Philip Seymour Hoffman hat es nicht geschafft. Wes Bentley könnte es geschafft haben - und er hofft, mit seinem positiven Beispiel anderen Heroinabhängigen Hoffnung zu machen. Der 36-Jährige berichtete am Montag in einem Interview mit der "Huffington Post" von seinem Prozess, die Sucht in den Griff zu bekommen und daher auch wieder Nebenrollen in Blockbustern wie "The Hunger Games" und "Interstellar" zu erhalten.
1999 war Bentley in dem "Oscar"-prämierten Meisterwerk "American Beauty" erstmals einem größeren Publikumskreis und der Filmindustrie bekannt geworden. Aber der Erfolg stieg ihm, wie es so heißt, zu Kopf. Bereits 2010 hatte der Akteur in einem Interview mit "The New York Times" offenbart, dass er den Großteil der nuller Jahre an Kokain und Heroin verloren habe. Zwei Jahre später erzählte Wes: "Ich habe alles riskiert, um an Drogen zu kommen. Ich fuhr mit Obdachlosen und Typen, die gerade aus dem Gefängnis gekommen waren, durch die Gegend und war den ganzen Tag high. Ich war schon einige Male bei Dreharbeiten eingeschlafen, und nun kam es schon so weit, dass ich während des Vorsprechens gebeten wurde zu gehen, weil die meinen traurigen Anblick nicht mehr ertragen konnten. Ich habe die Hochzeit meines Bruders verpasst, weil ich so durch war. Das Zittern, das Stimmenhören, die Paranoia - das war alltäglich für mich. Ich war beinahe tot, und es scherte mich nicht."
Doch dann beschloss der Schauspieler, einen neuen Anlauf zu wagen und "im wahrsten Wortesinne ganz von Neuem zu beginnen". Dabei halfen ihm 2010 seine zweite Ehefrau und seine zwei Kinder: "Sie geben mir den Antrieb, trocken und in der Welt zu bleiben. Trocken nicht nur in dem Sinne, dass ich keinen Alkohol mehr trinke und keine Drogen mehr nehme, sondern auch, dass mein Verstand klar ist. Ich bin mir im Klaren, wohin ich mit meinem Leben will. Ich möchte Teil großartiger Projekte wie 'The Hunger Games' sein, und ich genieße es auch, die Werbetrommel dafür zu rühren. Ich habe gemerkt, dass ich solche Sachen gerne mache."
Er wolle dennoch weiterhin über die weniger schönen Aspekte seines Lebens sprechen, "weil es da draußen Leute gibt, die abhängig sind und glauben, dass man von dem Zeug nicht loskommen kann. Ich will ihnen beweisen, dass es möglich ist. Ich muss zwar jeden Tag daran arbeiten, aber ich will die Menschen einfach wissen lassen, dass es machbar ist und man ein unglaubliches, glückliches Leben leben kann."
Bentley hat derzeit nicht weniger als fünf Filme vollendet, die 2015 in die Kinos kommen werden, darunter eine Nebenrolle in Terrence Malick´s Drama "Knight of Cups" sowie dem Thriller "Final Girl" mit Abigal Breslin oder das Drama "We Are Your Friends" mit Zac Efron.