Halloween steht (fast) vor der Tür. Also lässt Hollywood heute den alljährlichen Horrorschinken in Gestalt von "Ouija" - der sich von einem Hasbro-Spiel ableitet - auf das Publikum los. Wenn man es einfach fassen möchte, dann ist "Ouija - Spiel nicht mit dem Teufel" eine Horrorversion von "Jumanji", der Komödie von 1995 mit Robin Williams, in der ein Brettspiel zum Leben erwacht.
In "Ouija" spielt eine Gruppe von Freunden ein altes Spiel und erweckt böse Mächte zum Leben. "Keep telling yourself it's just a game!" (Sag dir immer und immer wieder: Es ist nur ein Spiel!), raunt der Werbespruch zu diesem Film. Der prominenteste Name findet sich bei diesem Streifen hinter der Kamera: Regisseur Michael Bay ("Transformers"-Reihe) hat "Ouija" für Universal Pictures produziert - und das so billig (5 Millionen Dollar), das der Film mit Sicherheit profitabel sein wird. Ähnlich wie bei den beiden "Purge"-Filmen, die Bay mit den selben Partnern co-produzierte. Vor der Kamera finden sich keine Stars; die Regie wurde Debütant Stiles White anvertraut, der bisher hauptsächlich zunächst als Special Effects-Künstler (unter anderem "Jurassic Park III" von 2001) und dann als Drehbuchautor (unter anderem "Possession - Das Dunkle in Dir" von 2012) gearbeitet hat. Das finanzielle Risiko für alle Beteiligten ist also gering - und das scheint gut so, denn ansonsten drohte wohl ein Mega-Reinfall. Die Kritiken sind absolut entsetzlich (und wohl das Erschreckenste an diesem Horrorfilm). "Ungefähr so unheimlich wie eine Partie 'Vier gewinnt'", lästert Bill Gabron von "Film Racket". Universal starten "Ouija" in 2858 Kinos und hoffen auf ein Premierenwochenende in der Höhe des "Carrie"-Remakes, der letztes Jahr 16 Millionen Dollar einspielte.
Keanu Reeve´s letzter Film, der zwar nicht gut, aber einigermaßen erfolgreich war, liegt schon länger zurück: Das Remake von "Der Tag, an dem die Erde still stand", kam 2008 in die Kinos. Mit dem Abenteuerfilm "47 Ronin" legte der Star vergangenes Jahr einen Riesen-Flop hin. Den Streifen, der 175 Millionen Dollar (!) gekostet haben soll, wollte einfach niemand sehen. Vielleicht gelingt Keanu aber nun ein fulminantes Kassen-Comeback, denn sein Thriller "John Wick" gehört zu den bestbesprochenen Filmen seiner Karriere. Fast alle Kritiker sind sich einig, dass die Lionsgate-Produktion elegant, spannend und spektakulär ist - mit "einigen Action-Szenen, die einen aus den Socken hauen", wie es Jeanette Catsoulis von der "New York Times" umschreibt.
Die ersten Zuschauerreaktion sind ebenfalls ermutigend positiv. Viele umschreiben "John Wick" als "den besten Action-Film seit langer Zeit" - "einfallsreich, witzig, brillant"! Lionsgate, die eine gute Werbekampagne für ihr Opus gefahren haben, bringen "John Wick" nun in 2589 Lichtspielhäuser und hoffen ebenfalls auf ein Einspiel zwischen 10 und 20 Millionen Dollar. "Ich denke, ich bin wieder da!", meint Reeves im Film, in welchem er einen Auftragskiller spielt, der einen Rachefeldzug gegen andere Gangster unternimmt. Und genau das könnte passieren. Keanu could be back. Die beiden Regisseure David Leith und Chad Stahelski, die bisher beide als Stunt Choreographen gearbeitet haben - Letzterer sogar bereits mit Reeves an "The Matrix" - geben mit "John Wick" ihr Debüt. Stimmen die Zahlen, könnte der Charakter eine Fortsetzung erfahren.
Interessanterweise hat "John Wick" mit "R" (für keine Jugendlichen erlaubt) eine härtere Altersstufe von den Zensoren erhalten als der Horrorfilm "Quija", dem das berüchtigte Wischiwaschi "Parental Guidance 13" (Jugendliche erlaubt, wenn Erwachsener dabei) zugesprochen wurde.