Gebt ihm Gegner, keine Opfer. Branchenkenner rechnen nicht nur damit, dass das Trio der Neustarter keine Chance gegen den "Fifty Shades of Grey"-Rekordfilm hat, sondern es nicht mal auf das Treppchen schaffen wird.
Wer tritt da an? Paramount Pictures haben offenbar noch die größten Hoffnungen für ihre Komödie "Hot Tub Time Machine 2", die sie aggressiv bewerben, für welche die Hauptdarsteller rauf und runter Werbung machen und die mit der höchsten Kopienzahl der drei Neustarter antritt: In 2880 wird die Komödie starten. Das ist allerdings noch Lichtjahre entfernt von "Sponge Bob", der mit 3680 Einsätzen der meistgezeigte Streifen Nordamerikas bleibt.
Doch egal wie hoch nun die Zahl der Lichtspielhäuser ist - große Hoffnungen hat niemand für "Hot Tub Time Machine 2". Erstmal ist noch stärker als bei "Horrible Bosses 2" unklar, wer überhaupt nach einer Fortsetzung / Neuauflage verlangt hat. Das Original war in den Kinos ein Flop. Offenbar lief es danach auf Disc und Video on Demand besser - aber niemand hätte wohl "Ja!" geschrien, wenn er gefragt worden wäre, ob man Lust auf eine Fortsetzung habe. Was ebenfalls gegen den Film spricht - der erste Teil ist nun schon fünf Jahre alt, und mit John Cusack ist der einzige echte Star nicht wieder dabei. Ihn ersetzt Adam Scott. Aber am entscheidendsten: Die Kritiken sind grottig. "Wie eine abgestandene trübe, lauwarme Suppe - diesen Whirlpool meiden wie die Pest", lautet der Konsens der Kritiker. Analysten rechnen mit einem Wochenendergebnis von 10 Millionen Dollar für den 14 Millionen Dollar teuren Klamauk.
2755 Säle haben Walt Disney Pictures für das Drama "McFarland USA" (City of McFarland) gebucht. Kevin Costner fügt seinen zahlreichen Rollen als Sportler, Trainer und Manager einen weiteren Sportsfilm hinzu. Hier mimt er einen Coach, der eine Gruppe von Querfeldeinläufern an der US-Westküste champions-reif trainiert. Costner? Da war doch was? In der Tat: Der gerade 60 Jahre alt gewordene Star ist derzeit noch mit einem anderen Drama "Black or White" in den Kinos. Jenen wollte niemand sehen, für seinen neuen Film scheint sich auch kein so großes Interesse anzukündigen, dass ein Ende der endlosen Flopserie für Filme, in denen Kevin Hauptdarsteller gewesen ist, abzusehen ist. Und Querfeldeinlaufen ist nicht gerade ein Publikumsmagnet. Aber was für "McFarland USA" spricht: Die Kritiken sind die besten für einen Costner-Film seit seinem Western "Open Range" von 2003. "Ein alter Hut, aber was für ein toller Hut", meinen die Journalisten. Trotzdem glauben Branchenkenner an nicht mehr als acht Millionen Dollar Umsatz. Das wäre immerhin mehr als die erbärmlichen sechs Millionen Dollar, die "Black or White" an seinen ersten drei Tagen hat einsammeln können.
Und schließlich startet auf 2575 Leinwänden die Komödie "Duff - Hast Du keine, bist Du eine", die wieder einmal die verzerrte Wahrnehmung des Mainstream-Kinos bezüglich Körpergrößen widerspiegelt. Mae Whitman (26 Jahre alt!) spielte eine Oberstufenschülerin, die bei ihren Freundinnen als "fett" verschrien ist. Als sie davon erfährt, versucht sich das "hässliche Entlein" mit Hilfe einer Sportskanone in einen Schwan zu verwandeln. Klingt bekannt? So eine High School-Komödie gab es bereits 1999 mit "Eine wie keine". Aber auch wenn diese CBS Films-Produktion ganz Fürchterliches ahnen lässt - die Kritiken sind positiv. Gelobt wird das Spiel von Whitman und die postmoderne Wendung, die der Film dem Teenie-Komödien-Genre verpasst. Das reicht aber auch nicht, um dem Werk mehr als sieben Millionen Dollar zu prognostizieren.
Und es reicht schon gar nicht, um dem Giganten "Fifty Shades of Grey" an der Spitze gefährlich zu werden. Branchenkenner erwarten einen Rückgang des Publikums von über 60 Prozent gemessen am Premierenwochenende für das Universal Pictures-Drama. Das wären dann aber immer noch über 30 Millionen Dollar, die locker zur Spitze reichen sollten. Einzig die Höhe des Zuschauerschwundes ist hier interessant.