Wussten Sie, dass sich Burlesque-Tänzerinnen auf der Bühne NIE
komplett entkleiden? Oder dass als Auflockerung zwischen den
musikalischen Nummern auch schon einmal Komiker auftraten? Und
haben Sie schon von der "Burlesque Hall of Fame" in Las Vegas
gehört?
Die Geschichte des Begriffs "Burlesque" kann bis zur
mittelalterlichen Dichtung zurückverfolgt werden. Musikalische
Darbietungen unter dieser Bezeichnung wurden jedoch erst ab dem 18.
Jahrhundert in Europa bekannt. Weltweite Popularität erlangte die
Burlesque schließlich um 1900 als Variante des US-amerikanischen
Unterhaltungstheaters. Typisch für die meist auf sehr fantasievoll
gestalteten Bühnen dargebotenen Shows sind aufwendige, betont
feminine Kostüme, anzüglich-humoristische Liedtexte und lasziver
Tanz in Verbindung mit angedeuteten Striptease-Einlagen. Zu den
berühmtesten Vertreterinnen des amerikanischen Burlesque zählen
Künstlerinnen wie Josephine Baker, Blaze Starr, Gypsy Rose Lee,
Tempest Storm und Ann Corio. Im Gegensatz zur amerikanischen
Variante, legte die klassische britische Burlesque des 19.
Jahrhunderts inhaltlich noch gesteigerten Wert auf die
parodistische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Als
Auflockerung zwischen den musikalischen Nummern dienten beim
Burlesque akrobatische Einlagen oder Auftritte von Komikern. Anders
als beim Striptease entkleiden sich Burlesque-Tänzerinnen auf der
Bühne NIE komplett. Dessous, Netzstrümpfe, Negligés, Federboas,
Fächer, Handschuhe, Strapse, Korsagen, Hüte und jede Menge
Glitzerschmuck sind charakteristische Bestandteile eines burlesquen
Outfits. Bis Ende der 1930er Jahre hatten sich die Burlesque-Shows
vielerorts zu reinen Striptease-Veranstaltungen "weiterentwickelt"
– womit die Burlesque-Ära zu dieser Zeit allmählich ihr Ende
fand. 60 Jahre später erlebte die Burlesque ein Revival, das als
"New Burlesque" oder "Neo-Burlesque" bezeichnet wird und dessen
Beliebtheit bis heute anhält. Die wohl bekannteste
Burlesque-Künstlerin dieser Tage ist Dita Von Teese. Die "Burlesque
Hall of Fame" ist ein Museum in Las Vegas, das die Geschichte der
Kunstform dokumentiert. Im Inventar finden sich auch originale
Kostümbestandteile von ehemaligen Größen wie Gypsy Rose Lee und
Jayne Mansfield.