(28.11.2014) Ridley Scott wehrt sich gegen Rassismus-Vorwürfe
Eine Geschichte biblischen Ausmaßes, die im antiken Ägypten spielt. Ramses, der Pharao. Moses. Joshua. Gespielt von Joel Edgerton, Christian Bale und Aaron Paul. Dazu noch Ben Kingsley, Sigourney Weaver und John Turturro.
Eine illustre Besetzung, aber seit der Ankündigung, dass Ridley Scott für seinen Abenteuerfilm "Exodus: Götter und Könige", der am 12. Dezember in den USA und zu Weihnachten hierzulande startet, ausschließlich anglo-amerikanische, weiße Schauspieler besetzen würde, hat es in der Öffentlichkeit und den Medien ordentlich gegrummelt. Kritische Stimmen fragten, wieso es nicht möglich war, irgendeinen ethnisch mit der Region und Kultur auch nur halbwegs verwandten Darsteller zu finden und schimpften über das "Weißwaschen" der Geschichten aus Nahost.
Regisseur Scott hat nun eine unverblümte und ehrliche Antwort auf diese Kritik gegeben: "Ich kann keinen Film dieser Größe zusammenstellen, wobei ich mich auf Steuernachlässe in Spanien verlassen muss, und dann sagen, dass mein Hauptdarsteller Mohammed Sowieso aus Sowieso ist. Dann werde ich den Film einfach nicht finanziert bekommen. So ist diese Frage nie auch nur aufgekommen."
Es gibt Gegenbeispiele: "Pacific Rim" und "Life of Pi" waren auch ohne weiße Hauptdarsteller erfolgreich, aber insgesamt spricht der Brite hier eine für Nicht-Kaukasier bittere Wahrheit aus: Die internationalen Blockbuster werden von den weißen Anglo-Amerikanern dominiert.
(01.12.2014) Update
Kein Geringer als 21st Century Fox-Ober-Boss Rupert Murdoch hat sich nun in die Diskussionen um das allesamt und allzu weiße Ensemble eingeschaltet, seinem Regisseur den Rücken gestärkt und gleichzeitig sein am 12. Dezember in den US-Kinos anlandendes Epos "Exodus: Gods and Kings" gegen Rassismuskritik verteidigt.
In einem Tweet vernahm sich der Senior am Samstag: "Seit wann sind Ägypter nicht weiß? Alle, die ich kenne, sind es." Sofort setzte ein Shitstorm aus der Twitter-Gemeinde ein, die den 83-Jährigen keine Viertelstunde später veranlasste, wieder ein Tweet abzusetzen: "Alle greifen meinen letzten Tweet an. Natürlich sind Ägypter nahöstliche Typen, aber bei weitem nicht schwarz. Sie behandelten Schwarze als Sklaven." Das beruhigte die Gemüter nur wenig, so dass der Australier nach einer halben Stunde wiederum zu präzisieren versuchte: "Okay, es gibt so viele Schattierungen bei den Hautfarben. Das ist nichts Rassistisches, also beruhigt Euch."
Die ersten Kritiken, die zu Ridley Scott´s Abenteuerfilm eintrudeln, sind überwiegend positiv. Um so gelassener dürften er und Murdoch die Anschuldigungen nehmen - frei nach dem Motto "Hauptsache, im Gespräch sein!"