"Krieg der Sterne: Episode IV: Eine neue Hoffnung", Pro7, 20:15 Uhr:
Luke Skywalker (Mark Hamill) schließt sich einem Jedi-Ritter (Alec Guinness), einem draufgängerschen Piloten (Harrison Ford), einem Wookie und zwei Druiden an, um das Universum vor der Welten zerstörenden Kampfstation des Imperiums zu retten, aber auch Prinzessin Leia (Carrie Fisher) aus den Fängen des bösen Darth Vader zu befreien.
"Ich war ein großer Fan der Flash Gordon-Filme der dreißiger Jahre", berichtet Regisseur und Drehbuchautor George Lucas, "aber ich fragte mich, was wohl wäre, wenn diese Filme mal in richtig gut gemacht würden." Auf jeden Fall wollte der Filmemacher 1973 nach seinem Erfolg mit "American Graffiti" seinen eigenen "Flash Gordon" drehen. Als er indes nicht die Rechte an der Figur erwerben konnte, ersann er sich sein eigenes Science Fiction-Universum.
Der Rest ist Geschichte: "Star Wars" wurde der erfolgreichste Film des Jahres 1977 - bei Kosten von 11 Millionen Dollar spielte er allein in Nordamerika 307 Millionen Dollar und international weitere 314 Millionen Dollar ein. Er wurde für zehn "Oscars" nominiert und gewann sechs davon (für Ausstattung, Kostüme, Ton, Schnitt, Spezialeffekte und Musik). Er gilt als einer der Meilensteine der Filmgeschichte, der die Filmwirtschaft mit dem Konzept des auf ein jugendliches Publikum ausgerichteten Sommer-Blockbusters nachhaltig verändert hat und bis heute beeinflusst. Er taucht auf fast allen Bestenlisten auf, ist 1989 von der Library of Congress als ein "kulturell, historisch und ästhetisch bedeutsames Werk" in die National Film Library aufgenommen worden und aktuell der nach "Vom Winde verweht" der zweiterfolgreichste Film aller Zeiten nach Zuschauerzahlen. Und alles in allem ein kulturelles Phänomen.
Das hätte sich Mitte der Siebziger niemand träumen lassen, am wenigsten Lucas selbst, für den der gesamte Prozess eine einzige Tortur war, die ihn an die Grenzen seiner Belastbarkeit bringen sollte. Es fing damit an, dass die Studios seine Idee reihenweise ablehnten: United Artists, Universal Pictures und Walt Disney Studios hatten kein Interesse an dem "seltsamen Zeug", glaubten auch nicht, dass mit Science Fiction Geld zu verdienen sei. Schließlich griffen 20th Century Fox zu und gewährten dem damals 31-Jährigen ein Budget von 8 Millionen Dollar. George brauchte derweil vier Drehbuchfassungen, bis er ein verfilmbares Skript beisammen hatte.
Zu seinem Schrecken musste er dann feststellen, dass Fox ihre Spezialeffekte-Abteilung abgeschafft hatten; kurzerhand gründete der Künstler 1975 mit Industrial Light and Magic seine eigene Firma, welche die umfangreichen Tricks des Werkes umsetzen würden.
Die Dreharbeiten waren ein Alptraum aus schlechtem Wetter und nicht funktionierender Technik in der tunesischen Wüste; strikten Arbeitsbedingungen (Drehschluss 17.30 Uhr) in den Elstree Studios in London; nicht vernünfig auszuleuchtenden Kulissen; Schauspielern, die den ganzen Film als "kindisches Puppentheater" nicht ernst nahmen; und einem Regisseur, der sich schwer tat, mit seinem Ensemble konstruktiv zu kommunizieren. Bereits nach einer Woche hinkte die Produktion dem Drehplan hinterher, und Fox waren gezwungen, laufend Geld hinterher zu schießen, was zu verstärkter Nervosität führte. Einer der Wenigen, die an den Erfolg des Films glaubten und Crew und Kollegen zu verstärkten Anstrengungen anfeuerte, war Veteran Alec Guinness.
Die Postproduktion verlief ebenfalls chaotisch, und die erste Schnittfassung des Films entsetzte Lucas so sehr, dass er Cutter John Jympston feuerte und durch Paul Hirsch und Richard Chew ersetzte, welche die Bilder um rund ein Drittel neu zusammensetzten.
