Mit "Ice Age" landete Regisseur Chris Wedge im Jahr 2002 einen
großen Erfolg: Allein in Deutschland fand der Film über 7 Mio.
Zuschauer, zudem gab es eine Oscarnominierung in der Kategorie
Bester Animationsfilm. Ostern 2005 soll nun Wedges neuer Film in
die Kinos kommen: „Robots“ entführt die Zuschauer in
eine ausschließlich von Robotern bevölkerte Welt. In Frankfurt lud
der Verleih 20th Century Fox zu einer ersten Promo-Show: Im Beisein
von Regisseur Wedge, Art Director Steve Martino und den
Synchronsprechern Oliver Kalkove und Ben wurden einige Ausschnitte
der noch unfertigen Animation präsentiert. Spielfilm.de war
dabei.
Mit "Ice Age" landete Regisseur Chris Wedge im Jahr 2002 einen
großen Erfolg: Allein in Deutschland fand der Film über 7 Mio.
Zuschauer, zudem gab es eine Oscarnominierung in der Kategorie
Bester Animationsfilm. Ostern 2005 soll nun Wedges neuer Film in
die Kinos kommen: "Robots" entführt die Zuschauer in eine
ausschließlich von Robotern bevölkerte Welt. In Frankfurt lud der
Verleih 20th Century Fox zu einer ersten Promo-Show: Im Beisein von
Regisseur Wedge, Art Director Steve Martino und den
Synchronsprechern Oliver Kalkove und Ben wurden einige Ausschnitte
der noch unfertigen Animation präsentiert. Spielfilm.de war
dabei.
20th Century Fox kann mit der Veranstaltung wirklich zufrieden
sein: Gerade mal 20 Minuten eines noch unfertigen Animationsfilms
sollten im Beisein des wenig bekannten Regisseurs Chris Wedge und
des noch weniger bekannter Art Directors Steve Martino gezeigt
werden, und das auch noch an einem Mittwoch morgen. Trotzdem war
das bis in die kleinste Ecke mit "Robots"-Deko verzierte Kino
erstaunlich dicht besetzt. Entsprechend erfreut zeigte sich
Regisseur Wedge: Überrascht über den betriebenen Aufwand, schlüpfte
er mit Fotoapparat in die Herrentoilette, um die "Robots"-Plakate
über den Urinalen abzulichten.
Fotos von ungewöhnlichen Gegenständen hat Wedge in den letzten
Jahren zu Genüge geschossen: Als Inspiration für Figuren- und
Setdesign seines neuen Films dienten Schnappschüsse von Schrott und
verrosteten Maschinenteilen. So wurde etwa ein alter
Außenbordmotor, den Wedges Großvater zu seinen Angelausflügen
nutzte, als Vorlage für die "Robots"-Hauptfigur Rodney Copperbottom
genuzt.
Schon daran lässt sich erkennen: "Robots" ist nicht die lang
erwartete Fortsetzung von "Ice Age". Deren Produktion soll
allerdings beginnen, sobald die Roboteranimation fertig gestellt
ist. Das Script zu "Ice Age 2 - The Meltdown", liegt fertig bereit,
verriet Wedge. Und natürlich soll es noch witziger sein, als das
Script zum ersten Teil.
Aber zurück zu "Robots". Wedge und Art Director Martino
präsentierten eine Reihe, in weiten Teilen unfertige, Ausschnitte
des Films - einige so unfertig, dass stellenweise nur vertonte
Storyboardzeichnungen gezeigt werden konnten.
Manches kannte man dabei zumindest zum Teil bereits aus dem
Trailer, anderes, wie beispielsweise die komplette Anfangssequenz
mit der "Geburt" des Helden (er wird als Bausatz geliefert und von
seinen Eltern in stundenlanger Arbeit zusammengeschraubt), war
bislang ungezeigt.
