Vier Jahre nach seinem einigermaßen erfolgreichen "We Bought a Zoo" mit Matt Damon kehrt Regisseur und Drehbuchautor Cameron Crowe mit einer neuen Komödie auf die Leinwände zurück, der nichts Gutes vorauseilt: Die Rede von Nachdrehs, ständig neuen Schnittfassungen und einem verschobenen Premierentermin ließen für "Aloha" Böses ahnen. Und tatsächlich scheint auch nichts Gutes dabei rausgekommen zu sein: Die Kritiken sind eine Katastrophe, die mit Abstand schlechtesten in Crowe's Karriere, der bis 2000 mit "Say Anything", "Singles", "Jerry Maguire" und "Almost Famous" anscheinend keinen falschen Schritt setzen konnte. Die Rezensenten empfinden das aktuelle Werk dagegen als "mäandernd, substanzlos und rührselig".
In "Aloha - Die Chance auf Glück" kehrt ein in Ungnade gefallener Militärberater (Bradley Cooper) auf seine Heimatbasis Hawaii zurück, wo er seiner alten Liebe (Rachel McAdams) wiederbegegnet und sich gleichzeitig in die ihm zugeteilte draufgängerische Aufpasserin (Emma Stone) verliebt. Crowe hat noch immer einen so guten Namen, dass er sich die Stars aussuchen kann: Neben Cooper, McAdams und Stone wirken auch noch Bill Murray, Danny McBride, Alec Baldwin und John Krasinski mit. Und diese geballte Star-Galerie könnte die Eine oder den Anderen in die 2815 Kinos locken, in denen Columbia Pictures "Aloha" starten. Doch die Trailer sind wenig aufregend und auch die ersten Zuschauerreaktionen unterirdisch. Analysten erwarten daher einen Einstieg in den hinteren Rängen der Top Ten mit höchstens zehn Millionen Dollar. Damit dürfte der 40 Millionen Dollar teure Streifen Columbia eine Menge Geld kosten.
Die Aussichten für den zweiten Neueinsteiger sind da schon besser: Branchenkenner erwarten, dass "San Andreas", der auf 3777 Spielpläne gesetzt wird, den kraftlosen Spitzenreiter "A World Beyond" entthront und mit knapp 40 Millionen Dollar Gold holt. Für den über 100 Millionen Dollar teuren Thriller ist auch das wenig, aber trotz der Popularität von Hauptdarsteller Dwayne Johnson vermitteln die Trailer und die Geschichte zu wenig, warum man sich nun ausgerechnet diese Warner Brothers-Produktion von Regisseur Brad Peyton ("Die Reise zur geheimnisvollen Insel") ansehen soll. Im Zyklus der Katastrophenfilme um die Jahrtausendwende hatte Hollywood zwar Erdbeben vergessen, aber die Spezialeffekte haben nun insgesamt einen solchen Standard erreicht, dass die Bilder eines zusammenbrechenden Los Angeles und San Francisco nicht mehr besonders hinter dem Ofen hervorlocken können. Immerhin sind die Kritiken gemischt: Dem Streifen werden die großartigen Schauspieler und die tollen Spezialeffekte zu Gute gehalten; aber inhaltstechnisch gibt es hier nichts zu empfehlen.