deadpool als stummer Attentäter auftrat - und so den Charakter total ad absurdum führte.

Jetzt scheinen die Macher alles richtig gemacht zu haben und rühmen sich der übertriebenen Brutalität, der selbstironischen Witze und der profanen Sprache geradezu in der Filmwerbung. Der witzige und flotte Science Fiction-Film, mit dem Tim Miller sein Regiedebut gibt, hat sehr gute Kritiken erhalten und kann sich schon jetzt über hervorragende Mundpropaganda freuen. Analysten erwarten für das Wochenende, an dem der 58 Millionen Dollar teure Streifen in 3558 Kinos anläuft, ein Spitzenergebnis von 62 bis 72 Millionen Dollar.

Den anderen beiden Debutanten bleibt da nur das Rennen um den zweiten Sieger, wobei Branchenkenner "Zoolander 2" die Silbermedaille am ehesten zutrauen, den Paramount Pictures mit 3394 Kopien starten. 15 Jahre nach dem mäßig erfolgreichen, aber offensichtlich von einigen in ehrenwerter Erinnerung bewahrten Original, kehren die beiden idiotischen Super-Models Ben Stiller und Owen Wilson wieder in die Lichtspielhäuser zurück, assistiert erneut von Bösewicht Will Ferrell sowie Kristen Wiig, Penelope Cruz, Milla Jovovich, Benedict Cumberbatch sowie Macauley Culkin als Macauley Culkin und Billy Zane als Billy Zane.

So viel Spaß Regisseur und Drehbuchautor Ben Stiller und sein Team bei der Produktion, die 50 Millionen Dollar gekostet hat, auch gehabt haben mögen - auf der Leinwand findet sich zu wenig davon wieder. Mehr Gastauftritte als Gags haben die Kritiker ausgemacht und verreißen die Komödie, die auch alarmierend schlecht bei denjenigen Zuschauern wegkommt, die das Werk bereits sehen konnten. Rund 20 Millionen Dollar werden für die Fortsetzung, nach der keiner so recht verlangt hat, prognostiziert.

Während sich "Deadpool" in der Werbung ironisch als Valentinstagsfilm ausgibt, bringen Warner Brothers mit der Komödie "How to Be Single" tatsächlich einen solchen Streifen in 3343 Säle, der sich offen an die weibliche Hälfte des Publikums wendet: Alison Brie, Dakota Johnson, Leslie Mann und Rebel Wilson spielen die Hauptrollen des Damenquartett-Films. Wie zugkräftig Johnson außerhalb von "Fifty Shades of Grey" und Wilson abseits von "Pitch Perfect" ist wird sich zeigen. Kritiken und Zuschauermeinungen sind total gemischt - das Pendel kann in beide Richtungen ausschlagen: Geniale Alternative zum Action-Kracher "Deadpool" oder star-schwächerer Verlierer hinter "Zoolander 2". Analysten rechnen für das 38 Millionen Dollar teure Werk des deutschen Regisseurs Christian Ditter ("Love, Rosie") mit einem Umsatz zwischen 12 und 20 Millionen Dollar.

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