Was herauskommt, wenn die FIFA einen Film in Auftrag gibt, der ihre Geschichte erzählen soll, weiß man inzwischen (vom Hörensagen). Denn der von fast niemandem gesehene "United Passions", in dem Tim Roth Sepp Blatter verkörpert, zeigt den Fußballweltverband als eine Vereinigung engelsgleicher Fußballbegeisterter und deutet Bestechungs- und Schmiergeldskandale nicht mal an. Die Wenigen, die den unfassbar miesen Streifen zu sehen bekommen haben, können nur bestätigen, dass nicht mal das Urteil "So schlecht, dass er schon wieder gut ist" gefällt werden könne.
Wobei die Produktion noch das Pech hatte, zum schlechtest möglichen Zeitpunkt auf die Leinwände zu kommen. "United Passions" wirkte angesichts der Tatsache, dass Tage zuvor fast die komplette FIFA-Führrungsriege verhaftet worden war, noch wesentlich dreister in seiner Verzerrung der Wirklichkeit.
Nun wollen Ben Affleck und Matt Damon die Historie zurechtrücken. Die beiden befreundeten Akteure werden für Warner Brothers einen Film über den FIFA-Skandal produzieren. Regie soll Gavin O'Connor ("Warrior") führen, der gerade die Dreharbeiten zu dem Drama "The Accountant" mit Affleck beendet hat.Grundlage des Streifens ist das Sachbuch "Houses of Deceit" (Häuser des Betrugs) von Ken Bensinger, das demnächst erscheinen soll und an dem sich Warner in einem Bieterwettstreit die Rechte gesichert haben.
Der Journalist hatte im Juni letzten Jahres einen Artikel über den amerikanischen FIFA-Manager Chuck Blazer veröffentlicht, in dem er die Machenschaften von "Mr. Ten Percent" aufdeckte und so die seit Jahrzehnten umlaufenden Gerüchte um die Korruption in der FIFA mit Fakten untermauerte. Die Drehbuchversion wird Anthony Tambakis ("Warrior") schreiben.