Der amerikanische Schauspieler Leonard Nimoy ist heute Morgen im Alter von 83 Jahren gestorben. Der Darsteller, der als "Mr. Spock" in der Fernsehserie "Raumschiff Enterprise" und den "Star-Trek"-Filmen bekanntgeworden war, sei in seinem Haus in Los Angeles verschieden, bestätigte sein Agent. Todesursache sei eine Lungenerkrankung gewesen, sagte seine Witwe Susan Bay der "New York Times".
"Ich habe ihn wie einen Bruder geliebt. Wir werden alle seinen Humor, sein Talent und seine Fähigkeit zu lieben vermissen", ließ "Star Trek"-Partner William Shatner verlauten.
Schon im vergangenen Jahr hatte es Berichte über die schwere Erkrankung des Schauspielers gegeben. Erst kürzlich war der Darsteller nach einem Notrufeinsatz wegen schwerer Schmerzen in der Brust erneut ins UCLA Medical Center eingeliefert worden. Nimoy selbst hatte per Twitter die Schuld dem Rauchen zugeschrieben, mit dem er allerdings vor 30 Jahren aufgehört hatte: "Nicht früh genug!" Er forderte seine Fans auf, ebenfalls aufzuhören: "Großvater rät Euch: Hört auf! Live long and prosper!" Letztere Redewendung ist eine der bekanntesten von "Mr. Spock".
Leonard Simon Nimoy wurde am 26. März 1931 als Sohn ukrainischer Einwanderer in Boston, Massachusetts, geboren. Seine erste kleine Rolle bekam er 1951 mit 20 Jahren in dem Film "Queen for a Day". Danach ging er 1953 zur Army, die er zwei Jahre später im Rang eines Sergeants verließ. Im Anschluss an seine Armeezeit kehrte er zur Schauspielerei zurück und arbeitete in vielen kleinen Rollen am Theater, im Kino und im Fernsehen, darunter den Serien "Dragnet", "Perry Mason" und "Bonanza".
Mit der Rolle des Halb-Vulkaniers Mr. Spock in der TV-Serie "Raumschiff Enterprise" erlangte Nimoy größere Bekanntheit. Der Serie, die von 1966 bis 1969 lief, war kein großer Erfolg beschieden, so dass NBC sie nach drei Staffeln einstellte. Doch durch die zahlreichen Wiederholungen wuchs die Popularität der Geschichte und ihrer Figuren stetig an, so dass sich Paramount Pictures, die bereits die letzte Fernsehstaffel produziert hatten, entschlossen, 1979 "Star Trek" ins Kino zu bringen.Der Erfolg des Films sorgte dafür, dass bis 1991 fünf weitere Abenteuer auf die Kinoleinwände gelangten. Bei zweien davon, "Auf der Suche nach Mr. Spock" von 1984 und "Zurück in die Gegenwart" von 1986, führte der Mime auch gleichzeitig Regie. Die Drehbücher zu Letzterem und dem letzten "Star Trek"-Abenteuer "Das unentdeckte Land" gingen auf seine Ideen zurück.
Für Leonard war die Rolle seines Lebens Fluch und Segen zugleich. Er wurde sehr mit dieser Figur identifiziert und hatte daher Schwierigkeiten, andere Rollen zu erhalten. Der Titel seiner Autobiographie von 1975 - "I Am Not Spock" - spricht Bände. Doch nachdem Spock seinen Mann mit dem Sprung auf die Kinoleinwand wieder zu ernähren begann und dem Filmemacher und Darsteller Türen auch zu anderen Regie-Engagements wie "Noch drei Männer, noch ein Baby" von 1987 öffnete, söhnte sich Nimoy mit der Rolle aus. "I Am Spock" hieß sein zweiter Memoirenteil von 1995. Auch in den "Stark Trek"-Reboots von JJ Abrams trat er 2009 und 2013 in Gastauftritten auf. "Star Trek: Into Darkness" sollte auch sein letzter Kinoauftritt sein. Passenderweise also in der Rolle seines Lebens.
Weitere wichtige Auftritte hatte Leonard in dem Horrorfilm "Die Körperfresser kommen" von 1978 und in der Fernsehserie "Fringe - Grenzfälle des FBI", in welcher er von 2010 bis 2012 in elf Episoden mitwirkte.
Nimoy hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder. Die Familie plant eine private Gedenkfeier.