Wer in Großbritannien das Programm der British Broadcasting Corporation (BBC) im Internet schaut, muss keine Fernsehgebühren bezahlen. Wer über 75 Jahre alt ist, ist ebenfalls von den Gebühren befreit. Bisher schoss der Staat aus dem Rententopf rund 650 Millionen Pfund zu, um dieses Loch auszugleichen. Doch im Wahlkampf versprachen die Konservativen rund um Premierminister David Cameron, diese Subvention zu streichen. Angesichts des Kostendrucks - im BBC-Haushalt von 2016/17 klafft ein Loch von 234 Millionen Pfund - hat die BBC jetzt angekündigt, 1000 Mitarbeiter zu entlassen. Kritiker werfen der Regierung vor, den als vermeintlich links geltenden Staatsfunk austrocknen zu wollen.
Nun hat sich eine Reihe sehr prominenter britischer Künstler in einem Offenen Brief an die Regierung gewendet, um die Politiker davon abzuhalten, diesen Weg zu beschreiten. J.K. Rowling, Judi Dench, Daniel Craig, Stephen Fry und Regisseur Richard Curtis gehören zu den Unterzeichnern.
In dem Brief heißt es unter anderem: "Zu Beginn des Beratungsprozesses möchten wir unserer Sorge Ausdruck verleihen, dass nichts unternommen werden sollte, die BBC zu schwächen. Unserer Ansicht nach bedeutet eine geschwächte BBC ein geschwächtes Britannien. Die BBC ist eine sehr kostbare Institution. Wie alle Organisationen hat sie ihre Schwächen, ist aber überwiegend eine positiv kreative Kraft. Britanniens kreative Wirtschaft wächst und erfreut sich eines noch nie da gewesenen Erfolgs. Die BBC ist das Herz des Ganzen als das globale Schaufenster für unsere kreative Wirtschaft. Der BBC wird zu Hause vertraut, sie wird geliebt vom britischen Publikum, und die Welt beneidet uns um sie. Während des Gesetzgebungsverfahrens werden wir weiter für eine starke BBC eintreten."