Die fünf großen Filmstarts am morgigen Donnerstag bieten große Vielfalt und teilweise auch überzeugende Qualität. Für ganz jung ("Shaun das Schaf") über jugendlich ("Insurgent") bis zu erwachsen ("A Most Violent Year") reicht die Angebotspalette.
"Die Bestimmung - Insurgent"
FSK 12
119 Minuten
Das zweite filmische Abenteuer nach der Fantasy-Romantrilogie von Veronica Roth, die vergangenes Jahr erfolgreich mit "Divergent" und einem weltweiten Einspiel von 288 Millionen Dollar begonnen hatte. Beatrice Prior (Shailene Woodley) muss ihre inneren Dämonen bekämpfen und den Kampf gegen eine mächtige Allianz fortsetzen, die mit Hilfe von einigen ihrer eigenen Leute ihre Gesellschaft auseinander zu nehmen droht. Der deutsche Regisseur Robert Schwentke ("R.E.D") hat Regie bei diesem US-Abenteuerfilm geführt. Die ersten Kritiken sind genau wie die Mundpropaganda eher schwach und bezeichnen die Fortsetzung als Rückschritt gegenüber dem ersten Teil, was man durchaus als Alarmsignal werten kann, da schon dieser nicht gerade als Klassiker in die Filmgeschichte eingegangen ist. Auch unsere Kritikern Bianca Piringer ist nur mäßig angetan.
"A Most Violent Year"
FSK 12
125 Minuten
JC Chandor's dritter Film nach den bemerkenswerten "Margin Call" von 2011 und "All Is Lost" von 2013. Als dieses Drama überraschend als "Bester Film" vom National Board of Review im November 2014 die Preisverleihungssaison als erster großer Sieger eröffnete, glaubten manche, dass das von den Kritikern gefeierte Werk - darunter auch unser Rezensent Falk Straub - auch bei den "Oscars" gute Chancen auf Preise haben würde. Das erfüllte sich aufgrund der mangelnden Reichweite der Independent-Produktion (leider) nicht, lediglich die großartige Jessica Chastain wurde bei den Golden Globes als "Beste Nebendarstellerin" nominiert. Das "extrem gewalttätige Jahr" bezieht sich auf die Kriminalitätsrate in New York City, die 1981 ihren Höhepunkt erreichte. Ein ehrgeiziger Einwanderer (Oscar Isaac) kämpft darum, sein Geschäft und seine Familie zu beschützen und der allgegenwärtigen Gewalt und Korruption zu widerstehen.
"Shaun das Schaf - Der Film"
FSK 0
85 Minuten
Aardman Studios beglücken mal wieder mit einem Qualitätsprodukt alle Eltern, die ihre Kinder ins Kino begleiten (müssen) und dann ebenso auf ihre Kosten kommen wie die Kleinen. Die Macher von "Wallace and Gromit" haben erneut einen Animationsfilm mit klassischer Stop-Motion-Technik und Knetfiguren auf die Leinwand gezaubert, der ein großer Spaß und Genuss ist. Die Kritiker sind ebenso wie die Zuschauer begeistert (auch unsere User-Wertung schrammt nur knapp an der Höchstbewertung von fünf Sternen vorbei). In seinem Heimatland Großbritannien ist "Shaun" nicht der gigantische Hit geworden wie 2005 "Wallace and Gromit", aber hierzulande ist "Shaun" auch dank der Einsätze in der "Sendung mit der Maus" eine so feste Größe in den Kinderherzen, dass gute Geschäfte zu erwarten sind. Verdientermaßen.
"The Boy Next Door"
FSK 16
91 Minuten
Ein Film der Kategorie "So schlecht, dass er nicht mal mehr gut ist". Das einzig Positive für Universal Pictures: Sie produzierten den Thriller mit vier Millionen Dollar so günstig, dass er schwerlich rote Zahlen schreiben konnte. Und so hat der Streifen von Rob Cohen ("Die Mumie - Das Grabmal des Drachenkaisers") mit seinen inzwischen weltweit 40 Millionen Dollar zumindest den Schatzmeister des Filmstudios glücklich gemacht. Doch Kritiker und Zuschauer raten eindringlich: Wegbleiben! Auch unser Kritiker Christopher Diekhaus gehört zu den Cassandras, die vor "hohlen Dialogen und komplett vorhersehbarer Handlung" warnen. Jennifer Lopez kommt nach zwei Jahren Kinopause als frisch Geschiedene daher, die sich mit einem jungen Mann (Ryan Guzman) einlässt, der kürzlich ins Haus gegenüber gezogen ist. Ihre heiße Affaire nimmt schon bald eine gefährliche Wendung.
"Das ewige Leben"
FSK 12
121 Minuten
Regisseur Wolfgang Murnberger ("Der Knochenmann") und Hauptdarsteller Josef Hader haben den vierten Film um Detektiv Simon Brenner (Hader) nach einer Romanvorlage von Wolf Haas, der zusammen mit dem Duo sein eigenes Buch adaptierte, produziert. Hier kehrt Brenner nach Graz zurück, in die Stadt seiner Jugend. In der Konfrontation mit seinen Jugendfreunden, seiner Jugendliebe und seiner großen Jugendsünde kommt es zu Morden und einem Kopfschuss. Als Brenner aus dem Koma erwacht, macht er sich auf die Suche nach seinem Mörder - obwohl alle behaupten, er sei es selbst gewesen. Die österreichische Komödie hat die Kritiker überzeugt - unsere Rezensentin Bianka Piringer ist ebenfalls begeistert - und auch die ersten Zuschauerstimmen sind positiv. Wer an diesem Wochenende die deutschsprachige Filmindustrie unterstützen möchte, ist gut beraten, für diese gallig-bitterböse und brillant gespielte Geschichte eine Kinokarte zu lösen.