Im November wählt Amerika einen neuen Präsidenten, und in den
Umfragen liegt der Republikaner George Bush Jr. konstant, wenn auch
knapp vor dem Vizepräsidenten und Demokraten Al Gore.
Im November wählt Amerika einen neuen Präsidenten, und in den
Umfragen liegt der Republikaner George Bush Jr konstant, wenn auch
knapp vor dem Vizepräsidenten und Demokraten Al Gore. Würde
allerdings nur die Filmindustrie an die Urnen treten, dann wäre das
Rennen schon gelaufen und Bush bräuchte gar nicht mehr anzutreten,
da selbst der dritte Kandidat der grünen Partei vor ihm ins Ziel
ginge.
Hollywood spendet nämlich fast ausschließlich für Gore oder den
Grünen Ralph Nader (Bild). Kein Wunder also, dass die Demokraten
ihren Wahlkonvent, mit dem der Vizepräsident am 14. August die
heiße Wahlkampfphase eröffnet, in Los Angeles stattfinden lassen.
Dies ist als Verbeugung und Dank von Gore für seine treuesten
Unterstützer und Spender zu verstehen.
Den gesetzlich erlaubten Höchstbetrag für Einzelpersonen von je
1000 Dollar haben bereits Stars wie Robert de Niro ("Makellos"),
Harrison Ford ("Begegnung des Schicksals"), Gwyneth Paltrow ("Der
talentierte Mr Ripley"), Sharon Stone ("Simpatico") und Tommy Lee
Jones ("Doppelmord") gespendet. Letzterer gab bereits vergangenes
Jahr 1000 Dollar, auch weil er ein alter Freund Gores ist, der sich
mit ihm ein Zimmer auf der Harvard Universität teilte. Weitere
Namen auf der Spender- und Spendensammlerliste des Demokraten sind
Kevin Costner ("Aus Liebe zum Spiel"), Michael Douglas ("Ein
perfekter Mord"), Tom Hanks ("The Green Mile"), Jack Nicholson
("Besser geht´s nicht"), Nicolas Cage ("Bringing Out the Dead"),
Richard Dreyfuss ("Nacht über Manhattan"), James Garner
("Zwielicht"), Larry Hagman ("Mit aller Macht"), Mariel Hemingway
("Harry außer sich"), Jimmy Smits ("The Million Dollar Hotel"),
Mary Steenburgen ("Nixon"), Lily Tomlin ("Tee mit Mussolini") und
Jeanne Tripplehorn ("Mickey Blue Eyes"). Auf dem Wahlkonvent wird
Gönnerin Barbra Streisand ("Liebe hat zwei Gesichter") sogar
auftreten.
Bitter sieht es dagegen auf der Gegenseite bei Republikaner Bush
aus: Lediglich Chuck Norris ("Enter the Hitman") schlug sich auf
seine Seite. Gefährlicher könnte für Gore daher das Engagement
zahlreicher Hollywood-Größen für den Grünen Nader sein, denn diese
Stimmen und Summen gehen ihm, nicht Bush, verloren, der am Ende der
lachende Dritte sein könnte. Gore soll deshalb schon durch
Telephondiplomatie versucht haben, Abtrünnige für sich zurück zu
gewinnen.
Ein ausgewiesener Liberaler wie Warren Beatty ("Bulworth") hat zwar
in diesem und im letzten Jahr jeweils 1000 Dollar für den
Demokraten locker gemacht, aber die jeweils gleichen Beträge hat
auch der Grüne von Beatty erhalten. Paul Newman ("Ein heißer Coup")
und Susan Sarandon ("Überall, nur nicht hier") sind schon gänzlich
zu Nader übergelaufen.
In den Chefetagen steht man hinter Al Gore. Die DreamWorks-Chefs
David Geffen und Steven Spielberg ("Der Soldat James Ryan"), die
schon lange bei Bill Clinton ein und aus gehen, gehören ebenso
dazu, wie auch die Regisseure Rob Reiner ("An deiner Seite") und
Oliver Stone ("An jedem verdammten Sonntag").
Auf Nummer ganz sicher geht Disney-Chef Michael Eisner, der sowohl
Gore wie auch Bush gespendet hat.