Der Erfolg hat viele Väter. Misserfolg ist eine Waise. Nun ja, nicht ganz - irgendeiner muss ja die Verantwortung übernehmen, wenn ein Kinofilm an den Kassen floppt. Lionsgate Films haben beschlossen, dass Regisseur Joe Wright für den spektakulären Untergang von "Pan" verantwortlich ist, der Warner Brothers 150 Millionen Dollar alleine an Produktionskosten wert war und der bisher weltweit gerade mal 94 Millionen Dollar eingespielt hat.
Also hat das Filmstudio die Gespräche mit Wright über den Regie-Posten für ihr Epos "Emperor" abrupt abgebrochen. Noch während der 43-Jährige Anfang des Monats Werbung für Pan in Los Angeles machte, hatten Lionsgate ihm den Job zugesagt. "Emperor" soll auf den zwei Büchern "The Gates of Rome" und "The Field of Swords" in der "Emperor"-Reihe von Conn Iggulden aus den Jahren 2003 und 2005 basieren und den Aufstieg von Julius Cäsar und Marcus Brutus an die Spitze des Römischen Reiches beschreiben. Kaum entfaltete sich aber das "Pan"-Desaster bei Kritik und Publikum, da herrschte Funkstille von Seiten Liongates, und die Gespräche mit dem Briten wurden eingestellt.
Möglicherweise unfair, denn es ist bekannt, dass ein Problem von "Pan" weniger der Regisseur war, sondern mehr die vielen Warner Brothers-Köche, die mit im Brei rührten und ihn verdarben. Nun müssen die "300"-Produzenten Mark Canton und Gianni Nunnari, denen mit "Emperor" eine Mischung aus "300" und "Game of Thrones" vorschwebte, mit der sie "die Julius Cäsar-Geschichte, die niemand kennt", erzählen wollten, sich einen anderen Filmemacher suchen.