Hollywood dominiert die neue Kinowoche in den deutschen Filmtheatern und hat für alle Altersstufen und Geschmäcker etwas zu bieten - von einem Zeichentrickfilm für die ganze Familie wie "Hotel Transsilvanien 2" über eine Action-Komödie wie "American Ultra" bis zum gotischen Horror "Crimson Peak" von Guillermo del Toro.
Was läuft, was lohnt, was nicht?
"Crimson Peak"
Horrorfilm
USA
118 Minuten
FSK 16
Im 19. Jahrhundert spielender US-Horrorfilm über eine junge Autorin (Mia Wasikowska), die mit ihrem zwielichtigen Mann (Tom Hiddleston) in ein Landhaus zieht, wo es bald zu unheimlichen Geschehnissen kommt. Gänsehaut-Maestro Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth") hat diese Spukgeschichte geschrieben, inszeniert und produziert. Die ersten Zuschauer- und Kritikerreaktionen auf die unterhaltsame und wunderschön ausgestattete Universal Pictures-Produktion sind positiv. Gelobt wird ein (Kostüm)Fest für die Augen mit einigen Spannungs- und Schockmomenten sowie drastischen Gewaltszenen. Gotischer Horror vom Feinsten also! Unser Kritiker Gregor Torinus ist allerdings nicht übermäßig begeistert: "Ein sehr stimmungsvoller, aber nur bedingt stimmiger Fantasy-Horror."
"Hotel Transsilvanien 2"
Animationsfilm
USA
89 Minuten
FSK 6
Dracula (Stimme von Rick Kavanian) und seine Freunde versuchen das Monster in seinem halb menschlichen, halb vampirischen Enkel hervorzubringen, um zu verhindern, dass Mavis (Stimme von Palina Rojinski) das Hotel verlässt. Der russische Regisseur und Zeichner Genndy Tartakovsky setzt sein Abenteuer des Columbia Pictures-Animationsfilms von 2012 mit diesem farbenprächtig animierten und manchmal schmalzigen US-Zeichentrickfilm fort, der sich qualitativ auf einer Höhe mit dem Original befindet. Unsere Kritikerin Bianka Piringer ist mäßig amüsiert: "Eine vor allem optisch reizvolle, inhaltlich aber ziemlich konventionelle Geschichte."
"American Ultra"
Komödie
USA
96 Minuten
FSK 16
US-Action-Komödie über einen Verlierertypen (Jesse Eisenberg) aus der amerikanischen Provinz, der plötzlich von der CIA gejagt wird, weil er in Wahrheit eine perfekte Killermaschine ist. An den Kinokassen Nordamerikas gnadenlos gefloppt, wartet die Independent-Produktion mit einigen interessanten Ideen auf, aber der iranische Regisseur Nima Nourizadeh ("Project X") und Drehbuchautor Max Landis ("Chronicle") haben ihren Streifen mit zu vielen Seitensträngen und unterschiedlichen Tonfällen vollgestopft. Manchmal wirkt das, als schaue man zehn verschiedene Filme auf einmal. Unser Kritiker Christopher Diekhaus sieht das ganz genauso: "Gute Ansätze sind - nicht zuletzt dank der überzeugenden Hauptdarsteller Jesse Eisenberg und Kristen Stewart - zweifellos vorhanden. Aber vieles bleibt Stückwerk, und irgendwann dominieren vor allem eintönige Krawallmomente."
"Picknick mit Bären"
Komödie
USA
104 Minuten
FSK 0
US-Komödie über einen alten Reiseschriftsteller (Robert Redford), der mit seinem einst besten Schulfreund (Nick Nolte), der ein nachlässiger und übergewichtiger Ex-Alkoholiker ist, zu einem Wanderurlaub auf dem Appalachian Trail aufbricht. Das autobiographische Sachbuch von Bill Bryson aus dem Jahr 1998 war ein Bestseller. Die Verfilmung, die Robert Redford ursprünglich für sich und Paul Newman vorgesehen hatte, ist dagegen gefloppt. Regisseur Ken Kwapis ("Der Ruf der Wale") hat die Geschichte sympathisch, aber viel zu brav und (fuß)lahm auf die Leinwand gebracht. Unsere Kritikerin Bianka Piringer sieht das Ganze dennoch von der positiven Seite: "Zwar mangelt es der Geschichte an Substanz, aber die charmanten Darsteller, die schöne Landschaft, die Musik und die leichte Atmosphäre schlagen positiv zu Buche."
"Black Mass"
Drama
USA
122 Minuten
FSK 16
Dieses US-Gangsterdrama erzählt die wahre Geschichte des Aufstieg eines Gangsterbosses (Johnny Depp) im Boston der achtziger Jahre. Seine Skrupellosigkeit sowie die fintenreiche Schein-Kooperation mit dem FBI vergrößern seine Macht immer mehr – bis es zu einer blutigen Eskalation kommt. Scott Cooper ("Out of the Furnace") inszeniert das Geschehen chronologisch und episodisch - und vor allem spannend. Der Streifen gewinnt durch seine exzellente Besetzung (Joel Edgerton, Benedict Cumberbatch, Dakota Johnson, Kevin Bacon, Peter Sarsgaard, Adam Scott), aber vor allem durch Johnny Depp, der in der Form seines Lebens ist und als einer der "Oscar"-Anwärter gehandelt wird. Unser Kritiker Carsten Moll vermisst Tiefgang und neue Ideen, ist aber ebenfalls von den Schauspielern begeistert.