"Stirb langsam - Jetzt erst recht", RTL, 20:15 Uhr:
John McClane (Bruce Willis) und ein Ladenbesitzer aus Harlem (Samuel L Jackson) werden von dem deutschen Terroristen Simon Gruber (Jeremy Irons) ins Visier genommen, der plant, in New York City die Federal Reserve Bank zu überfallen und das dort gelagerte Gold zu rauben.
Fünf Jahre nach dem zweiten "Die Hard" kehrte Bruce Willis in seiner bekanntesten Rolle auf die Leinwand zurück und auch John McTiernam, der Regisseur des ersten "Die Hard", übernahm wieder das Megaphon. Doch ansonsten wich man von der bekannten Formel der ersten beiden Teile ab: Diesmal spielt die Handlung nicht an einem festen Ort (Hochhaus, Flughafen) und nicht an Weihnachten. Auch ist McClane diesmal kein Einzelkämpfer, sondern die Handlung bewegt sich mehr in Richtung "Lethal Weapon" mit dem ungleichen Paar Willis und Jackson. Dennoch versucht das Drehbuch, an den ersten Teil anzuknüpfen, indem Irons als Bruder des von Alan Rickman im ersten "Die Hard" verkörperten Terroristen Hans Gruber eingeführt wird. Die Dreharbeiten fanden in New York City und South Carolina statt.
McTiernam und Drehbuchautor Jonathan Hensleigh ("Armageddon") legen flott los, und der Thriller profitiert vom boshaften Zusammenspiel der Hauptdarsteller, aber stottert sich dann zu einem allzu bombastischen Finale, dass vergeblich das Fehlen neuer Ideen übertünchen soll. Das Publikum störten diese Schwächen nicht – der dritte Part ist bis heute der weltweit erfolgreichste der Reihe und war 1995 der kassenträchtigste Streifen des Jahres vor "Toy Story".
Ein nordirischer Zuschauer schwärmt: "Hier gibt es viele spektakuläre Action-Szenen, aber McTiernam weiß auch, dass solch ein Film interessante Charaktere, Humor und eine unterhaltsame Handlung benötigt – und genau das bekommen wir hier. Dazu gibt es noch einige interessante Wendungen und die großartige Chemie zwischen Willis und Jackson."
"Ice Age 4 - Voll verschoben", Pro7, 20:15 Uhr:
Manny, Diego und Sid erleben ein neues Abenteuer, als sich ihr Kontinent abspaltet. Sie nutzen einen Eisberg als Schiff und begegnen Meeresbewohnern und kämpfen gegen Piraten, während sie eine neue Welt entdecken.
Spätestens mit dem dritten "Ice Age" von 2009, der weltweit knapp 900 Millionen Dollar eingebracht hatte, war die Animationsreihe, die 2002 gestartet war, eines der wertvollsten Pferde im Stall von 20th Century Fox geworden. Und so vergingen wieder drei Jahre, bis "Ice Age: Continental Drift" in die Kinos kam. Erstmals war nicht mehr Carlos Saldahna als Regisseur verantwortlich, sondern Steve Martino und Mike Thurmeier bestimmten über die 95 Millionen Dollar teure Produktion, die in 3D und in Widescreen gedreht wurde.
Wie in der Originalfassung mit Ray Romano, Denis Leary und John Leguizamo waren auch in der deutschen Synchronisation mit Arne Elsholtz, Thomas Fritsch und Otto Waalkes die aus den ersten drei Teilen bekannten Sprecher am Mikrophon. Und auch der Charme und der witzige Slapstick aus den Vorgängern ist wieder evident, doch Ermüdungserscheinungen der Reihe konnten auch die neuen Regisseure und der neue Drehbuchautor Jason Fuchs, der "Ice Age"-Veteran Michael Berg unterstützte, nicht vollständig verhindern.
Doch auch wenn die meisten Kritiken schlecht ausfielen, blieb die Reihe auf Kurs und setzte weltweit wieder 877 Millionen Dollar um, womit der Zeichentrickfilm der fünfterfolgreichste Film des Jahres war - und vor "Madagascar 3" der kassenträchtigste Animationsstreifen 2012. Kein Wunder, dass Fox diese Goldader weiter ausbeuten und für kommendes Jahr den fünften Teil "Ice Age: Collision Course" angekündigt haben.
