Für Horror- und Action-Fans in den USA ist sie ein rotes Tuch: Die "PG-13", die Altersfreigabe "Parental Guidance 13", die besagt, dass Jugendliche auch über 13 Jahren nur mit einem Erwachsenen den Film anschauen sollten. 1984 führte die Motion Picture Association of America (MPAA), welche für die Zensureinstufungen zuständig ist, diese Klassifikation auf Druck von Produzent George Lucas ein.
Die MPAA wollte "Indiana Jones and the Temple of Doom" damals nur mit einem "R" - Restricted freigeben. Das hätte bedeutet, dass kein Jugendlicher unter 17 Jahren ohne einen Erwachsenen den Abenteuerfilm hätte ansehen können. Lucas, Steven Spielberg und Paramount Pictures wäre ein Großteil des action-lustigen jugendlichen Publikums verloren gegangen. Ein "PG" - Parental Guidance, das die Begleitung eines Erwachsenen empfiehlt, war allerdings aufgrund der Gewalt- und Horrorszenen illusorisch. Kommerz und Zensur trafen sich schließlich in der Mitte und ersonnen die "PG-13".
Heute versuchen viele Produzenten und Regisseure, diese Altersfreigabe zu erhalten, um ein größeres Publikum zu erreichen. Bei Horror- und Action-Filmen führt das oft zu künstlerischen Kompromissen, die einen faden Beigeschmack haben. So kann es im Film beispielsweise viele Tote geben, aber es fließt kein Blut. Dass der Versuch, den Kuchen zu essen und ihn gleichzeitig zu behalten, auch böse nach hinten los gehen kann, musste jetzt Sylvester Stallone erfahren. Sein "The Expendables 3" erhielt die Altersfreigabe "PG-13" - und floppte.
Stallone hat nun in einem Interview offen zugegeben, dass das Schielen auf diese milde Zensur eine "furchtbare Fehlkalkulation" gewesen ist. "Absolut und fraglos müssen weitere 'Expendables'-Filme ein 'R' bekommen", so der geistige Vater der Filmreihe. "Ich glaube, es war eine furchtbare Fehlkalkulation von allen Seiten, zu versuchen, ein breiteres Publikum zu erreichen, aber dabei die Gewalt zu dämpfen, die das Publikum bei unseren Filmen erwartet. Ich bin sicher, dass das nicht noch einmal passieren wird."
Der 68-Jährige verriet außerdem, dass er gehofft hatte, Mel Gibson würde den dritten "Expendables" inszenieren. Doch Gibson übernahm stattdessen die Rolle des Oberbösewichts vor der Kamera, so dass der junge australische Regisseur Patrick Hughes das Megaphon übernahm.