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Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2
Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2
© Studiocanal

Kinostarts Deutschland: Jennifer Lawrence singt ihr letztes Lied

"Die Tribute von Panem" enden mit "Mockingjay Teil 2"

"Coming-of-Age" lautet das Schlagwort dieser Kinowoche: Nicht weniger als drei ganz unterschiedliche Werk widmen sich dem Erwachsenwerden von Teenagern. Aber das alles beherrschende Werk dieser starken Auswahl ist der Abschluss der "Hunger Games"-Reihe mit "Die Tribute von Panem: Mockingjay Teil 2". Was läuft, was lohnt, was nicht?

"Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2"

Science Fiction-Film
USA
137 Minuten
FSK 12

Abschließender Teil der Science-Fiction-Reihe nach dem Roman von Suzanne Collins aus dem Jahr 2010, die vom Kampf einer Gruppe junger Menschen gegen eine Diktatur erzählt. Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence), die zögernde Anführererin der Rebellion, muss eine Armee gegen Präsident Snow (Donald Sutherland) organisieren, während alles, was ihr teuer ist, am seidenen Faden hängt. Interessant ist die Lionsgate-Produktion allein schon für die Leinwand-Wiederauferstehung von Philip Seymour Hoffman, der während der Dreharbeiten verstorben war und daher nicht in allen Szenen wie geplant auftreten konnte. Aber auch als Abschluss einer sagenhaft erfolgreichen Reihe, deren zweiter Teil "Catching Fire" 2013 sogar der umsatzstärkste Film des Jahres in den USA war, während der dritte Part "Mockingjay Part One" erst auf den allerletzten Metern von "American Sniper" abgefangen wurde. Regisseur Francis Lawrence - seit "Catching Fire" am Megaphon - hat für 160 Millionen Dollar ein kompromisslos düsteres Werk in Szene gesetzt, das die "Hunger Games"-Reihe zu einem spannenden, ergreifenden und befriedigenden Ende bringt. Die ersten Kritiken sind positiv, ebenso die Zuschauerreaktionen. Auch unsere Kritikerin Sonja Hartl ist mit dem "intelligenten und sehr unterhaltsamen Film" zufrieden. Unsere Empfehlung: Reingehen!

"Stonewall"
Drama
USA
129 Minuten
FSK 12

US-Drama über einen jungen Mann (Jeremy Irvine), der Ende der 1960er Jahre nach New York kommt und dort in der schwulen Subkultur eine neue Heimat findet. So ist er mittendrin, als es in der Christopher Street zum Aufstand gegen die Polizei kommt. Man muss Roland Emmerich belobigen, dass er nach "Anonymus" von 2011 mal wieder seine ausgetreteten Pfade der CGI-Blockbuster verlassen hat. Nur leider greift bei diesem Werk das Wort vom Schuster, der lieber bei seinen Leisten hätte bleiben sollen. War "Anonymus" noch statthaft, hat sich der deutsche Regisseur hier total verhoben und den wohl größten Flop seiner Karriere abgeliefert, einen künstlerischen wie finanziellen Totalschaden. Abgesehen dass es 1995 bereits eine respektable Verfilmung der historischen Ereignisse von 1969 gibt, setzt sich Emmerich zwischen alle Stühle, denn auch als Geschichtsschreibung taugt seine zu fiktionale Geschichte nicht. Als Drama ist sein Streifen bloß öde und holperig, aber als Versuch, einen entscheidenden Moment in der amerikanischen Geschichte zu schildern, ist er ensetzlich schlecht. Der Film ist fast unisono böse von den Kritikern verrissen worden, und die wenigen Zuschauer, welche die 17 Millionen Dollar teure Independent-Produktion gesehen haben, senken den Daumen bis in Bodennähe. Unser Kritiker Falk Straub spart ebenfalls nicht mit Kritik: "Statt sich auf die spannendsten Akteure zu konzentrieren, stülpt Roland Emmerich den wahren Ereignissen die biedere Coming-of-Age-Geschichte eines langweiligen Teenagers über." Unsere Empfehlung: Wegbleiben um jeden Preis!

