Gute Nachrichten zum Fest: Die Kinos servieren durchweg Filme für die ganze Familie, darunter mit "Die Peanuts" und "Die Melodie des Meeres" zwei sehr sehenswerte Animationsfilme. Viele Hape Kerkeling-Fans und -Leser (und Genießer von Devid Striesow's Schauspielkunst) werden derweil die Verfilmung von "Ich bin dann mal weg" aufsuchen.
"Die Peanuts - Der Film"
Animationsfilm
USA
88 Minuten
FSK 0
US-Animationsfilm nach den gleichnamigen Comics von Charles Schulz. Während der schüchterne Charlie Brown versucht, die Aufmerksamkeit einer neuen Mitschülerin zu gewinnen, gerät sein frecher Hund Snoopy in allerlei turbulente Situationen. Regisseur Steve Martino ("Ice Age 4") hat dieses Reboot der Peanuts hell und freundlich inszeniert und ihm glückt beides: Zum Einen ist dies ein farbenprächtiger Zugang zu klassischen Charakteren für junge Zuschauer, die mit den Comic-Figuren noch nicht vertraut sind; zum Anderen ein süßer nostalgischer, allerdings auch nicht besonders anspruchsvolles Vergnügen für die Erwachsenen, die einst mit den Peanuts groß geworden sind. Kritiker und das Publikum sind von der 20th Century Fox-Produktion, hinter der das "Ice Age"-Team steht, angetan, und in den USA ist der Streifen auch schon erfolgreich gelaufen. Unser Kritiker Gregor Torinus fand es ebenfalls überzeugend: "Der Film beweist, dass die Peanuts auch heute nichts von ihren alten Charme verloren haben." Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Mr. Holmes"
Drama
Großbritannien
103 Minuten
FSK 0
Das britische Drama erzählt von Sherlock Holmes (Ian McKellen) im hohen Alter, von seiner Arbeit an einem nach Jahrzehnten immer noch ungelösten Fall und von seiner Freundschaft mit dem kleinen Sohn (Milo Parker) seiner Haushälterin (Laura Linney). Bill Condon ("Twilight - Bis(s) zum Ende der Nacht") konzentriert sich auf den Mann hinter dem Mythos. Besonders spannend ist dies nicht, aber es überzeugt dennoch durch die handwerklich behutsam gefertigte und gut gespielte Geschichte. Bei Kritik und Publikum im Ausland bereits wohl gelitten, fragt sich unser Kritiker Gregor Torinus bei diesem "interessanten und perfekt ausgeführten Gedankenspiel" allerdings, was "eigentlich genau der Punkt dieser Verfilmung ist".
"Ich bin dann mal weg"
Komödie
Deutschland
92 Minuten
FSK 0
Deutsche Verfilmung des gleichnamigen, autobiographischen Buchs von Hape Kerkeling, über dessen Erlebnisse und Begegnungen während seiner Pilgerreise auf dem Jakobsweg. Mit vier Millionen verkauften Exemplaren ist Kerkeling's Werk aus dem Jahr 2006 eines der erfolgreichsten Sachbücher aller Zeiten in Deutschland geworden. Sich selbst wollte der Schauspieler im Film nicht verkörpern, diese Aufgabe fiel an Devid Striesow, der das grandios löst und neben den Landschaftsaufnahmen einer der Gründe ist, sich den Streifen von Julia von Heinz ("Hannas Reise") anzuschauen. Ihr ruhig erzählter Film mit seiner humorvollen, lebensbejahenden Grundstimmung verrät zum Glück wenig von der problematischen Entstehungsgeschichte der für sechs Millionen Euro in Spanien, Berlin und Brandenburg gedrehten UFA-Produktion. Die Kritiken sind freundlich, und unsere Kritikerin Bianka Piringer gehört zu den Befürwortern: "Eine amüsante, kurzweilige und mit ihrem unaufgeregten Ton sehr sympathische Verfilmung. Die Balance zwischen Heiterkeit und Ernst, sowie ein hervorragender Devid Striesow in der Hauptrolle verleihen dem Film Glaubwürdigkeit, Charme und Aussagekraft."
"Die Melodie des Meeres"
Animationsfilm
Irland
93 Minuten
FSK 0
Irischer Animationsfilm über einen Jungen und seine kleine Schwester, die von ihrer Oma mit in die Stadt genommen werden, sich aber auf eigene Faust auf den Rückweg zu ihrer Insel machen und unterwegs märchenhafte Abenteuer erleben. Regisseur Tomm Moore ("Brendan und das Geheimnis von Kells") inszeniert phantastische Ereignisse und Fabelwesen kindgerecht und unterlegt sein Werk mit einer heiteren Grundstimmung. Der in diesem Jahr für den "Oscar" als "Bester Animationsfilm" nominierte Streifen bringt erzählerische Tiefe in Einklang mit seiner visuellen Schönheit und sticht aus einem Angebot hervorragender Familienfilme nochmals heraus. Auch unsere Kritikerin Bianka Piringer ist begeistert: "Betörend schön gezeichnetes, poetisches und bezauberndes Märchen als ein wahres Fest für die Sinne." Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Bruder vor Luder"
Komödie
Deutschland
87 Minuten
FSK 6
Deutsche Teenager-Komödie über die Youtube-Stars Heiko und Roman Lochmann, die in der fiktiven Handlung auf ihrem Weg zum ersten großen Live-Konzert an ein intrigantes Mädchen (Milena Tscharntke) geraten, das nur an ihrem Ruhm teilhaben will. Nach "Kartoffelsalat", der in diesem Jahr erfolgreich in den Kinos lief, ein weiteres Werk, das zwei YouTube-Stars auf die große Leinwand bringt. Die Gebrüder Lochmann haben als Regisseure ein überdrehtes und banales Werk geschaffen, welches ebenfalls unter die Rubrik "Nur für Fans" abgebucht werden kann, bei dem unser Kritiker Björn Schneider aber "immerhin solide agierende Nebendarsteller und einige gelungene Gastauftritte" gesehen hat. Constantin Film müssen hoffen, dass es wieder genügend Spatzenhirne gibt, auf welche diese Stimmungskanonen schießen können.