Am zweiten Tag der Filmfestspiele in Cannes richteten sich die Linsen und Objektive der Photographen mal nicht auf ein Starlet im Sommerkleid, sondern auf ein echtes Schwergewicht: Produzent Harvey Weinstein war an die Croisette gekommen, um die Journalisten einen ersten Blick auf kommende Produktionen seiner The Weinstein Company werfen zu lassen. In "Adam Jones" spielt Bradley Cooper einen amerikanischen Koch, der sich in London zu etablieren versucht. In weiteren Rollen sind Sienna Miller, Uma Thurman und Emma Thompson zu sehen. In "Southpaw" konnte man die erstaunliche Transformation von Jake Gyllenhaal in einen Boxer bewundern, der in den Ring steigt, um das Sorgerecht seiner Tochter zurückzugewinnen, nachdem seine Frau gestorben ist. In "Hands of Stone", einem weiteren Boxerfilm, der diesmal auf einer realen Figur beruht, erzählt von Robert Duran, der vier Weltmeisterschaften in vier Gewichtsklassen gewann. Edgar Ramirez verkörpert Duran; Robert De Niro spielt seinen Trainer.
Weiterhin interessant: "Lion" mit Dev Patel, der die wahre Geschichte eines indischen Jungen erzählt, der von seiner Familie getrennt wird und in ein Waisenhaus kommt, wo er von einem australischen Paar adoptiert wird. Jahre später versucht er als junger Mann, sein Dorf mit Hilfe seines Gedächtnisses und Google Maps wiederzufinden. Hier wirken Nicole Kidman und Rooney Mara mit. In "No Escape" versuchen Owen Wilson und Lake Bell, die mit ihrer Tochter nach Südostasien gezogen sind, aus einer ausbrechenden Bürgerkriegssituation zu fliehen, wobei Pierce Brosnan ihnen hilft.
Am meisten Interesse rief ein erster Blick auf Quentin Tarantino's Western "The Hateful Eight" hervor, dessen Dreharbeiten diese Woche beendet wurden. Aus dem auf 70mm projizierten Streifen wurden zum Lied "Gunface" der Rolling Stones erste Szenen mit Samuel L Jackson, Kurt Russell, Jennifer Jason Leigh, Walton Goggins, Demian Béchir, Bruce Dern, Michael Madsen and Tim Roth gezeigt, wie sie sich in eine einsame Poststation vor einem Blizzard flüchten.