Kritikerin Andrea Chase von "Killer Movie Reviews" fasste ihre Eindrücke zusammen: "Wenn der Film demonstriert, dass die Reihe nun langsam abnutzt, zeigt er zugleich auch, warum es sie so lange gibt: Der Streifen hat ein hohes Tempo, ist gut inszeniert und schafft es von Zeit zu Zeit, echte Spannung aufzubauen."
"World War Z", Pro7, 22:00 Uhr:
Der United Nations-Mitarbeiter Gerry Lane (Brad Pitt) reist um die Welt im Rennen gegen die Zeit, um eine Zombie-Pandemie zu stoppen, welche die Menschheit bedroht.
Vier Drehbuchautoren, die sich bemühen, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen - und zwar dann noch, als die eigentlichen Dreharbeiten schon vorbei sind. Ein Produktionsbudget, das von angesetzten 125 auf 190 Millionen Dollar explodiert. Eine komplette, in Moskau spielende (und in Budapest gedrehte) zwölfminütige Sequenz, die auf dem Schneideboden landet. Ein ungeplanter sieben Wochen langer Nachdreh und ein um ein halbes Jahr verschobener Premierentermin.
Kein Wunder, dass Paramount Pictures-Präsident Marc Evans fürchtete, sich mit "World War Z" ein Ei von gigantischen Ausmaßen ins Nest gelegt zu haben. Beziehungsweise sich von Brad Pitt ins Nest hatte legen lassen, denn dessen Produktionsfirma Plan B Entertainment hatte 2007 nach einem heftigen Bieterwettbewerb mit Leonardo DiCaprio's Appian Way für Paramount die Verfilmungsrechte an dem gleichnamigen Roman von Max Brooks erworben. Das Buch erzählt in der Rückschau aus verschiedenen Perspektiven den Kampf der Menschheit über ein Jahrzehnt gegen eine Zombie-Plage und die daraus erwachsenen sozialen, politischen und ökologischen Folgen.
Bereits 2009 sollte der schweizerische Regisseur Marc Forster den Horrorfilm inszenieren, doch die Produzenten und der Filmemacher waren mit dem ersten Drehbuchentwurf von J Michael Straczynski ("Der fremde Sohn") der sich nahe am Buch hielt, nicht zufrieden, und heuerten Matthew Michael Carnahan für eine neue Fassung an, die schließlich wenig mit der Romanvorlage zu tun hatte. Autor Brooks erklärte daher später: "Sie haben mein Buch nicht ruiniert, sie haben es ignoriert." Aber auch wenn die Filmemacher wussten, was sie nicht wollten, kamen sie auf keine überzeugende Idee, was sie wollten. Das Moskau-Finale überzeugte nicht, so dass ein ganz anderes gedreht werden musste, nachdem zwei weitere Drehbuchautoren verschlissen worden waren.
Der auf Malta, in Glasgow, Wales, England und in Budapest gedrehte Streifen kam also mit einem starken "Flop"-Geruch in die Filmtheater. Doch manchmal haben nicht nur Hollywood-Streifen ein Happy Ending. "World War Z" erhielt nicht nur gute Kritiken, sondern wurde mit 540 Millionen Dollar weltweit ein großer Erfolg. Dass Forster's Film ziemlich zusammengestoppelt wirkt - besonders das Finale im Forschungslabor wirkt wie aus einem anderen Streifen und ziemlich abflachend gegenüber dem vorangegangenen Spektakel - mindert den Unterhaltungsfaktor nur unwesentlich: Es gibt genügend gut gemachte, flotte Spannung und eine solide Leistung von Brad Pitt zu sehen. Und nun soll 2017 sogar eine Fortsetzung in die Kinos kommen.
Kritikerin Lori Hoffman von "Atlantic City Weekly" befand: "Der Film ist oft spannend und aufregend - selbst inmitten aufeinander prallender verschiedener cinematischer Stile, die unvereinbar sind, aber irgendwie doch zusammen passen."
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