"Skyfall", RTL, 20:15 Uhr
Das MI6 wird angegriffen, und James Bond (Daniel Craig) muss den Angreifer finden und töten, unabhängig vom persönlichen Preis, den er dabei zu zahlen hat.
Nach dem enttäuschend aufgenommenen "Quantum of Solace" suchten sich die Produzenten für den offiziellen 23. James Bond-Film, dessen Veröffentlichung mit den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Reihe zusammenfallen sollte, einen neuen Regisseur aus: Sam Mendes, der bislang noch keinen Action-Thriller dieses Ausmaßes inszeniert hatte, war eine heimische, aber auch ungewöhnliche Wahl. Die Skepsis vieler Beteiligter, ob er das 200 Millionen Dollar schwere Projekt stemmen könne, schlug dem Filmemacher laut eigenen Angaben recht offen entgegen.
Die Produktion verzögerte sich durch die finanziellen Schwierigkeiten des Produktionsstudios MGM, die 2010 in der Insolvenz mündeten. Erst nachdem sich das Studio reorganisiert hatte und mit Columbia Pictures ein weiterer Partner an Bord gekommen war, ging es 2011 weiter. Mendes brachte mit seinem Kameramann Roger Deakins und seinem Komponisten Thomas Newman langjährige Mitarbeiter mit, deren exzellente Beiträge jeweils mit einer "Oscar"-Nominierung gewürdigt werden sollten.
Den Drehbuchautoren Robert Wade, Neal Purvis und John Logan gelang das Kunststück eines Quasi-Reboots der 007-Reihe, das sich nahtlos an die Vorgänger anfügte und für die Zukunft neue Charaktere etablierte: So gibt Judi Dench ihren Abschied als M, der Ralph Fiennes nachfolgt, und erstmals tauchen in der Craig-Ära Q (Ben Whishaw) und Miss Moneypenny (Naomi Harris) auf. Dazu taucht der Film tief in die Bond-Mythologie ein, indem der Agent in seine eigene Vergangenheit zurückkehrt.
Gedreht wurde in London, Schottland und in Istanbul, nicht jedoch am Spielort Shanghai. Dessen Szenen realisierte man ebenfalls in der britischen Hauptstadt. Die Innenaufnahmen fanden wie stets in den Pinewood Studios im englischen Buckinghamshire statt. Einen nicht unerheblichen Teil der Ausgaben holte die Produktion durch Product Placement wieder herein.
Als "Skyfall" in die Kinos kam, brach er Kassenrekorde. Aktuell ist er der erfolgreichste Film, der jemals in Großbritannien lief, der zuschauerstärkste James Bond-Film weltweit aller Zeiten mit 1,1 Milliarden Dollar (womit er den ewigen Ersten "Thunderball" von 1965 überrundete) und hinter "The Avengers" der zweiterfolgreichste Film des Jahres 2012.
Nicht wenige Kritiker meinten, dies sei der beste Bond-Streifen aller Zeiten - die Rezensionen waren herausragend. Sam Mendes war es gelungen, die Reihe mit einem intelligenten, sexy und packenden Abenteuer wieder erfolgreich in die Spur zu setzen. Nach diesem Triumph, der durch den "Oscar"-Gewinn für den Titelsong und den "Besten Tonschnitt" sowie einer weiteren Nominierung für die "Beste Tonmischung" noch augenfälliger wurde, verwunderte es kaum, dass Mendes gebeten wurde, auch den nächsten 007 "Spectre" zu inszenieren.
Kritiker John Widman befand für "Film Comment Magazine": "Der Film schafft die wirkungsvolle Balance zwischen den sich steigernden Action-Sequenzen, frischem Gebrauch charismatischer Talente und Verweisen auf das Vermächtnis der Reihe."
"Die Tribute von Panem - Catching Fire", Pro7, 20:15 Uhr
Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) und Peeta Mellark (Josh Hutcherson) geraten ins Visier des Capitols, nachdem ihr Sieg bei den 74. Hunger Games eine Rebellion in den Distrikten von Panem ausgelöst hat.
Noch bevor der erste Teil "The Hunger Games" 2012 in die Lichtspielhäuser gekommen war, hatten Lionsgate Films bereits die Dreharbeiten zur Fortsetzung in Georgia und auf Hawaii gestartet. Für die Verfilmung des zweiten Romans der Reihe von Suzanne Collins aus dem Jahr 2009 verpflichteten die Produzenten zwei neue Drehbuchautoren und mit Frances Lawrence ("Water for Elephants") einen neuen Regisseur, weil die Filmemacher des ersten Teils noch mit dessen Postproduktion beschäftigt waren.
Zum bestehenden Ensemble des ersten Parts kamen unter anderem Philip Seymour Hoffman, Jeffrey Wright und Sam Claflin hinzu. Die Geschichte von "Catching Fire" spielt wenige Monate nach den Ereignissen in "The Hunger Games". Der intelligente, geschmeidig inszenierte und mit einer noch gründlicheren Erkundung der zum Nachdenken anregenden Themen versehene Film ist durch und durch packend und begeisterte die Kritiker.
Die Qualität machte sich auch an den Kinokassen bezahlt: Der 140 Millionen Dollar teure Science Fiction-Film spielte weltweit 865 Millionen Dollar ein und ist bis jetzt der erfolgreichste der drei "Hunger Games"-Teile. Der Song "Atlas" von Coldplay wurde für einen Golden Globe nominiert.
