Nach kurzer Krankheit ist der britische Darsteller Richard Johnson am vergangenen Freitag im Alter von 87 Jahren in einem Krankenhaus im Londoner Stadtteil Chelsea verstorben. Noch im März saß der Mime im Publikum, als sein letzter Film "Radiator" auf dem Glasgow Film Festival aufgeführt wurde, wo das britische Drama den Publikumspreis gewann.
Johnson wurde am 30. Juli 1927 im englischen Upminster geboren. Er wurde an der Royal Academy of Dramatic Art ausgebildet und trat erstmals 1944 neben John Gielgud in einer Produktion von "Hamlet" auf. Von 1945 bis 1948 diente er in der Marine, bevor er die Bühnenarbeit wieder aufnahm. 1951 übernahm er Komparsenrollen in Filmen wie "Des Königs Admiral" und war ab 1952 auch in Fernsehserien und -filmen. Kinorollen nahm er nur vereinzelt an. 1963 war das erste Jahr, in dem er in gleich drei Filmen Hauptrollen übernahm, darunter der Horrorfilm-Klassiker "Bis das Blut gefriert" ("The Hauting"). Bei den Dreharbeiten zu der Komödie "Die amorösen Abenteuer der Moll Flanders" lernte er 1964 seine zweite Frau Kim Novak kennen. In den nuller Jahren war er in kleineren Rollen in "Tomb Raider" mit Angelina Jolie, Woody Allen's "Scoop" und in "Der Junge im gestreiften Pyjama" zu sehen. 1981 gründete er die Produktionsgesellschaft United British Artists, der er bis 1990 vorsaß.
Zeit seines Lebens gab Richard sein Wissen an jüngere Schauspielaspiranten weiter: Er gab Kurse an der Sommerschule der Royal Academy of Dramatic Art und unterrichtete auch an amerikanischen Universitäten. Im Internet schrieb er zuletzt einen Blog und unterhielt die Website "The Shakespeare Masterclass".
Richard war viermal verheiratet. Er hinterlässt seine Frau Lynne, die er 2004 geheiratet hatte, und vier Kinder.