(09.07.2015) Wasser für die Avocados
Wasser ist ein knappes und teures Gut in Kalifornien. Die seit vier Jahren anhaltende Dürre im Westen der USA hat die Politik gezwungen zu handeln: Das Wasser wird rationiert. Die einzelnen Gemeinden müssen ihren Wasserverbrauch um 25 Prozent einschränken. Bürger, die die Rationierung umgehen, müssen damit rechnen, vom Staat belangt zu werden.
Einer dieser Bürger, der durstiger als erlaubt gewesen sind, scheint Tom Selleck gewesen zu sein. Auf jeden Fall klagt ihn der örtliche Wasserversorger in Ventura County in einer am 30. Juni eingereichten Klage an, Wasser aus einem öffentlichen Hydranten entnommen zu haben, um damit seine 242 000 qm große Avocado-Ranch zu bewässern. Der Municipal Water District hatte eine Privatdetektei beauftragt, um dem Wasserschwund auf die Spuren zu kommen. Der Sheriff von Ventura County hatte zuvor in seinen Ermittlungen nichts Belastendes gegen den Schauspieler finden können.
In der Anklageschrift wird neben Tom auch seine Frau Jillie als Beklagte genannt. Sie hätten ihren Tanklastwagen mehr als ein Dutzend Mal mit Wasser aus dem Hydranten befüllt und seien damit zur Ranch gefahren. Trotz Warnschreiben der Behörden hätten die Sellecks nicht von ihrem Tun gelassen und seien zuletzt im März beobachtet worden. Die Menge des mutmaßlich geraubten kostbaren Nasses wird nicht genannt.
(17.07.2015) Update
Tom Selleck und sein örtlicher Wasserversorger haben sich außergerichtlich geeinigt. Der Darsteller muss sich nicht wegen Wasserdiebstahls vor Gericht verantworten, sondern hat sich in einer Vereinbarung verpflichtet, zukünftig kein Wasser mehr für seine Avocado-Ranch im Hidden Valley nordwestlich von Los Angeles abzuzapfen. Zudem zahlt der 70-Jährige die Rechnung in Höhe von 22 000 Dollar des Privatdetektivs, den der Wasserversorger Calleguas Municipal Water District beauftragt hatte, um den Wasserschwund aufzuklären. Vorgestern stimmte der Vorstand des Wasserversorgers der Einigung zu.
Der Hydrant, aus dem Selleck das Wasser entnahm, wurde für ein Baugelände installiert. Das hier entnommene Wasser musste das Bauunternehmen bezahlen. Es ist nicht geklärt, ob der Mime dem Bauunternehmen Geld für das entnommene Wasser bezahlt hat, aber laut Calleguas-Managerin Susan Mulligan ist es auch irrelevant: "Niemand hat das Recht, Wasser abzuzapfen, indem er jemand anders eine Summe für die in etwa entnommene Menge bezahlt." Zumal Tom nur den Nettopreis ohne Gebühren und Steuern gezahlt habe, da er gar nicht Bürger des Bezirks ist, in dem der Hydrant steht.