In den nuller Jahren gehörte es zum wiederkehrenden Motiv auf den Litfaßsäulen und Plakatwänden: Das Filmposter, auf dem Matthew McConaughey zu sehen ist, wie er gegen eine Frau lehnt - sei es Jennifer Garner in "Der Womanizer", Kate Hudson in "Ein Schatz zum Verlieben", Sarah Jessica Parker in "Zum Ausziehen verführt" oder erneut Kate Hudson in "Wie werde ich ihn los in 10 Tagen". Keine Frage, dass sich so die Miete zahlen ließ - aber McConaughey lief Gefahr, als darstellerisches Leichtgewicht nicht mehr für voll genommen zu werden. "McMahagoni" spotteten die Kritiker schon ob hölzerner Darbietungen. Und nun erhält der 44-Jährige heute im Beverly Hilton Hotel in Los Angeles den American Cinematheque Award für einen "bedeutsamen Beitrag zur Filmkunst". Wie konnte das passieren?
McConaughey hat in einem Interview mit dem "Hollywood Reporter" den Moment geschildert, der seine Karriere verändern und letztlich sogar zu einem Oscar für den Besten Hauptdarsteller im März 2014 führen sollte. 2008 landete ein 15 Millionen Dollar-Angebot auf dem Tisch des Schauspielers: Matthew sollte in der Leinwandversion von "Magnum" die Titelrolle übernehmen. Eine sicherlich sichere Bank. McConaughey lehnte ab.
"Es ging mir nicht darum, einen großen Studiofilm abzulehnen. 'Magnum' war gut, aber er reizte mich nicht richtig. Ich dachte mir: Ich weiß nicht, was ich will, aber von jetzt an sage ich zu solchen Sachen nein", erinnert sich der Mime. Statt diese oder weitere "McConaughey-lehnt-gegen-eine-Frau"-Romcom-Rollen zu übernehmen, nahm er sich eine Auszeit von 18 Monaten, um sich danach an Rollen zu versuchen, die man bis dahin weniger mit "McMahagoni" in Verbindung gebracht hatte.
2011 kehrte Matthew McConaughey mit den ungleich grimmigeren "Der Mandant" und "Killer Joe" in die Lichtspielhäuser zurück, ließ dem ein Jahr darauf das gefeierte Double aus "Magic Mike" und "Mud" folgen, um im vergangenen Jahr mit "Dallas Buyers Club" und einer beachtlichen Nebenrollenleistung in "The Wolf of Wall Street" Triumphe zu feiern. Als Sahnehäubchen obendrauf kam in diesem Jahr noch die hochgelobte TV-Serie "True Detective" an der Seite von Woody Harrelson.
"Eineinhalb Jahre auszusteigen und nein zu allem Möglichen zu sagen, hat mir richtig gut getan. Ich ziehe heute persönlich mehr aus der Arbeit, die ich mache", so Matthew, für den in diesem Jahr auf den Leinwänden nicht mal mehr der Himmel die Grenze bilden wird. Er spielt die Hauptrolle in dem mit Spannung erwarteten "Interstellar", dem neuen Film von Christopher Nolan.