(22.12.2015) Star mit sich im Reinen
Im April 2016 wird es in Großbritannien ein Wiedersehen mit Renée Zellweger auf den Leinwänden geben, wenn die britische Komödie "Bridget Jones' Baby" veröffentlicht wird. Erstmals seit 2010 und dem Drama "My Own Love Song" - der in Deutschland indes gar nicht in die Kinos gekommen war - wird die Schauspielerin in einem Spielfilm mitwirken. Aber was heißt wiedersehen?
Bei ihrem Auftritt im Oktober 2014 bei den Elle Awards in Beverly Hills hatte Zellweger Aufsehen durch ihr deutlich verändertes Gesicht erregt. Damals reagierte die Aktrice gegenüber dem Klatschmagazin "People": "Ich bin froh, dass die Leute denken, dass ich anders aussehe. Ich lebe ein anderes, glückliches und erfüllteres Leben, und ich bin erfreut, dass sich das vielleicht zeigt."
Doch in einem Interview mit "Entertainment Weekly" hat die 46-Jährige indirekt zugegeben, dass sie die teilweise hämischen Reaktionen nicht so leicht genommen hat. "Alles, was ich davon mitbekommen habe, ist, dass mir Freunde und Kollegen SMS und e-mails zugesendet haben, in denen sie mich unterstützten. Was wohl heißt, dass ich es gebraucht habe. Und dabei wollte ich es auch belassen. Wenn mich also jemand fragte: 'Wie hat sich das angefühlt, so was über sich lesen zu müssen?', wusste ich das gar nicht, und so gefiel mir das auch. Es mag sich ziemlich unglaubwürdig anhören, dass jemand diese Worte oder diese Erfahrung nicht an sich ranlassen kann, aber ich habe es getan, auch wenn das Mühe macht. Und ich war erfolgreich." Das Ganze habe auch etwas Gutes: "Ich habe jetzt weniger Angst."
(08.08.2016) Update
Renee Zellweger ist immer noch verstimmt über die Berichterstattung im Oktober 2014 über ihr verändertes Aussehen, das Journalisten und Internet-Schreiber den Segnungen der Schönheitschirurgie zusprachen. In einem am Freitag in "The Huffington Post" abgedruckten Offenen Brief unter der Überschrift "Das können wir besser" hat die Darstellerin den Sachverhalt nun gerade gerückt.
"Nicht dass das überhaupt jemanden angeht, aber ich habe keine Entscheidung gefällt, mein Gesicht verändern oder Chirurgie an meinen Augen vornehmen zu lassen", schreibt die 47-Jährige. "Das wäre überhaupt nicht der Rede wert, aber alleine die Möglichkeit wurde von angesehenen Journalisten diskutiert und zum öffentlichen Gespräch, was ein befremdliches Beispiel der Verwechslung von Nachrichten und Unterhaltung und die Fixierung der Gesellschaft auf das Körperliche zeigt."
Letztlich laufe es wieder auf den Druck, der auf Frauen laste, heraus: "Es ist kein Geheimnis, dass der Wert einer Frau in der Geschichte an ihrer Erscheinung gemessen wurde. Zu dünn, zu fett, das Alter schlägt durch, besser als Brünette, Zellulite an den Oberschenkeln, Gesichtsliftung-Skandal, glatzköpfig werdend, fetter Bauch oder Po. Hässliche Schuhe, hässliche Füße, hässliches Lächeln, hässliche Hände, hässliches Kleid, hässliches Lachen. Aus diesen Sachen werden Überschriften gemacht, welche die stillschweigenden Größen bezeichnen, die den Wert einer Person ausmachen."
Zellweger folgert: "Vielleicht können wir mehr darüber reden, warum wir kollektiv einen Geschmack daran finden, dass Menschen herabgesetzt und gedemütigt werden, indem man ihr Aussehen und ihren Charakter angreift und wie das jüngere Generationen und den Kampf für Gleichheit beeinflusst. Vielleicht können wir mehr über die wirklichen gesellschaftlichen Herausforderungen diskutieren und wie wir diese besser meistern."
Die Mimin folgt mit ihrer Klarstellung der Kollegin Jennifer Aniston, die sich ebenfalls in "The Huffington Post" kurz zuvor gegen die ständigen Spekulationen über eine mögliche Schwangerschaft gewandt hatte.