Als "Star Wars" im Mai 1977 in den Kinos startete, kam die Wende: Die Kritiker schwärmten von diesem ambitionierten und phantasievollen Werk mit den Maßstäbe setzenden Spezialeffekten, das zeigte, wozu Blockbuster-Filmemachen fähig sein konnte. Es bildeten sich lange Schlangen vor den Kinokassen, das Merchandising erreichte ungekannte Verkaufszahlen, und am Ende waren alle glücklich: Junge und alte Kinozuschauer, die Rezensenten, das Studio und nicht zuletzt George Lucas selbst - der sich nach dem ganzen Stress allerdings erst wieder 22 Jahre später für "Star Wars - The Phantom Menace" auf den Regiestuhl setzten sollte.
Ein italienischer Zuschauer schwärmt: "Dieser Film hat alles, was einen Streifen großartig macht: Tolle Charaktere, eine tolle Story, tolle Bilder, tolle Spezialeffekte, die sich gut gehalten haben, und eine mythologischen Hintergrund, der Fans seit Jahrzehnten träumen lässt. Nicht zu vergessen John Williams' wunderbare Musik, ohne die der Film nicht so phantastisch wäre, wie er ist."
"Banklady", Arte, 20:15 Uhr:
Eine Mittelklasse-Hausfrau (Nadeshda Brennicke) verliebt sich in einen Bankräuber (Charly Hübner) und raubt bald selbst Banken aus.
Christian Alvart ("Pandorum") erzählte 2013 mit seinem Kriminalfilm die wahre Geschichte der ersten Bankräuberin in Deutschland, Gisela Werler, die in den Jahren 1965 bis 1967 Geldinstitute in Norddeutschland überfiel. Mit ihren Komplizen erbeutete sie dabei über 400.000 Mark und wurde zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis heiratete sie ihren Mit-Bankräuber Hermann Wittorff und blieb bis an ihr Lebensende mit ihm zusammen.
Alvart inszeniert einfallsreich eine Art "Bonnie und Clyde in der norddeutschen Tiefebene" mit überzeugender Ausstattung, bei dem Charaktere und Dialoge die zweite Geige spielen. Immerhin gelingt dem Regisseur auch ein realitätsnahes Sittenbild der spießig-repressiven Zeit vor 1968. Nadasha Brennicke gewann für ihre Darstellung einer Bankräuberin, die ihre ersten Überfälle mit "Bitte" und "Danke" absolviert, den Preis als "Beste Schauspielerin" beim Filmfestival in Chicago.
"Der Film ist über die Erzählung einer reinen Kriminalgeschichte hinaus ein freches Loblied auf Freiheit, Emanzipation und auf Selbstverwirklichung", meinte Kritiker Gregor Torinus. "Besonders sympathisch ist der Streifen dadurch, dass noch nicht einmal die Protagonisten selbst ihre eigene Geschichte zu ernst nehmen."
"Gegen die Wand", 3sat, 22:35 Uhr:
Die Liebesgeschichte einer jungen, in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Türkin (Sibel Kekili), die eine Scheinehe mit einem älteren, alkoholkranken und drogensüchtigen Landsmann (Birol Ünel) eingeht, um den Moralvorstellungen ihrer Eltern zu entkommen.
Fatih Akim ("Soul Kitchen") hat mit diesem Drama von 2004 einen der besten und bemerkenswertesten deutschen Filme der letzten Jahrzehnte gedreht, der auch international Anerkennung fand. Regisseur John Waters pries ihn und neben dem Goldenen Bären auf der Berlinale gab es Auszeichnungen als "Bester Film" bei den Europäischen, den Deutschen und Spanischen Filmpreisen.
Akim, der auch das Drehbuch geschrieben hatte, drehte in Hamburg und Istanbul. Mit realistischer und intensiver Bildsprache erzählt der Filmemacher seine raue, provozierende Geschichte über eine unter keinem guten Stern stehende Liebe und über das Leben von Einwanderern, die zwischen Tradition und Moderne gefangen sind - was sich auch an der Musikauswahl von Depeche Mode und türkischen Volksliedern zeigt.
Ein türkischer Zuschauer schreibt: "Die Geschichte nimmt einen gefangen und lässt einen all die Traurigkeit, die Verrücktheit, das Glück, die Freude und die tiefen Depressionen der Charaktere fühlen. Die Bitternis der Realität breitet sich über den ganzen Film aus und zeigt sehr gut, wie tausende Menschen mit ihren Leben zwischen zwei Kulturen feststecken."
Hier geht es zum kompletten TV-Programm