Erstmals haben die Verantwortlichen der Filmfestspiele von Cannes gleich zwei Vorsitzende für die Jury der diesjährigen Festspiele berufen. Aber Festival-Präsident Pierre Lescure und der Generalbevollmächtigte Thierry Fremaux hatten auch keine Wahl. Denn die Coen Brothers gibt es nur im Doppelpack.
Das Brüder-Gespann Ethan und Joel Coen wird bei den diesjährigen 68. Filmfestspiele eine gewichtige Rolle im Rennen um die Goldene Palme spielen, wie heute Morgen bekannt gegeben wurde. Einen Hintergedanken haben die Festivalverantwortlichen bei ihrer Entscheidung für die Gebrüder, denn dieses Jahr will Cannes 120 Jahre Erfindung des Cinematographen durch die Brüder Auguste und Louis Lumiere feiern. Dies soll unter anderem mit der Aufführung von Werken, die über die Zeit von Brüdern gedreht worden sind, geschehen. Ein Brüderpaar an der Spitze ist da nur konsequent.
Die Zusammensetzung der Jury wird zusammen mit den Wettbewerbsfilmen Mitte April verkündet werden. Die Filmfestspiele beginnen dann am 13. Mai und werden bis zum 24. Mai andauern.
Die Coens kommen nicht zum ersten Mal an die Cote d'Azur. Bereits neun ihrer Streifen sind dort aufgeführt worden, und einige Preise konnte das Duo dabei auch schon einheimsen. Seitdem sie 1987 mit "Raising Arizona" erstmals zu Gast warn, gewannen sie 1991 die Goldene Palme für "Barton Fink", Preise für die "Beste Regie" für "Fargo" 1996 und "The Man Who Wasn't There" 2001, sowie 2013 den Großen Preis der Jury für "Inside Llewyn Davis".
Das Regie- und Drehbuchpaar ließ per Pressemitteilung verlautbaren: "Über die Jury zu präsidieren ist eine besondere Ehre, zumal wir bis heute nie Präsidenten von irgendwas gewesen sind. Wir werden weitere Proklamationen zu gegebener Zeit erlassen."