"Mia Madre"

Drama
Italien
111 Minuten
FSK 6

Italienisches Drama über eine Filmregisseurin (Margherita Buy), die in einer persönlichen Krise steckt. Besonders dass ihre Mutter (Giulia Lazzarini) im Sterben liegt, belastet sie und fordert sie zu einer schwierigen Neuorientierung heraus. Nanni Moretti ("Habemus Papam") hat einen ruhigen, melancholischen Film über den Tod und das Abschiednehmen geschrieben und inszeniert, wobei er seine Figuren sympathisch und liebevoll darstellt. Das elegante Werk, dem Moretti seine bewährte Mischung aus Humor und Pathos injiziert, regt zum Nachdenken an. Der Film war für zehn italienische Filmpreise nominiert, wobei Buy und Lazzarini in den Schauspielerinnen-Kategorien gewinnen konnten. Unser Kritiker Carsten Moll findet, dass der Film "dank der präzise spielenden Darsteller sowie einer behutsamen Inszenierung seinen ganz eigenen Ton zwischen Humor und Tragik findet".

"Ich und Earl und das Mädchen"
Drama
USA
105 Minuten
FSK 6

US-Tragikomödie über einen fantasiebegabten Außenseiter (Thomas Mann), der sich kaum für andere Menschen interessiert, bis er eine besondere Freundschaft zu einer todkranken Schulkameradin (Olivia Cooke) entwickelt. Dieser Independent-Streifen war der große Gewinner des diesjährigen Sundance Film Festival, fand aber im Kino sein Publikum nicht - trotz begeisterter Kritiker und Zuschauer. Alfonso Gomez-Rejon ("Warte, bis es dunkel wird") inszenierte ein Drehbuch von Jesse Andrews, das dieser auf seinem gleichnamigen Debut-Roman "Me and Earl and the Dying Girl" von 2012 basieren ließ. Wunderschön geschrieben und perfekt besetzt, stellt dieses 8 Millionen Dollar teure Werk mal eine Coming-of-Age-Geschichte dar, die ungewohnt charmant und einfühlsam ist. Unser Kritiker Falk Straub lobt "das sensible Drama mit schrägem Humor und jeder Menge Nostalgie, das auch visuell aus dem Rahmen fällt". Unsere Empfehlung: Reingehen!

"The Diary of a Teenage Girl"
Drama
USA
102 Minuten
FSK 16

US-Drama über eine 15-Jährige (Bel Powley) im San Francisco der 1970er Jahre. Mit Sex und Drogen experimentierend, lässt sie sich auf eine Affäre mit dem Geliebten (Alexander Skarsgard) ihrer Mutter (Kristin Wiig) ein, was ihr Leben ins Chaos stürzt. Regisseurin Marielle Heller verfilmte mit ihrem Regiedebut den Comic "The Diary of a Teenage Girl: An Account in Words and Pictures" von Phoebe Gloeckner aus dem Jahr 2002 und landete gleich einen Volltreffer - zumindest wenn man den Kritikern glaubt, die ihr gewagt unkonventionelles und erfrischend ehrliches Werk durch die Bank lobten. Heller gelingt es bei ihrer freimütigen Coming-of-Age-Geschichte, die Themen und ihre Protagonistin ohne Wertung auf die Leinwand zu bringen. In den USA kam die lediglich 2 Millionen Dollar teure Independent-Produktion in nur wenige Lichtspielhäuser und enttäuschte dort. Das Publikum konnte dem Streifen nicht so viel abgewinnen wie die Rezensenten. Ein schwerwiegendes Problem war allerdings dabei, dass die wichtigste Zielgruppe - die Teenager - wegen der Altersbeschränkung auf Erwachsene (auch in Großbritannien) ausgeschlossen blieb. Den Zensoren war die Darstellung von Drogengebrauch und des vielen Sex ein Dorn im Auge. Unsere Kritikerin Bianka Piringer kann nur raten, dem "verblüffend treffsicheren, lebhaften und humorvollen Film" eine Chance zu geben.

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