"Jack and the Giants", Sat1, 20:15 Uhr
Der uralte Krieg zwischen Menschen und Riesen wird neu entfacht, als Jack (Nicholas Hoult), ein junger Knecht, der um ein Königreich und die Liebe einer Prinzessin (Eleanor Tomlinson) kämpft, ein Tor zwischen beiden Welten öffnet.
Nicht jeder Fantasy-Film ist "Lord of the Rings" oder "Der Hobbit". Diese Erfahrung mussten New Line Cinema sehr schmerzhaft machen, nachdem sie die wahnwitzige Summe von knapp 200 Millionen Dollar in "Jack the Giant Slayer" investiert hatten - Geld, das sie zum Großteil nie wiedersahen. Zusammen mit den Marketing-Kosten dürfte die Gesamtsumme bei etwa 300 Millionen Dollar gelegen haben, weltweit setzte der Streifen aber nur 197 Millionen Dollar um - ein Fiasko.
Dabei waren die Kritiken nicht mal überwiegend schlecht gewesen, aber gerade das US-Publikum reagierte indifferent angesichts der Verfilmung der alten britischen Märchen "Jack the Giant Killer" und "Jack and the Beanstalk" aus dem 18. und 19 Jahrhundert mit britischen Schauspielern wie Ewan McGregor, Bill Nighy, Eddie Marsan, Ewan Bremner und Nicholas Hoult, dessen erste Hauptrolle dies 2013 war und der sich bei Leinwandtests erst gegen andere Darsteller hatte durchsetzen müssen.
Die Schauspieler sind dann auch das große Plus des Werks, werfen sie enthusiastisch in den Wellen der digitalen Effekte, in denen sie dann aber auch oft verloren gehen. Die uninteressante Geschichte tut ihr Übriges, den hier und da aufkommenden Spaß zu trüben. Dabei hatten sich nicht weniger als vier Drehbuchautoren seit 2005 an der US-Produktion versucht. Ursprünglich sollte D.J. Caruso ("Ich bin Nummer vier") den Streifen inszenieren, wurde dann aber durch Bryan Singer ("X-Men: Zukunft ist Vergangenheit") ersetzt, der seinen langjährigen Drehbuch-Partner Christopher McQuarrie ("Edge of Tomorrow") und seinen Cutter und Komponisten John Ottman mit an Bord brachte. 2011 begannen dann endlich die Dreharbeiten im englischen Somerset, Gloucestershire und Norfolk.
Wesentlich mehr Zeit und Geld als die eigentlichen Dreharbeiten benötigte man dann für die Postproduktion mit den aufwenigen Spezialeffekten wie dem Umsetzen der Performance-Capture-Aufnahmen der Schauspieler, die dann zu Riesen umgewandelt wurden. Insgesamt sieben Firmen waren mit den Arbeiten betraut, die sich länger als geplant hinzogen, so dass New Line Cinema den geplanten Premierentermin verschieben mussten.
Kritiker Sam Bathe schrieb für "Fan the Fire": "Ein unterhaltsames Abenteuer für die ganze Familie mit spannenden und witzigen Momenten gleichermaßen."
"Coogans großer Bluff", ZDF, 01:00 Uhr
Ein Sheriff (Clint Eastwood) aus Arizona reist nach New York City, um einen Flüchtigen (Don Stroud) wieder in Gewahrsam zu bringen.
Clint Eastwood's Stern war schon im Steigen begriffen, als er 1967 die Rolle in diesem Thriller übernahm: Universal Pictures offerierten ihm für seinen zweiten großen Film 1 Million Dollar, mehr als das Doppelte, was der damals 37-Jährige bis dahin verdient hatte. Noch wichtiger aber: Erstmals drehte Clint unter Regisseur Don Siegel, der die prägende Figur seines künstlerischen Lebens werden und mit dem er weitere vier Filme drehen sollte, darunter 1971 "Dirty Harry".
"Coogan's Bluff" sollte eigentlich eine TV-Serie werden, bevor man sich bei Universal entschied, einen Kinofilm zu produzieren. Das Schreiben eines Drehbuchs erwies sich als schwierig - nicht weniger als sieben Autoren werkelten daran herum. Kein Wunder, dass das Skript noch immer nicht fertig war, als die Dreharbeiten in New York City und in der Mojave-Wüste begannen.
Siegel inszenierte den Streifen, von einigen als Großstadt-Western bezeichnet, betont lässig und mit trockenem Humor, was mit der lakonischen Art von Eastwood bestens harmonierte. Das Tempo ist hoch, und es gibt mehrere spannende Sequenzen wie eine Verfolgungsjagd auf dem Motorrad in dem gut vor Ort photographierten Film.
Ein kanadischer Zuschauer schreibt: "Es macht viel Spaß, Clint zuzusehen, der die natürliche Leinwandpräsenz ausstrahlt, die ihn zum Star machen sollte. Er macht das Meiste aus einer Rolle, die viele für einen Vorläufer seiner Signaturrolle als Dirty Harry halten. Der Film selbst funktioniert als Geschichte eines Mannes, der in eine ihm fremde (Großstadt)Welt kommt, wobei diese Umgebung eine große Rolle spielt. Der Einsatz verschiedener Orte in New York City ist großartig und Lalo Schifrin's Musik exzellent."
"No way out - Es gibt kein Zurück", ARD, 01:30 Uhr
Nachdem der US-Verteidigungsminister (Gene Hackman) versehentlich seine Geliebte (Sean Young) getötet hat, versucht er das Ganze zu vertuschen. Mehr und mehr gerät nun ein Mitarbeiter und zweiter Liebhaber (Kevin Costner) in Verdacht.
Dieser von der Kritik gepriesene und beim Publikum erfolgreiche Orion Pictures-Thriller von 1987 ist ein Remake des Streifens "The Big Clock" ("Spiel mit dem Tod") von 1948 mit Ray Milland, der in einem Verlag spielte, während die Wiederverfilmung das Ganze in die höchsten Machtebenen und Ränkeschmiede der US-Administration verlegt, wo Machtmissbrauch und Zynismus von Regisseur Roger Donaldson ("Bank Job") noch besser herausgearbeitet werden konnten. Beiden Filmen liegt der 1946 erschienene Roman "The Big Clock" von Kenneth Fearing zu Grunde.
Der spannende und geschickt konstruierte Streifen wurde in Baltimore, Annapolis, Arlington, Washington D.C. und im neuseeländischen Auckland für 15 Millionen Dollar gedreht und profitiert von den starken schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller. Der Film ist Kameramann John Alcott gewidmet, der am 28. Juli 1986 im Alter von nur 55 Jahren kurz nach Abschluss der Dreharbeiten verstarb.
Ein US-Zuschauer lobt: "Ein exzellenter, zum Nachdenken anregender und komplex angelegter Thriller mit vielen unerwarteten Wendungen."
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