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Home - Ein smektakulärer Trip
Home - Ein smektakulärer Trip
© DreamWorks Animation

Vorschau US-Kinowochenende: Welches Albern darf es sein?

Völlig offenes Rennen um die Nummer eins

Nachdem das vergangene Wochenende in den US-Kinos so langweilig, weil vorausschaubar wie selten gewesen ist, und "Die Bestimmung - Insurgent" nicht nur mit dem vorausgesagten Ergebnis, sondern sogar exakt dem gleichen des Vorgängers "Divergent" die Kinocharts bei seiner Premiere anführte, wird es diese Woche spannender, weil das Rennen um die Kinokrone völlig offen ist.

Zwei gänzlich unterschiedliche Filme, denen nur gemein ist, dass sie ziemlich albern sind, und die eine jeweils ganz andere Klientel ansprechen, gehen ins Rennen - sie könnten aber jeweils aus unterschiedlichen Ecken die gleichen Millionensummen einsammeln.

Mit 3708 und damit wesentlich mehr Kopien startet "Home - Ein smektakulärer Trip", der 31. Zeichentrickfilm von Dreamworks. Nachdem im vergangenen Jahr "How to Train Your Dragon 2" und "The Penguins of Madagascar" unerwartet und teilweise deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben, hat sich das Filmstudio, das inzwischen seine Produktionen von 20th Century Fox in die Filmtheater bringen lässt, eine Diät verordnet. Mehr Qualität durch weniger Quantität heißt die Devise. Statt drei sollen nur noch höchstens zwei Animationsfilme jährlich auf die zahlende Kundschaft losgelassen werden - "Home" ist in diesem Jahr sogar die einzige Veröffentlichung.

Wobei das mit der Qualität so eine Sache ist: Die Kritiken sind bestenfalls gemischt zu nennen. Betont wird, dass der bunte und - wie gesagt - alberne Film sich an ein eher sehr junges Publikum wendet, das zu jung ist, um sich an Disney's "Lilo und Stitch" von 2002 zu erinnern. Dessen Handlung - kleines Mädchen befreundet sich mit tollpatschigem Alien - findet sich hier wieder, allerdings aufgepolstert durch eine illustre Sprecherriege mit Jim Parsons, Rihanna, Jennifer Lopez und Steve Martin. Die Frage ist, wie viele Eltern, die sich "How to Train Your Dragon" noch gefallen lassen, hier bereit sind, für sich und ihre Lieben Geld auszugeben.

Was für "Home" spricht: Es ist der erste echte Animationsfilm dieses Jahres, und in Großbritannien rechnete letzte Woche niemand mit einem herausragenden Ergebnis für den Streifen, der dann aber alle mit einem Einstand auf dem ersten Platz überraschte und dabei gut doppelt so viel umsetzte als "Insurgent". Rang eins ist also auch in den Staaten möglich - die Analysten rechnen mit einem Premierenergebnis in der Spanne von 26 bis 34 Millionen Dollar für die 135 Millionen Dollar teure Produktion.

Verhindern könnte den Sprung von "Home" an die Spitze "Der Knastcoach" ("Get Hard" im Original). Warner Brothers bewerben ihre Komödie aggressiv, und die beiden Stars Kevin Hart und Will Ferrell sind omnipräsent in den Medien. So viel Klappern ist wohl auch notwendig, um die schwachen Kritiken zu übertönen, die von einer Verschwendung des Talents der beiden Komiker und von müden sowie anstößigen - weil rassistischen - Witzen sprechen.

"Get Hard" erzählt von Millionär James King (Ferrell), der wegen Betrugs zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird. Panisch vor Angst vor dem Leben hinter Gittern, wendet sich King an Darnell Lewis (Hart), von dem er fälschlicherweise annimmt, Knasterfahrung zu besitzen. Lewis soll ihn so trainieren, dass er im Gefängnis seinen Mann wird stehen können.

Ferrell war zuletzt 2013 erfolgreich mit "Anchorman 2" in den Kinos zu sehen, während Hart mit "Die Trauzeugen-AG" erst kürzlich mäßig erfolgreich über die Leinwände flimmerte. Beide Stars eröffnen ihre Produktionen unabhängig voneinander fast immer in der Region um die 30 Millionen Dollar, was Branchenexperten hier auch erwarten. Die Prognose reicht von 27 bis 34 Millionen Dollar. "Get Hard", der mit seiner Altersfreigabe "R - Restricted" die Jugendlichen aussperrt, läuft in 3175 Kinos an.

Platz drei wird wohl von Ex-Spitzenreiter "Insurgent" besetzt werden, dem höchstens "Cinderella" noch die Bronzemedaille streitig machen kann.

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