Kritiker Jeff Beck schrieb für "Examiner": "Man sollte meinen, dass der unterhaltsamste Teil des Films die Spiele selbst wären, aber stattdessen sind es der langsamere und mehr figuren-bezogenere Teil des Films, der am interessantesten ist."
"Superman", Arte, 20:15 Uhr
Ein außerirdischer Waisenjunge wird von seinem sterbenden Planeten zur Erde gesendet, wo er zu einem großen Superhelden (Christopher Reeve) heranwächst.
Wenn ein Streifen eine so chaotische Produktionsgeschichte hat wie dieser Science Fiction-Film von 1978, dann stehen die Chancen nicht gut für einen Kassenerfolg. Doch "Superman" zeigte sich nicht nur auf der Leinwand unzerstörbar.
Bereits 1973 hatten die Filmproduzenten lya und Alexander Salkind sowie Pierre Spengler die Idee, die seit den dreißiger Jahren populäre Comic-Figur groß auf der Leinwand heraus zu bringen. Nach schwierigen Verhandlungen mit den Rechteinhabern DC Comics konnte es 1975 endlich mit der Vorproduktion losgehen. Die Produzenten glaubten, dass das Beste für ihre Produktion gerade gut genug sei und heuerten für 600 000 Dollar Mario Puzo, den Autoren von "Der Pate", an, ein Drehbuch nicht nur für einen, sondern gleich für zwei Filme zu schreiben, die parallel gedreht werden sollten. Puzo lieferte ein Skript von 550 Seiten ab – doppelt so lang wie verfilmbar – von dem letztlich nichts gedreht wurde.
Nun sollten das "Bonnie und Clyde"-Duo Robert Benton und David Newman das Skript schreiben, doch auch dieses landete im Papierkorb, weil es viel zu albern geriet. Regisseur Richard Donner ließ 007-Drehbuchautor Tom Mankiewicz das Skript überarbeiten. Die Gewerkschaft der Drehbuchautoren verweigerte dem Künstler allerdings die Nennung im Vorspann, so dass dieser nur als "Kreativer Berater auftaucht".
Bei der Regisseurswahl ging es ähnlich bunt zu: William Friedkin, Peter Yates, John Guillermin, Ronald Neame, Francis Ford Coppola, Sam Peckinpah, George Lucas, Steven Spielberg und Guy Hamilton wurden alle erwogen, bevor man sich auf Donner einigte, der 1976 mit dem Horrorfilm "The Omen" einen großen Erfolg gefeiert hatte.
Noch irrsinniger gestaltete sich die Suche nach dem Titeldarsteller, bei der die Produzenten auch die größten Stars beschäftigen wollten, auch wenn diese überhaupt nicht geeignet schienen: So verhandelte man mit Robert Redford, Paul Newman und Burt Reynolds. Dazu kamen unter anderem James Caan, James Brolin, Christopher Walken, Nick Nolte und Jon Voight sowie rund 200 unbekannte Darsteller, die man vorsprechen ließ. Von diesen konnte schließlich der 25 Jahre alte Christopher Reeve überzeugen, der für den Part aber noch ordentlich an Muskelmasse zulegen musste.
Ursprünglich wollte man in den Cinecittà Studios in Rom drehen, was sich als unpraktisch herausstellte. Regisseur Donner erklärte: "Als ich an Bord kam, lief die Vorproduktion bereits seit einem Jahr, und nichts davon war brauchbar." Schließlich drehte man in den Shepperton und in den Pinewood Studios in England, in New York City und im kanadischen Alberta.
Mit 55 Millionen Dollar wurde der Streifen der bis dahin teuerste der Filmgeschichte, und um überhaupt fertig zu werden, ließ man – nachdem bereits 75 Prozent der Fortsetzung fertiggestellt waren – die Pläne sausen, zwei Werke gleichzeitig zu drehen und konzentrierte sich ausschließlich auf den ersten Part. Bis dahin war die Warner Brothers-Produktion hauptsächlich für den Deal, den Marlon Brando für seine zwölf Drehtage hatte aushandeln können, berühmt-berüchtigt: Der Mime erhielt 3,7 Millionen Dollar Gage und eine Gewinnbeteiligung von knapp 12 Prozent, was ihm schließlich 19 Millionen Dollar und einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde als bestbezahlter Nebendarsteller aller Zeiten einbrachte.
Dank Donner's sicherer Leitung schaffte "Superman" das Unwahrscheinliche: Mit einem qualitativ guten Werk ein Riesenerfolg zu werden. Donner mischte Humor und Ernsthaftigkeit zu einer liebenswerten und nostalgischen Hommage an eine amerikanische Ikone, die der perfekt besetzte Reeve kongenial verkörperte. Die überzeugenden und mit einem "Oscar" ausgezeichneten Spezialeffekte hielten das in der Werbung gegebene Versprechen: "You'll believe a man can fly." Weltweit spielte der Film 300 Millionen Dollar ein und wurde hinter "Grease" der zweiterfolgreichste Streifen des Jahres 1978. Musik, Schnitt und Ton wurden ebenfalls für Academy Awards nominiert. Und die Fortsetzung natürlich zu Ende gedreht.
Ein US-Zuschauer schreibt: "Alles in allem ein erstklassiger Film, der beweist, dass ein Streifen mit herausragenden Schauspielern und gutem Drehbuch nicht die Computereffekte benötigt, die heutzutage in Superhelden-Filmen zum Einsatz kommen."
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