Die neue Veröffentlichungsstrategie, die Paramount Pictures mit "Paranormal Activity: Ghost Dimension" anwenden wollen, findet nicht überall Zustimmung. Im Gegenteil: Einige Kinoketten weigern sich, den fünften Teil der Horrorfilmreihe aufzuführen, so dass der Streifen von Regiedebütant Gregory Plotkin am 23. Oktober mit nur etwa 1400 Leinwänden in Nordamerika den mit Abstand niedrigsten Premiereneinsatz der Reihe verzeichnen dürfte. Der Vorgänger war noch mit 2883 Kopien angelaufen.
Paramount hatten im Juli angekündigt, "Paranormal Activity: Ghost Dimension" bereits 17 Tage nach dem Kinoeinsatz auch per Video on Demand (VOD) zugänglich zu machen. Bisher gilt die Vereinbarung der Filmstudios mit den Kinobesitzern, dass die Produktionen in einem Fenster von 90 Tagen exklusiv in den Lichtspielhäusern laufen. Zuschauer könnten das Werk und auch "Scout's Guide to the Zombie Apocalypse" statt frühestens vier Monate nach den Kinovorführungen bereits eineinhalb Monate später zu Hause sehen. Um den Kinos die Vereinbarung schmackhaft zu machen, sollen sie einen noch ungenannten Prozentsatz aus dem VOD-Umsatz erhalten.
Paramount halten die 90 Tage-Regel für antiquiert und wollen bei Filmen, denen sie nur eine Kurzlebigkeit in den Filmtheaters prognostizieren, nicht monatelange warten, bis sie wieder mit ihnen Geld verdienen können. "Wir glauben nicht, dass unsere Entscheidung weniger Umsatz in den Kinos bedeutet", erklärt Rob Moore, der Stellvertretende Vorsitzende von Paramount. "Aber wir denken, dass wir digital dadurch mehr verdienen werden. Es geht um die langfristige Robustheit des Geschäfts, wenn es nicht mehr diese lange Zeit gibt, in denen Konsumenten den Film nicht sehen können." Bei der Entscheidung spielt das Hase und Igel-Spiel zwischen den Studios und Raubkopiern sicherlich keine unerhebliche Rolle.
Doch viele Kinoketten wie Regal und Cinemark lehnen das Angebot ab, dass die größte Kette AMC angenommen hat, und wollen "Paranormal Activity: Ghost Dimension" nicht zeigen. Rob Moore erklärt dazu: "Wir wissen, dass eine Reihe von Kinobesitzern unseren Film nicht zeigen wollen. Einige nehmen den Standpunkt ein, die Kunden wüssten, dass es das 90 Tage-Fenster gibt. Das ist Quatsch. Die Kunden wissen nichts davon."