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Bridge of Spies - Der Unterhändler
Bridge of Spies - Der Unterhändler
© 20th Century Fox

Kinostarts Deutschland: Tom Hanks - verschnupft in Berlin

Steven Spielberg's "Bridge of Spies"

Herbstzeit, Kinozeit! Dass gleich sechs Filme von "sehenswert" bis "ein Muss!" reichen, gibt es auch selten. Wer an diesem Wochenende viel Zeit und Lust auf Kino hat, kann von Drama zu Komödie zu Animationsfilm zu Thriller von Deutschland in die USA und nach Italien wechseln und wird nichts groß falsch machen. Ein nicht so geheimer Geheimtip dabei: "The Gift", das Regiedebut des australischen Schauspielers Joel Edgerton.

"Bridge of Spies - Der Unterhändler"

Drama
USA
142 Minuten
FSK 12

US-Drama über einen amerikanischen Anwalt (Tom Hanks), der sich Ende der fünfziger Jahre für die Rechte seines Mandanten, eines sowjetischen Spions (Mark Rylance), einsetzt und zum Unterhändler eines Agentenaustauschs zwischen Ost und West in Berlin wird. Die vierte Zusammenarbeit von Regisseur Steven Spielberg und Tom Hanks ist ein ruhig erzählter, dialoglastiger Film, der die Zuschauer das politische Klima des Kalten Kriegs gut nachvollziehen lässt. Spielberg drehte die 40 Millionen Dollar teure Walt Disney-20th Century Fox-Co-Produktion unter anderem in Berlin und Potsdam. Die Kritiker und das Publikum sind durch die Bank begeistert von dem Werk, das insbesondere den Regisseur und seinen Hauptdarsteller in Hochform zeigt. Unser Kritiker Falk Straub gefiel der Streifen allerdings weniger gut: "Ein inhaltlich anspruchsvoller, visuell ansprechender, aber auch ausgesprochen langatmiger und dadurch streckenweise langweiliger Film."

"Arlo & Spot"
Animationsfilm
USA
93 Minuten
FSK 6

Ein Apatosaurus namens Arlo freundet sich mit einem Menschenjungen an. Auf unglaubliche 200 Millionen Dollar Herstellungskosten wird dieses neue Werk aus dem Hause Pixar geschätzt, die aktuell noch mit ihrem Meisterwerk "Alles steht Kopf" in den hiesigen Kinos zu finden sind. Peter Sohn, der als Animationskünstler schon an zahlreichen Pixar-Produktionen wie "Merida" oder "Die Unglaublichen" mitgearbeitet hat, gibt mit "The Good Dinosaur" (so der Originaltitel) sein Regiedebut. Sein wunderschön animiertes Werk erzählt eine ehrenwerte Geschichte, die allerdings nicht an den hohen Pixar-Standard heranreicht, durch den man immer mal wieder verwöhnt worden ist. Nichtsdestotrotz ist dieser Streifen eine charmante, familenfreundliche Unterhaltung, die von Kritikern hochgelobt wird. Unser Kritiker Christopher Diekhaus sieht es gemixt: "Technisch umwerfend, manchmal erstaunlich berührend, inhaltlich aber recht schematisch."

"Die Highligen drei Könige"
Komödie
USA
101 Minuten
FSK 16

US-Komödie über drei Freunde (Joseph Gordon-Levitt, Anthony Mackie und Seth Rogen) um die dreißig, die während ihrer traditionellen Partynacht an Heiligabend in allerlei Turbulenzen geraten. Jonathan Levine, der nach "50/50" hier erneut erfolgreich mit Joseph Gordon-Levitt und Seth Rogen zusammenarbeitet, thematisiert in dem 25 Millionen Dollar teuren "The Night Before" (so der Orginaltitel) das Festhalten an einem unbeschwerten Jugendleben und den Übergang in die Erwachsenenwelt - mit genügend herzhaften Lachern, so dass sich sein Streifen als eine der gelungenen Weihnachtskomödien qualifiziert. Die Kritiken wie die Zuschauerreaktionen auf die Columbia Pictures-Produktion sind positiv. Auch unserer Kritikerin Bianka Piringer hat es gefallen: "Treffsicher und sehr vergnüglich." Unsere Empfehlung: Reingehen!

"Ewige Jugend"
Komödie
Italien
124 Minuten
FSK 6

Italienisches Drama über zwei ältere, seit vielen Jahren befreundete Männer (Harvey Keitel und Michael Caine), die gemeinsam Zeit in einem Schweizer Wellness-Hotel verbringen. Statt die ersehnte Erholung zu finden, werden sie dort allerdings mit ungeahnten Herausforderungen konfrontiert. Regisseur und Drehbuchautor Paolo Sorrentino ("La Grande Bellezza") erzählt seine Geschichte ruhig und einfühlsam. Neben philosophischen Exkursen über das Alter und andere Themen streut er immer wieder humorvolle Passagen ein. Grandios gefilmt und wunderbar gespielt, bietet dieses Werk die verlockende Gelegenheit, einer beeindruckenden Garde altgedienter Schauspieler wie Harvey Keitel, Michael Caine und Jane Fonda zuzusehen, wie sie ihre cinematische Schlagkraft vereinen. Die Rezensenten sind begeistert, die Zuschauer ebenfalls. Und auch unsere Kritikern Bianka Piringer: "Mit seiner eleganten Bilderpracht zwischen Realität und Traum bietet der Film großes Kino." Unsere Empfehlung: Reingehen!


"Highway to Hellas"
Komödie
Deutschland
88 Minuten
FSK 6

Deutsche Komödie über einen deutschen Bankangestellten (Christoph Maria Herbst), der auf einer idyllischen griechischen Insel die Sicherheiten für Kredite überprüfen soll, welche seine Bank den Einwohnern gegeben hat – was diese aber nach Kräften sabotieren. "Stromberg" goes Griechenland. Regisseur und Drehbuchautor Aron Lehman ("Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel") spielt mit Vorurteilen über Deutsche und Griechen und zeichnet seine Hauptfiguren in skurriler, doch nie denunzierender Weise. Die Kritiker sind gespalten, ob die Klischees nerven oder doch amüsieren. Unser Kritiker Björn Schneider hebt den Daumen: "Zwar klischeeüberfrachtete, aber dennoch sehenswerte Culture-Clash-Komödie mit guter Besetzung und messerscharf-bissigen Dialogen."

"The Gift"
Thriller
USA
108 Minuten
FSK 12

US-Psychothriller über ein scheinbar glückliches Ehepaar (Rebecca Hall und Jason Bateman), das plötzlich von einem alten Schulkameraden (Joel Edgerton) des Mannes terrorisiert wird. Hut ab vor Joel Edgerton, der bei seinem Regiedebut auch noch das Drehbuch verfasst hat und selbst eine der Hauptrollen übernommen hat. Sein nur 5 Millionen Dollar teurer Independent-Streifen ist dialogorientiert und bezieht seine Spannung vor allem aus einer bedrohlichen Atmosphäre. Dabei ist das Drehbuch boshaft clever und verspielt subversiv. Die Publikumserwartungen werden herausgefordert und die Zuschauer in konstanter Anspannung gehalten. Die Kritiker priesen das erfolgreich in den US-Kinos gelaufene Werk unisono. Auch unsere Kritikerin Bianka Piringer ist begeistert: "Der Film überzeugt mit gekonnt inszeniertem Schrecken und interessanten psychologischen Aussagen."

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