"Der perfekte Ex", Sat1, 20:15 Uhr:
Eine Frau (Anna Faris) denkt über die 19 Beziehungen ihres Lebens nach und fragt sich, ob einer der Männer ihre wahre Liebe sein könnte.
Regisseur Mark Mylod, der inzwischen einige "Game of Thrones"-Episoden inszeniert hat, führte Regie bei dieser Komödie von 2011, die auf dem Roman "20 Times a Lady" ("Zwanzig Männer sind genug") von Katryn Bosnak fußt. Die Kritiker verrissen den Streifen als vorsehbare Geschlechtergeschichte nach Schema 08/15, und an den Kassen floppte die 20th Century Fox-Komödie gnadenlos. Dadurch wurde das Zünden der nächsten Karrierestufe von Anna Faris verhindert. Doch die Schauspielerin kann man dafür am wenigsten verantwortlich machen - sie demonstriert in "What's Your Number" (so der Originaltitel) neben einem Pre-"Captain America" Chris Evans ihr messerscharfes komisches Timing. "Der Film ist nicht toll, aber Faris ist es", brachte es Kritiker Ariel Katz von "The Vine" kurz und bündig auf den Punkt.
"Jumper", Pro7, 22:00 Uhr:
Ein Mann (Hayden Christensen) mit der Fähigkeit zur Teleportation findet sich auf einmal in einem uralten Krieg zwischen seinesgleichen und deren Vernichtern wieder.
Wenn "Jumper" zu etwas gut war, dann mindestens für das Stiften der Liebe und Ehe von Hauptdarsteller Christensen und Mitspielerin Rachel Bilson, die im Oktober 2014 ihr gemeinsames Kind zur Welt brachte. Dass es zum Zusammentreffen der beiden Darsteller kam, war aber nur einer Wendung des Filmstudios 20th Century Fox zu verdanken, die Regisseur Doug Liman überredeten, statt der eigentlich vorgesehenen Tom Sturridge und Teresa Palmer Christensen und Bilson einzusetzen, um einen namhafteren Mimen auf den Filmplakaten ankündigen zu können. Zwei Wochen vor Drehbeginn wurden die Akteure ausgetauscht.
Schwerwiegender waren die Probleme, den gleichnamigen Roman von Steven Gould aus dem Jahr 1992 für die Leinwand zu adaptieren. Zweimal wurde das Drehbuch umgeschrieben, drei Autoren waren involviert, und am Ende hatte die Geschichte nicht mehr viel mit der Vorlage gemein. Regisseur Liman erklärte dennoch: "Es ist 100 Prozent Steven Gould's Geschichte, nur neu erfunden für einen Film."
Die Dreharbeiten zu dem Science Fiction-Film waren sehr aufwendig, dauerten sechs Monate und verschlangen 85 Millionen Dollar. Da der Film durch das Teleportations-Motiv schnell von einem Ort der Erde zu einem anderen wechselt, sind die Spielorte entsprechend vielfältig. Liman verließ sich nicht auf Computer-Hintergründe oder Kulissen, sondern zog tatsächlich mit der Crew um die Welt. Insgesamt filmte man in 20 Städten in 14 Ländern. Dabei gelang es der Produktion, eine Drehgenehmigung für das Colosseum in Rom zu erhalten, wo man dann allerdings nur an drei Tagen für 45 Minuten am Morgen und 45 Minuten am Abend arbeiten durfte. Am Schluss sorgten fünf Spezialeffekte-Firmen für die rund 600 visuellen Effekte.
Bei den Kritikern kam der Streifen 2008 mehrheitlich nicht gut an, aber mit weltweit 222 Millionen Dollar wurde er zum Erfolg. Die angekündigten Fortsetzungen - Doug Liman sprach von einer Trilogie - sind bis heute allerdings ausgeblieben. Kritiker John Beifuss schrieb in "Commercial Appeal": "Es ist leicht verständlich, warum die Zuschauer in diesen von den Kritikern verprügelten Film strömen: Die Idee ist unwiderstehlich."
"Stratos - The Storm Inside", 3sat, 22:35 Uhr:
Stratos (Vangelis Mourikis) erledigt für Geld alle möglichen unbequemen Leute: Präzise, reibungslos und ohne jemals Fragen zu stellen. Der Lohn für die Morde soll einem älteren Freund zugute kommen, der ihm im Gefängnis das Leben rettete und für dessen Befreiung nun ein gewaltiger Tunnel gegraben werden muss. Stratos lebt ruhig vor sich hin, bis etwas passiert, was seine klar gefügte Welt aus den Fugen hebt.
Der Film zur Krise. Nun wo Griechenland rauf und runter in allen Medien und aller Munde ist, sollte man sich auch einmal ein Kinowerk aus dem Land gönnen. Yannis Economides drehte 2014 diesen Kriminalfilm, zu dem er auch das Drehbuch verfasst hat. In seinem vierten Streifen nutzt der Filmemacher die abgeklärte Kinofigur des Auftragsmörders für einen Blick in eine desolate, traurige Welt. Die innere Verlorenheit des Titelhelden entspricht dem verzweifelten Lebensgefühl einer Gesellschaft, die sich und ihre Werte aufgegeben hat und die Maske der Zivilisation fallen lässt. Mit der langsamen Erzählweise und den Wiederholungen mag der Streifen anstrengend sein, aber Kritikerin Tiziana Zugaro schrieb anlässlich der Aufführung von "To mikro psari" (so der Originaltitel) auf der Berlinale: "Lakonisch und äußerst stilsicher erzählt Economides seine Geschichte vom moralischen Verfall und dem Aufbegehren eines Einzelnen. Auch und besonders dank Vangelis Mourikis als Stratos bleibt man auch nach über zwei Stunden bei der Stange."
Bei den diesjährigen griechischen Filmpreisen war das Werk für sage und schreibe 14 Preise nominiert, von denen es vier gewinnen konnte: Mourikis wurde "Bester Hauptdarsteller", Vicky Papadopoulou "Beste Nebendarstellerin", dazu gab es noch Preise für die "Beste Musik" und den "Besten Ton".
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