"Epic - Verborgenes Königreich", Sat1, 20:15 Uhr
Eine Teenagerin (mit der Stimme von Josefine Preuß; im Original von Amanda Seyfried) wird in einen tiefen Wald hineingezogen, wo eine Schlacht zwischen Gut und Böse tobt. Sie verbündet sich mit einer buntgemischten Truppe, um deren Welt zu retten - und die eigene.
Bereits 2006 wollte Regisseur Chris Wedge das Kinderbuch "The Leaf Men and the Brave Good Bugs" von William Joyce aus dem Jahr 1996 auf die Leinwand bringen, mit dem er ein Jahr zuvor erfolgreich bei dem Animationsfilm "Robots" zusammen gearbeitet hatte. Der Filmemacher beabsichtigte, das altmodische Märchen mit Action-Sequenzen mehr in Richtung Spektakel zu orientieren. Nach einem Hin und Her hinter den Produktionskulissen, bei dem 20th Century Fox das Projekt an Pixar Animation Studios abtraten, dann aber die Meinung änderten und die Produktion wieder zurückholten, erfolgte 2009 endlich das Grüne Licht für das mit 100 Millionen Dollar budgetierte Werk.
Die Handlung des computeranimierten Streifens, der 2013 auch in 3D auf die Leinwände kam, gibt nicht viel her, aber der Film ist wunderschön animiert und mit genügend Gespür gemacht, so dass er solide Familienunterhaltung bietet. Nach gemischten Kritiken wurde "Epic" zwar kein epischer, aber ein - eben - solider Erfolg mit 268 Millionen Dollar weltweit an den Kinokassen.
Die deutschen Sprecher sind neben Josefine Preuß unter anderem Christoph Waltz, Oliver Kalkofe und Oliver Welke.
Kritiker James Croot schrieb für "Flicks New Zealand": "Der Film punktet mit viel Spannung, gutem Humor und einer fähigen, großen und eckigen weiblichen Protagonistin - wenn auch manche Szenen ein wenig überhastet wirken und nicht immer in der Balance sind."
"JFK - Tatort Dallas", ARD, 00:55 Uhr
Ein Staatsanwalt aus New Orleans (Kevin Costner) entdeckt, dass hinter dem Attentat auf US-Präsident John F. Kennedy mehr steckt, als es die staatlichen Stellungnahmen vermuten lassen.
Die Bücher über die Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 in Dallas können ganze Bücherregale füllen. Und die Versionen, die versuchen zu erklären, wer hinter dem Attentat steckte - Lee Harvey Oswald als Einzeltäter (so das offizielle Ergebnis der höchstrichterlichen Untersuchung), die Mafia, Exil-Kubaner, die US-Rüstungsindustrie - sind so vielfältig wie die Verschwörungstheorien wild.
Von 1966 bis 1969 ermittelte der Bezirksstaatsanwalt von New Orleans, Jim Garrison, der Zweifel an der Einzeltäter-These hatte und brachte schließlich stellvertretend für die Hintermänner des Attentats den Geschäftsmann Clay Shaw vor Gericht, der schließlich freigesprochen wurde. Garrison ließen die Vorkommnisse ein Leben lang keine Ruhe. Noch 20 Jahre später veröffentlichte er seinen Bestseller "On the Trail of the Assassins" (Auf der Spur der Attentäter). Regisseur Oliver Stone las das Buch und war begeistert. Sofort erwarb er für 250 000 Dollar aus eigenen Mitteln die Verfilmungsrechte und konnte Warner Brothers für das Projekt gewinnen, die ihm ein Budget von 40 Millionen Dollar zur Verfügung stellten.
Stone beauftragte ein Team von Forschern, so viel wie möglich an Informationen über das Attentat und die Ermittlungen zu lesen, herauszufinden und zusammenzutragen, während er noch mit der Postproduktion von "Born on the Forth of July" beschäftigt war. Das Forschungsteam las knapp 200 Bücher zu dem Thema, während sich der Filmemacher selbst in zwei Dutzend Bücher vertiefte. Zudem befragte er Jim Garrison und andere Beteiligte, um sich ein Bild zu machen. Schlussendlich bildeten Garrison's Buch und das Sachbuch "Crossfire: The Plot That Killed Kennedy" (Kreuzfeuer: Die Verschwörung, die Kennedy tötete) von Jim Marrs das Fundament von Stone's und Zachary Sklar's Drehbuch.
Stone versammelte ein erlesenes Ensemble um den damals im Zenit seiner Popularität stehenden Kevin Costner - selbst in kleinen Nebenrollen gaben sich Stars wie Walter Matthau, Jack Lemmon, Donald Sutherland, John Candy und Kevin Bacon ein Stelldichein, während Sissy Spacek, Tommy Lee Jones, Gary Oldman und Joe Pesci die gewichtigeren Parts spielten. Gedreht wurde vor Ort, unter anderem am eigentlichen Tatort selbst, den man für viel Geld von der Stadt Dallas für zehn Tage "mietete".
Kameramann Robert Richardson filmte in verschiedenen Formaten, und Stone und seine Cutter Joe Hutshing und Pietro Scalia bereiteten die Tonnen von Informationen, Fakten und auch die Fiktion virtuos in einer engagierten und involvierenden Kombination aus Dokumentation und Dramatisierung auf. Die daraus entstehende Geschichtsschreibung mag dubios sein und wurde bei der Veröffentlichung in der Presse als tendenziöse Geschichtsfälschung auch heftig angegriffen, aber als Filmerlebnis ist das Werk aufregend und stilbildend geworden für diese Art Docutainment.
Trotz der langen Spieldauer von drei Stunden wurde der Film 1991 ein Erfolg und generierte weltweit 205 Millionen Dollar. "JFK" erhielt acht "Oscar"-Nominierungen als "Bester Film", für die "Beste Regie", für das "Beste Drehbuch", für die "Beste Musik", für den "Besten Ton" und für Tommy Lee Jones als "Bester Nebendarsteller", von denen er zwei in Siege ummünzen konnte (für "Beste Kamera" und "Bester Schnitt").
Ein französischer Zuschauer lobt: "Wie ein Puzzle aus 1000 Teilen ist dieser Film eine Sammlung verschiedener Teile von Realität, die zwar zu keinem abschließenden Bild führen, aber in jedem Fall von den Schlussfolgerungen der Untersuchungskommission wegführt. Der Streifen funktioniert dabei auf jeder cinematischen Ebene und ist einer der besten politischen Filme, weil er eben nicht versucht, seine eigene Wahrheit zu erzählen, sondern eine abwegige Version der Wahrheit Lügen straft."
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