Bei der heutigen Premiere der Komödie "The Interview" werden auf dem Roten Teppich in Los Angeles keine Interviews gewährt. Sony Pictures teilten gestern mit, dass weder audiovisuelle Medien zum Filmen und Aufnehmen eingeladen wurden, noch dass Printjournalisten zu Interviews im Rahmen der Aufführung der Columbia Pictures-Komödie zugelassen sein werden. Eine Sony-Sprecherin lieferte keinerlei Gründe für diese ungewöhnlichen Einschränkungen, sind die Blitzlichtgewitter auf dem Roten Teppich bei Filmpremieren doch ein probates Mittel, um weitere Aufmerksamkeit zu generieren - in diesem Fall für eine Produktion, die zu Weihnachten in die amerikanischen Lichtspielhäuser kommen wird.
So kann nur vermutet werden, dass Sony nervös sind, nachdem ihr Unternehmen Ziel eines großen Cyber-Angriffs geworden ist, bei welchem interner (und teilweise peinlicher) E-Mail-Verkehr von den Hackern öffentlich ins Netz gestellt worden ist. So kam zum Beispiel heraus, dass sich manche Angestellte des Filmstudios wünschen, keine Adam Sandler-Filme mehr produzieren zu müssen.
"The Interview" spielt bei den Cyber-Attacken insofern eine Rolle, weil die nordkoreanische Regierung mit "Konsequenzen" gedroht hatte. Sie sieht durch den Film, in welchem die Fernsehjournalisten James Franco und Seth Rogen ein Interview mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un führen wollen, zugleich aber von der CIA rekrutiert werden, diesen zu ermorden, das Ansehen ihres Staatsoberhauptes beschmutzt. Manche vermuten daher den asiatischen Staat hinter den Hacker-Angriffen.
"The Interview" startet am 5. Februar 2015 in den deutschen Kinos.