"Speed", Sat1, 22:25 Uhr:
Hier ist der Name Programm. Die Idee zu diesem Thriller ist bestechend einfach: Wird ein Linienbus voller Passagiere langsamer als 70 Stundenkilometer, dann explodiert eine Bombe unter dem Bus. Es ist an dem jungen Polizisten Keanu Reeves, den Bus mit Sandra Bullock am Steuer zu retten. Eine absurd einfache, weil einfach absurde Ausgangslage reicht Regisseur Jan de Bont zu einem starken, nervenaufreibenden Film, der etwas zu lang geraten ist (das Finale in der U-Bahn wäre sicher verzichtbar gewesen), und von herausragenden Leistungen der Hauptdarsteller und von Dennis Hopper als Bösewicht profitiert. CGI (computergenerierte Bilder) steckte bei den Dreharbeiten im Herbst 1993 noch in den Kinderschuhen, so dass de Bont mit Stunt-Leuten und einem Bus auf den Interstate Highways in Los Angeles herumfuhr und filmte. Alles in echt also - und das wirkt. Der technische Standard war dabei hinter der Kamera ebenso hoch wie vor der Kamera: "Speed" gewann zwei "Oscars" für den "Besten Ton" und den "Besten Tonschnitt"; der Schnitt war für einen weiteren nominiert. Die Kritiker waren einhellig begeistert, ebenso das Publikum. Die 30 Millionen Dollar teure 20th Century Fox-Produktion spielte weltweit 350 Millionen Dollar ein und gehörte zu den erfolgreichsten Filmen des Jahres 1994. "Pop quiz, hotshot. Auf Deinem DVD-Regal ist noch Platz. Was machst Du? Was machst Du?", fragt Zuschauer Alan Kelly aus England im Dennis Hopper-Stil. "Trotze dem Stau, überfahr die roten Ampeln, bleib über 70 km/h und bahne deinen Weg zum nächsten Video-Laden, um 'Speed' zu kaufen oder zu leihen. Dieser Film ist ein definitives Muss für diejenigen, die einen guten Action-Thriller mögen - und vielleicht sogar auch für diejenigen, die so was nicht mögen."
"Helden der Nacht", Arte, 00:25 Uhr
Regisseur und Drehbuchautor James Gray besitzt in Joaquin Phoenix einen Lieblingsdarsteller: In vier seiner bisher fünf Streifen spielt Phoenix die Hauptrolle, davon zweimal an der Seite von Mark Wahlberg. Hier verkörpert er einen Nachtclub-Besitzer im Jahr 1988 in New York City, der versucht, seinen Bruder (Wahlberg) und seinen Vater (Robert Duvall), beides NYPD-Ermittler, vor der Rache einer russischen Drogenschmuggler-Bande zu bewahren. Der Columbia Pictures-Kriminalfilm von 2007 heißt im Original "We Own the Night" (Die Nacht ist unser) – das Motto der 2002 aufgelösten Einheit "Straßenkriminalität" der New Yorker Polizei. Der frühere New Yorker Bürgermeister Ed Koch, in dessen Amtszeit die Spielzeit fällt, hat einen Gastauftritt. In Cannes war "We Own the Night" für eine Goldene Palme als "Bester Film" nominiert. "Auch wenn der Film nie so spannend ist, wie er es gerne wäre, und auch ein bisschen schablonenhaft wirkt, wird er niemals auch nur annähernd langweilig – und das ist etwas, was man nicht von allen Filmen dieser Tage behaupten kann", urteilte Kritiker Adam Tobias für "Watertown Daily Times".
"In the Line of Fire", Sat1, 00:45 Uhr:
Secret Service Agent Frank Horrigan (Clint Eastwood) leidet seit 30 Jahren darunter, dass er das Attentat auf John F Kennedy nicht verhindern konnte. Als ein Möchtegern-Attentäter (John Malkovich) ein Katz und Maus-Spiel mit ihm beginnt, den derzeitigen US-Präsidenten zu töten, will Horrigan kein zweites Mal versagen. Wolfgang Petersen inszenierte diesen Thriller ohne jeden Firlefanz und mit großer Spannung. Dabei konnte er auf Eastwood und Malkovich in Hochform zählen. Letzterer war für seine Leistung für einen "Oscar", einen Golden Globe und einen Britischen Filmpreis als "Bester Nebendarsteller" nominiert. Zusätzlich wurden noch Jeff Maguire für sein Originaldrehbuch und Anne Coates für den "Besten Schnitt" nominiert. Petersen nutzte echte Wahlkampfaufnahmen aus dem Bush / Clinton-Wahlkampf von 1992 und vergrößerte die Menschenmengen durch digitale Effekte - eine der ersten Hollywood-Produktionen, in denen das praktiziert wurde. "In the Line of Fire" gehörte zu den erfolgreichsten Filmen des Jahres 1993 und war auch bei den Kritikern ein Favorit. Für den deutschen Regisseur bedeutete dies nach den Flops "Enemy Mine" und "Tod im Spiegel" den Durchbruch in Hollywood. "Das ist einer der besten Thriller, die ich je gesehen habe", schwärmt ein Zuschauer aus Las Vegas. "Er wird spannender und spannender bis zum klasse Finale. Der Film zieht einen wirklich so hinein, dass das Herz schneller schlägt und der Atem schneller geht. Die Besetzung glänzt mit starken Darstellungen, insbesondere Eastwood und Malkovich, und das Ganze ist meisterhaft von Wolfgang Petersen inszeniert."