Auch über den Inhalt des Films konnten Wedge und Martino einiges
Neues berichten: Anders als man bei dem Titel erwarten könnte,
handelt es sich bei der Animation nicht um einen
Science-Fiction-Film mit kantigen Killermaschinen, sondern vielmehr
um eine abenteuerliche Coming-of-Age-Geschichte: Ein knuffiger
Roboter wird erwachsen und muss dabei einige Abenteuer
überstehen.
Rodney Copperbottom, in einer Kleinstadt aufgewachsener
jugendlicher Held der Familienanimation, träumt von einer Karriere
als Erfinder. Alt genug, auf eigenen Beinen zu stehen, reist der
noch etwas naive Roboter in die Großstadt Robot City. Dort hofft er
auf sein großes Idol zu treffen: Den Erfinder Big Weld, der mit
seiner Firma Big Weld Industries die gesamte Roboterwelt mit
billigen Ersatzteilen und teuren Updates versorgt. Jedoch: Big Weld
ist verschwunden. Seinen Platz an der Firmenspitze hat der
bösartige Ratchet eingenommen, der, angetrieben von seiner
spinnenartigen Mutter, einen finsteren Plan verfolgt. Statt der
günstigen, für viele Roboter überlebensnotwendigen Ersatzteile,
will Ratchet nur noch die teuren Updates verkaufen. Wer sich die
Updates nicht leisten kann, soll verschrottet werden. Natürlich hat
der böse Roboter nicht mit dem Widerstand von Rodney Copperbottom
gerechnet?
Stilistisch erinnert "Robots" weniger an einen Zeichen-, denn an
einen Puppentrickfilm und damit weniger an "Ice Age", denn an "Toy
Story". Dies mag nicht wirklich verwundern, war es doch der, auch
für das "Toy Story"-Figurendesign verantwortliche, Kinderbuchautor
und Zeichner Will Joyce, der Wedges Roboterwelt den letzten Schliff
verlieh.
Vor allem rund und bunt ist Joyce diese Roboterwelt geraten. Die
möglicherweise auffälligste Ähnlichkeit zu "Toy Story" findet sich
dabei in dem beschworenen Gegensatz zwischen nostalgisch
anmutenden, liebenswerten Underdogs und den modernen, aber
bösartigen Robotern. Held Rodney kommt mit seinen Freunden als aus
allerlei Ersatzteilen zusammengeschraubte Maschine daher, während
sich Ratchets Mechanik hinter metallisch-blinkenden Verschalungen,
den so genannten Updates, versteckt. In diesem Gegensatz soll sich
die Entwicklung von den maschinellen Anfängen des beginnenden
Industriezeitalters bis zur heutigen digitalen Epoche
widerspiegeln.
Auch im Design der Großstadt wird diese Entwicklung aufgegriffen:
In den unteren Etagen der in die Höhe schießenden Robot City finden
sich noch große Schrauben, massive Zahnräder - die grobe Mechanik
früher Industrie. In den oberen Etagen wird das Design feiner,
kleiner, glänzender, dabei aber auch langweiliger, weil
charakterlos. Das sich damit im Design Kritik an ungezügeltem
Fortschritt und in der Story selbst Kritik am Geschäftsgebaren
eines Bill Gates verbirgt, ist offensichtlich - und lässt hoffen,
dass die Animation für Erwachsene so viel zu bieten hat, wie für
Kinder.
Letztere dürfte vor allem das Figurendesign und die zahlreichen
ungewöhnlichen Verkehrsmittel begeistern: Da werden Geschirrspüler
zu Bäuchen, Heizungen zu Häusern und ein Hammer zum Teil des
öffentlichen Verkehrssystems. Gerade wegen dieser Umdeutung von
Alltagsgegenständen scheint die Animation nur so vor kindlicher
Kreativität zu strotzen.
Und so bleibt nach dieser ersten Preview vor allem eins zu hoffen:
Dass der Film tatsächlich bis Ostern 2005 fertig wird.