Inzwischen hat sich ein wenig Staub auf die Computertastaturen gelegt, aber den Regisseuren Jehane Noujaim und Karim Amer ist die Affaire um die Cyber-Angriffe auf Sony Pictures, die letztendlich zum Rauswurf der Co-Vorsitzenden Amy Pascal von Sony Pictures Entertainment im Februar 2015 führte, nun eine Dokumentation wert.
Die beiden Filmemacher, die 2014 für ihre Dokumentation "Al Midan" ("The Square") über die Proteste der Ägypter 2011 auf dem Tahrir-Platz in Kairo für einen "Oscar" für den "Besten Dokumentarfilm" nominiert waren, wollen die Geschehnisse von November 2014, als Sony ein ominöses Photo erhielt, auf dem der Hacker-Angriff angekündigt wurde, bis zum Abgang von Pascal, abbilden. Noujam und Amer haben dazu mit Experten der Cyber-Sicherheit gesprochen. Sie waren sowieso schon dabei, einen Dokumentarfilm über Cyberterrorismus zu drehen, als der Sony-Skandal publik wurde.
In ihrem noch unbetitelten Werk will das Filmemacherduo die vom FBI und von US-Präsident Barack Obama gemachte Behauptung, Nordkorea stecke hinter den Attacken, in Frage stellen und alternative Möglichkeiten der Urheberschaft der Cyber-Kriminalität aufbieten. Nordkorea wies eine Mittäterschaft von sich, und einige Beobachter hatten sich schon gewundert, wie gezielt die "Gurdians of Peace", wie sich die Hacker nannten, bestimmte Hollywood-Fachpresseorgane aussuchten, um ihre gehackten Informationen zu verbreiten.