"Lösegeld", 3sat, 22:35 Uhr:
Ein reicher Industrieller (Yvan Attal) wird brutal entführt. Während er körperlich und seelisch in der Gefangenschaft verfällt, verhandeln die Kidnapper, die Polizei und der Vorstand seiner Firma über die Lösegeldsumme von 50 Millionen Euro.
Der belgische Schauspieler und Regisseur Lucas Belvaux verfilmte 2009 sein eigenes Drehbuch, das er auf einem wahren Fall basieren ließ: Im Januar 1978 wurde der reiche belgische Geschäftsmann Édouard-Jean Empain in Paris entführt. Während der gesamten zweimonatigen Gefangenschaft zwangen ihn die Entführer, in einem Campingzelt zu liegen, das sich im Keller eines Abbruchhauses in Savingy-sur-Orge befand. Empain berichtete, dass nach seiner Freilassung nur sein Labrador über seine Rückkehr erfreut gewesen sei. Seine Familie und Geschäftspartner hatten ihn schon abgeschrieben. Das Verhältnis zwischen ihnen und Empain verschlechterte sich derart, dass der Geschäftsmann alle Brücken hinter sich abbrach und ein neues Leben begann.
"Rapt", so der Originaltitel, ist ein komplexer und spannender Film über Geld und Moral, der einige Längen hat. Die Produktion wurde für vier Césars, die französischen Filmpreise, nominiert: Als "Bester Film", für die "Beste Regie", Attal als "Bester Hauptdarsteller" und Anne Consigny als "Beste Nebendarstellerin".
Kritiker Brent Simon von "Shockya.com" lobt: "Ein cleveres, einfallsreiches und fesselndes Drama, dass dem Zuschauer weniger einen Adrenalinstoß mit Nervenkitzel verpasst, als dass er ununterbrochen eine beunruhigende Anspannung über seine zweistündige Laufzeit vermittelt."
"Die Hindenburg", ARD, 01:20 Uhr:
Am 6. Mai 1937 verunglückte der deutsche Zeppelin "Hindenburg" nach einer Atlantik-Überquerung beim Landeanflug auf Lakehurst im US-Bundesstaat New Jersey. Im Heckteil des Luftschiffes brach ein Feuer aus, das den Zeppelin abstürzen ließ. 35 der 97 Fluggäste kamen ums Leben. Sofort machten Gerüchte die Runde, die "Hindenburg" sei Opfer von Sabotage oder eines Anschlags geworden, mit dem man dem NS-Regime schaden wollte. Untersuchungen konnten dies nicht bestätigen. Selbst die deutsche Untersuchungskommission ging von einer technischen Ursache aus, der Entzündung des Wasserstoff-Luft-Gemisches.
Doch noch 1972 erschien in den USA das Buch "The Hindenburg", in welchem der Autor Michael Mooney einen Bombenanschlag für die Katastrophe verantwortlich macht. Regisseur und Produzent Robert Wise ("The Sound of Music") nutzte dies als Aufhänger für seinen Abenteuerfilm, der einige Vorkommnisse rund um die Luftschiffe zu einem spekulativen Potpourri verquickt. So viele Freiheiten sich das Drehbuch mit seinen Watergate-geschwängerten Verschwörungstheorien bei der Schilderung der "wahren" Begebenheiten nimmt, so akkurat und präzise ist die Universal Pictures-Produktion von 1975, was die technischen Fakten betrifft. Wise bereitete sich monatelang mit Recherchen in den USA, in Großbritannien und in Deutschland auf das Unterfangen vor. Ein Team von 80 Künstlern und Technikern arbeitete für vier Monate in zwei Schichten, um eine realistische Abbildung des Inneren des Schiffes zu erschaffen. Für die Außenaufnahmen arbeitete man mit einem sieben Meter langen Modell und gemalten Kulissen.
Die bahnbrechenden technischen Leistungen wurden von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit zwei Spezial-"Oscars" für die "Toneffekte" und die "Visuellen Effekte" belohnt. Dazu gab es drei "Oscar"-Nominierungen für die "Beste Kamera", für die "Besten Kulissen" und für den "Besten Ton". An den US-Kinokassen wurde der Film ein Erfolg und spielte das Doppelte seiner Produktionskosten ein.
Ein Zuschauer aus Pennsylvania findet: "Der Film hat alle Elemente eines großartigen Katastrophenfilms. Die übliche Besetzung bunter Charaktere, die von tollen Schauspielern wie George C Scott, Anne Bancroft, Gig Young, Burgess Meredith und Charles Durning verkörpert werden, eine Tatsachengeschichte mit einem netten Dreh und ein herausragende Entfaltung der Effekte während der Explosionsszene."
Hier geht es zum kompletten Fernsehprogramm.